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011 - Der grüne Brand

011 - Der grüne Brand

Titel: 011 - Der grüne Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ein Barscheck auf vierhunderttausend Pfund, das sind beinahe zwei Millionen Dollar. Ich bin verpflichtet, diese Summe dem Gatten Miss Cresswells am Tage ihrer Trauung auszuhändigen.«
    Beale nahm den Scheck, las ihn sorgfältig durch und zerriß ihn dann in kleine Fetzen. Es gab eine Pause.
    »Ich werde die Scheidung in die Wege leiten«, sagte er kurz.
    »Und was wäre damit gewonnen?« erwiderte Mr. Kitson ernst. »Wir sind alle ein Opfer der Umstände, und meiner Meinung nach sollte man jetzt versuchen, das Beste aus dieser verfahrenen Situation zu machen.«
    »Aber wie denn?«
    »Versuchen Sie, sich ihre Zuneigung zu sichern. Sie selbst sind bis über beide Ohren in sie verliebt, das sieht jedes Kind - vielleicht haben Sie Glück und bringen es fertig, daß sie Sie auch liebt.«
    Beale fuhr in die Höhe.
    »Und dann?« »Dann heiraten Sie Ihre Frau eben noch einmal«, entgegnete Kitson und steckte sich in aller Gemütsruhe eine Zigarre an. »Vergessen Sie nicht, daß sie nichts von ihrer Trauung weiß! Und es gibt kein Gesetz, das einem verbietet, seine eigene Frau zu heiraten, sooft man will. - Wir wollen doch einmal klarsehen, mein Lieber - ich halte Sie für einen ganz anständigen Kerl, und ich glaube, daß Sie durchaus in der Lage sind, Miss Cresswell glücklich zu machen. Und genau das ist es, was ich meinem Freund John Millinborn versprochen habe: dafür zu sorgen, daß seine Nichte einmal eine glückliche Ehe führt. Lassen Sie jetzt Margaret noch ein paar Tage in Ruhe, bis sie wieder ganz zu sich gekommen ist. Es gibt inzwischen noch anderes für Sie zu tun - bringen Sie vor allem Harding hinter Schloß und Riegel! Und zwar ohne daß Miss Cresswell mit in die Sache hineingezogen wird, denn sonst würde sie ja alle Begleitumstände ihres Abenteuers erfahren. Sie glauben, daß Sie Dr. Harding - ganz abgesehen von dem Mord an John Millinborn - noch eines anderen Verbrechens überführen können. Tun Sie es! Ich bin bereit, alle Kosten zu tragen.«
    Er streckte die Hand aus, und Beale schlug mit aller Kraft ein.
    »Ich danke Ihnen, Mr. Kitson. Das werde ich Ihnen nicht vergessen.«
    Der Rechtsanwalt lächelte.
    »Beruhigen Sie sich! In fünf Minuten wird Mr. White hier sein. Sie hatten mich doch gebeten, ihn zu mir zu bestellen.«
    In diesem Moment klopfte es, und auf Mr. Kitsons »Herein!« stolzierte der Direktor von Punsonby ins Zimmer.
    »Mr. Kitson?« sagte er und streckte seine Hand aus. »Ich habe Ihr Schreiben erhalten und bin pünktlich, wie Sie sehen. Um was handelt es sich denn eigentlich?«
    »Kennen Sie Mr. Beale?«
    Mr. White verbeugte sich steif.
    »Ich bin ihm - hm - schon begegnet.« »Ganz richtig, Mr. White«, erwiderte Beale. »Um offen zu sein, muß ich Ihnen sagen, daß ich es bin, der Sie sprechen will. Ich habe erfahren, daß Sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?« sagte der andere sehr von oben herab. »Sie täuschen sich ganz gewaltig, der Firma Punsonby ist es finanziell noch nie besser gegangen.«
    Beale war ein wenig verdutzt. Er hatte sich auf Informationen aus sicherer Quelle verlassen, die besagten, daß Mr. White kurz vor dem Ruin stand. Dem ganzen Auftreten dieses Herrn nach schien das aber durchaus nicht der Fall zu sein.
    »Soviel ich weiß, haben Sie doch bereits eine Gläubigerversammlung einberufen und ihr die Aktien eines gewissen Syndikats angeboten.«
    Mr. White nickte gnädig mit dem Kopf.
    »Das stimmt allerdings«, sagte er. »Inzwischen hat sich meine Lage aber grundlegend gewandelt. Diese Aktien sind bereits verkauft.«
    »Verkauft? Hat Harding sie zurückgekauft?« erkundigte sich Beale.
    »Natürlich. Und ich habe sogar noch ein gutes Geschäft dabei gemacht.«
    »Jetzt passen Sie einmal auf, Mr. White: Sie waren hier in eine sehr unsaubere Sache verwickelt, und ich habe genügend Beweise in der Hand, um Sie bei der Polizei anzeigen zu können. Eine Chance will ich Ihnen geben - beantworten Sie mir meine Fragen, und ich drücke vielleicht ein Auge zu.«
    Mr. White ließ sich ohne weiteres einschüchtern. Als er das Wort Polizei hörte, wurde er blaß und konnte nur noch durch heftiges Kopfnicken seine Bereitwilligkeit ausdrücken, alles zu tun, was man von ihm verlangte.
    »Schön, das ist Ihr Glück«, sagte Beale, der ihn scharf beobachtet hatte. »In welcher Form haben Sie Ihr Geld zurückerhalten?«
    »Mit einem Scheck auf die Londoner Filiale der Valparaiso Getreidebank.«
    Beale fuhr sich durchs Haar.
    »Heute

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