Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
011 - Der grüne Brand

011 - Der grüne Brand

Titel: 011 - Der grüne Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
früh das Geld zurückgezahlt, dazu die Gleichgültigkeit, mit der er den Verlust des Mädchens hinnahm - das kann nur eines bedeuten . . . Noch eine Frage, Mr. White: Sie wissen, daß Dr. Harding ein chemisches Produkt herzustellen beabsichtigte. Wo sind die Fabriken, in denen der Fertigungsprozeß vor sich gehen sollte? Sie waren doch sicher schon dort!«
    Aber hier beteuerte Mr. Withe, daß er keine Informationen geben könne.
    Es war ihm anzumerken, daß er wirklich nichts wußte.
    »Dann sagen Sie mir wenigstens, ob Sie noch andere Wohnsitze Hardings kennen. Los, antworten Sie!«
    »Aber ich habe doch wirklich keine Ahnung! Wenn ich Harding eine Nachricht zukommen lassen wollte, dann hat dies immer Miss Gordon, eine meiner Angestellten, für mich besorgt.«
    »Hilde Gordon!« Beale schlug sich an die Stirn. Weshalb hatte er noch nie an die frühere Kollegin Margarets gedacht?
    »Na, das ist ungefähr alles, was ich von Ihnen wissen will«, sagte er sanft. »Verschwinden Sie, - und seien Sie froh, daß Sie Ihr Geld wiederhaben.«
    »Wollen Sie damit sagen«, fragte White in seiner alten würdevollen Art, »daß Dr. Harding ein ganz alltäglicher Schwindler ist?«
    »Nicht alltäglich«, entgegnete Beale. »Wahrhaftig nicht!«

22
    Beale hatte eine lange Besprechung mit McNorton in Scotland Yard. Als er zurückkehrte, ließ er sich mit einem Berg Zeitungen aus aller Welt in Mr. Kitsons Arbeitszimmer nieder. Er sah sie sorgfältig durch und schnitt hier und da einen Absatz heraus.
    »Was machen Sie denn da?« erkundigte sich Kitson erstaunt, als er gegen neun sein Zimmer betrat. Er war mit einem Freund beim Abendessen gewesen.
    »Sehr interessante Nachrichten«, entgegnete Beale. »Und alle besagen das gleiche - auf der ganzen Welt steigen die Getreidepreise, weil geheimnisvolle Aufkäufer am Werk sind.«
    »Und was soll das bedeuten?«
    »Daß der große Tag, auf den Harding wartet, immer näher rückt«, sagte Beale ernst. »Haben Sie noch ein wenig Geduld -vielleicht kann ich Ihnen schon morgen die Geschichte einer Verschwörung erzählen, die bis jetzt ihresgleichen sucht - wie geht es übrigens Miss Cresswell?«
    »Die Schwester meint, gut. Sie schläft jetzt wieder, aber vorher war sie wach und hat gegessen. Selbstverständlich hat sie sich erkundigt, wie es Ihnen geht - wenn es vielleicht das ist, was Sie hören wollen«, fügte er spitz hinzu. Beale errötete und lachte verlegen.
    »Ich muß gehen«, sagte er. »Hoffentlich treffe ich Miss Gordon an. Ich werde versuchen, ihr ein wenig Angst einzujagen, und nehme an, daß sie mich dann direkt in die Höhle des Löwen führen wird.«
    Kitson begleitete ihn bis zur Hoteltür.
    »Setzen Sie sich keiner unnötigen Gefahr aus«, sagte er, als sie sich trennten. »Vergessen Sie nicht, daß Sie verheiratet sind.« »Genau das will ich aber vergessen«, knurrte Beale und winkte einem Taxi.
    Er ließ sich nach dem Westend fahren. Der Wagen hielt vor einem schmutzig aussehenden Haus in einer ebenso schmutzigen Straße. Beale sagte dem Chauffeur, daß er warten solle, und stieg dann in einem muffig riechenden Treppenhaus bis in den dritten Stock. Ein Dienstmädchen öffnete auf sein Klingeln.
    »Ich möchte Miss Gordon sprechen - eine Bestellung von Dr. Harding.«
    Er wurde ins Wohnzimmer geführt, und eine Minute später stand ihm schon Miss Gordon gegenüber. Sie trat erschrocken einen Schritt zurück, als sie ihn erkannte.
    »Sie sind der Mann, den ich bei Speranza getroffen habe . . .«, sagte sie unsicher.
    »Ganz richtig, mein Name ist Beale.«
    »Oh, ich habe schon von Ihnen gehört. Aus mir werden Sie nichts herausbekommen!« rief sie wütend.
    »Hm, vielleicht doch«, erwiderte er ruhig. »Sie sind also die Freundin Hardings, wie? Er hat Ihnen die Stellung bei Punsonby verschafft, die Stellung, die Sie dazu benützt haben, drei Einschreibebriefe zu entwenden, die als Belastungsmaterial gegen Miss Cresswell dienen sollten.«
    Eine Blutwelle schoß ihr ins Gesicht. »Das ist eine Lüge!« stieß sie hervor.
    »Sie können das dann dem Richter erzählen. Es ist Ihnen doch klar, daß Sie als Mitwisserin verurteilt werden, wenn Dr. Harding vor Gericht kommt? Und diesen sauberen Herrn werde ich noch heute nacht verhaften lassen.«
    »Das können Sie nicht!« schrie sie. »Ihn verhaften? Diesen Mann, der klüger und besser ist als zehn von Ihrer Sorte!«
    »Nun, das werden wir schon noch sehen. Begreifen Sie doch, Miss Gordon, das Spiel ist aus - ich weiß Bescheid

Weitere Kostenlose Bücher