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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es ihm durch den Kopf. Er mußte fliehen, wenn er sein Leben retten wollte. Vergessen waren all die Heldentaten, die er sich vorgenommen hatte, jetzt ging es um seine Existenz. Die Ritter kannten keine Gnade.
    Er rannte.
    Eine schmale Tür führte in den kleinen Flur, wo auch die enge Treppe begann. Und dicht daneben befand sich die Hintertür zum Stall und zu den Hundehütten.
    Ben kam auch bis in den Flur, und es gelang ihm, die Tür aufzureißen. Da prallte er zurück.
    Einer der Unheimlichen stand vor ihm. Eine Lanze in der Hand, deren Spitze auf Ben Dwyer zeigte.
    In einer instinktiven Reaktion schmetterte er die Tür wieder zu, machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Treppe hoch, obwohl dies auch kein Fluchtweg war.
    Die Stufen waren schmal und eng. Dwyer stolperte mehr, als daß er lief.
    Die Hälfte der Treppe schaffte er. Dann ereilte auch ihn das Schicksal.
    Der Ritter, der vor der Hintertür gelauert hatte, war ihm gefolgt.
    Er stand am Fuße der Treppe und hatte den rechten Arm halb erhoben. Die Ärmelglieder seines Kettenhemdes klirrten leise gegeneinander, und dieses Geräusch wurde auch von dem flüchtenden Ben Dwyer vernommen.
    Er drehte sich um.
    Im gleichen Moment schleuderte der Ritter seine Lanze. Er war ein vorzüglicher Werfer.
    Die schwere Waffe bohrte sich in die Brust des Mannes, schleuderte ihn zurück bis gegen die Wand, wo er langsam zu Boden rutschte und liegenblieb.
    Jetzt gab es für die grausamen Ritter kein Hindernis mehr. Einer von ihnen hielt bereits eine Fackel in der Hand. Er ritt um das kleine Schäferhaus herum, die Hufe des Gauls trommelten ein dumpfes Stakkato auf den Boden.
    Dann schleuderte der Ritter die Fackel.
    Sie beschrieb einen hohen Bogen, knallte auf das Dach, rollte die Schräge wieder ein Stück hinunter und wurde von der schmalen Rinne aufgehalten.
    Das Holz fing Feuer.
    Zuerst glühte es, dann schlugen kleine Flämmchen hervor, und schließlich breitete sich eine Feuerdecke über das gesamte Dach hin aus.
    Die Ritter bliesen zum Aufbruch.
    Ein schauriges Trompetensignal hallte auf. Es war die Totenmelodie der grausamen Ritter. Sie zeigte immer an, wenn die Horde des Satans einen Sieg errungen hatte.
    Die Unheimlichen sammelten sich.
    Ihr Anführer, eine hochgewachsene Gestalt mit hellem Brustpanzer, stieß seine Lanze in die Luft.
    Das Zeichen!
    Die Trompete verstummte. Ein letztes Echo schwang noch über das Tal, dann verstummte es.
    Sekunden später verschwand der grausame Spuk ebenso schnell, wie er gekommen war.
    Zurück blieb ein Chaos – und zwei Tote.
    Die grausamen Ritter hatten wieder einmal zugeschlagen!
    ***
    Der Portier lächelte, als er die Frau sah. »Na, Mrs. Peterson, wieder einmal fleißig?«
    »Und wie, Mann.« Die Frau blieb stehen und lehnte sich an die Portierloge.
    Der Aufpasser wußte, was er ihr und sich schuldig war. Mit einem raschen Blick hatte er sich davon überzeugt, daß niemand in der Halle war, der zusehen konnte, dann bückte er sich und holte eine Flasche hervor. Zwei Gläser hatte er ebenfalls. Mit geübten Griffen kippte er sie fast randvoll.
    »Cheerio, Mrs. Peterson!«
    »Cheerio!«
    Die beiden tranken. Und Mrs. Sarah Peterson goß den Whisky ebenso zackig in die Kehle wie der Mann. Sie grinsten sich wie zwei Verschwörer zu.
    »Die Flasche ist bald leer«, sagte der Portier.
    »Dann hole ich die nächste.«
    »Gut.« Er kniff ein Auge zu. »Sollen wir uns noch einen ganz kleinen gönnen?«
    »Nein, um Himmels willen. Ich muß mit meiner Arbeit fertig werden. Ist der Oberinspektor schon weg?«
    »Ja, Mr. Sinclair ist heute in sein Büro gefahren.«
    »Der muß ja einen Job haben«, meinte die Frau.
    »Wieso?«
    »Ich habe keinen Zweitschlüssel von der Wohnung. Bei allen Putzstellen, die ich angenommen habe, komme ich so in die Wohnung hinein. Nur bei Mr. Sinclair nicht.«
    »Das verstehe ich nicht.« Der Portier schüttelte den Kopf.
    »Vertraut Ihnen Mr. Sinclair denn nicht?«
    »Das ist es nicht. Wissen Sie, ich habe mal mit ihm darüber gesprochen. Da sagte Mr. Sinclair, es wäre für meine Sicherheit besser, wenn ich nicht in die Wohnung käme.«
    »Warum nicht?«
    Die Staubsaugerpilotin hob die rundlichen Schultern. »Keine Ahnung.«
    Der Portier wiegte den Kopf. »Ja, er ist schon manchmal seltsam, dieser John Sinclair. Aber sonst ist er ein Kerl, mit dem man Pferde stehlen kann. Er muß nur einen unheimlich gefährlichen Job haben, wie ich hörte.«
    Es kamen Besucher. Die Frau hörte sie und verabschiedete

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