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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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James Powell wartete nicht gern.
    Wie immer hatte er Sorgenfalten im Gesicht. Eigentlich kannte ich ihn gar nicht anders.
    »Setzen Sie sich«, sagte er nach meinem Morgengruß.
    Ich nahm Platz.
    »Sind Sie weitergekommen?«
    »In welcher Sache, Sir?«
    »Dr. Tod.« Auch ihm bereitete dieser Mann Kopfschmerzen, denn dieser Verbrecher stellte wirklich eine Gefahr dar.
    »Nein«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Auch in den alten Akten habe ich keinen Hinweis auf Aktivitäten seinerseits gefunden.«
    »Das ist schlecht, dann müssen wir warten, bis er wieder zuschlägt.«
    Ich nickte. »Haben Sie von ihm etwas gehört, Sir?«
    »Nein, aber ich habe einen anderen Fall.«
    Ich war gespannt. »Und welchen?«
    Sir Powell blätterte eine Akte auf. »Es sind Berichte aus Schottland eingetroffen, die so unglaublich klingen, daß sie schon fast wieder wahr sein können. Es geht um Ritter. Von einem Zeugen wurde berichtet, daß eine Horde mordender Ritter über einsam gelegene Farmen und Gehöfte gekommen ist. Diese Gestalten haben dort schrecklich gewütet.«
    Schon beim ersten Satz hatte es bei mir geklingelt. »Heißt der Anführer vielleicht Rufus?«
    »Keine Ahnung. Wissen Sie mehr?«
    »Er ist ein alter Bekannter meines Kollegen Tony Ballard.« Ich berichtete meinem Chef von Sukos Anruf. Auch Sir Powell sah sofort Parallelen. Er nahm einen Schluck von seinem Magenwasser. »Die Ritter sollen laut Zeugenaussage ziemlich schlimm aussehen, das heißt, unter ihren Rüstungen stecken Skelette.«
    »Eine Erklärung gibt es nicht?« fragte ich.
    »Nein, die sollen Sie finden.« Ich stand auf und nickte. »Dann wollen wir mal wieder«, sagte ich. »Gegen Ritter habe ich lange nicht mehr gekämpft. Wikinger oder Germanen werden es wahrscheinlich nicht sein.« Mit diesem Satz spielte ich auf einen Fall in Deutschland an, der noch gar nicht lange zurücklag.
    Sir Powell hob die Schultern. Er meinte aber: »Vielleicht finden Sie eine Spur von Asmodina?«
    »Sie meinen wegen Myxin?«
    »Ja.«
    »Hoffentlich. Denn diese feine Dame steht mir schon bis Unterkante Oberlippe.«
    »Dann packen Sie sie doch.«
    »Klar«, erwiderte ich grinsend. »Mit der linken Hand sogar. Und mit der rechten drehe ich Dr. Tod den Hals um.«
    Sir Powell drohte mit dem Zeigefinger. »Man soll nie versprechen, was man nicht halten kann…«
    ***
    Sie ritten durch die Nacht!
    Sieben höllische Gestalten, die längst in ihren Gräbern hätten vermodert sein müssen. Doch ein unseliger Fluch hatte sie zum Leben erweckt, und der Satan selbst hielt schützend seine Hand über sie.
    Sieben Ritter.
    Siebenmal der Tod!
    Sie kannten keine Gnade, sie kannten kein Erbarmen. Für sie zählte nur die Vernichtung. Wenn sie gegen Mitternacht aus ihren Gräbern stiegen und sich auf die Pferde schwangen, dann war das Grauen unterwegs. Sie kamen wie ein Spuk und verschwanden ebenso schnell.
    Ihre Ziele: Grauen, Panik, Entsetzen! Wie vor fast 1000 Jahren, als sie sich dem Teufel verschworen und gegen den König und seine Vertrauten kämpften.
    Die Hufe ihrer Horror-Gäule trommelten auf den harten Boden.
    Manchmal stießen sie gegen herumliegende Steine, und dann stoben die Funken.
    Rufus ritt an der Spitze. Seinen Helm krönte ein schwarzer Federbusch, der vom Reitwind wie eine Sichel nach hinten gebogen wurde. Rufus hatte das Visier seines Helms hochgeklappt. Aus leeren Augenhöhlen starrte er in die Dunkelheit, der Knochenschädel bewegte sich wie eine bleiche Gummimasse.
    Rufus wollte töten. Die alten Zeiten sollten wieder auferstehen, als er mit seiner Horde durch die Lande ritt und dabei Angst und Entsetzen verbreitete.
    In panischer Angst flüchteten die Menschen, wenn er und seine Ritter unterwegs waren. Doch nur wenige kamen davon. Die meisten überlebten einen Angriff nicht.
    Jetzt waren sie wieder unterwegs. Und auch in dieser Nacht sollten Menschen sterben.
    Rufus wollte es so.
    Und der Satan unterstützte ihn.
    Sie ritten durch ein weites Hochtal. Kein Licht schimmerte in der düsteren Nacht. Mond und Sterne waren nicht zu sehen. Die Luft war kühl und klar. Unter den zahlreichen Hufen vibrierte die Erde.
    Staub wallte hoch und hüllte die Kavalkade des Schreckens ein.
    Längst war ihre Stammburg hinter ihnen Verschwunden. In unvermindertem Tempo jagten sie weiter. Kein Pferd zeigte Erschöpfung, die Gäule liefen wie Uhrwerke.
    Ihre Reiter waren schwer bewaffnet. Jeder Ritter trug ein Schwert in der Scheide. Es gab auch welche, die Armbrüste auf dem Rücken

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