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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Vorsicht, sie kommen, sie sind schon da. Asmodina hat sie erweckt. Sie sollen das Grauen bringen.«
    »Was sind das für Ritter?« hakte Suko nach.
    »Schlimme Gestalten. Rufus…«
    Plötzlich wurde der Nebel dichter, das Gesicht des Magiers verschwand mehr und mehr. Schließlich war es überhaupt nicht mehr zu sehen.
    Suko schaute nur in den brodelnden, sich bewegenden Nebel.
    Aber auch er verschwand. Als breite Wand kroch er an den Rändern des Kelchs hoch und löste sich auf.
    Nichts war mehr zu sehen.
    In Gedanken versunken, stellte der Chinese den Kelch wieder zurück in den Schrank. Was er erlebt hatte, war äußerst seltsam, und jetzt galt es, einen Mann zu informieren.
    John Sinclair!
    ***
    Ich hockte um diese Morgenstunde in meinem Büro und beschäftigte mich mit allen Fällen. Besonders mit Dr. Tod.
    Seit dieser Kerl wieder aktiv geworden war, hatte ich keine ruhige Minute mehr. Dr. Tod war zu einer permanenten Gefahr geworden, und ich war sicher, daß er wieder irgendeine Teufelei ausbrütete, die meine Freunde und ich dann auszubügeln hatten.
    Zuletzt erledigte ich Zargos, den Dämon, der sich in eine teigige Masse aufgelöst hatte. Für Jane, Suko und mich war es ein harter Strauß gewesen, und ich war eigentlich froh, mal ein oder zwei Tage im Büro verbringen zu können. Das kommt zwar selten vor, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Natürlich stand der Kaffee bereit, den Glenda Perkins mir gekocht hatte. Ich trank bereits die zweite Tasse, und er schmeckte mir wie immer ausgezeichnet. Glenda hatte auch einiges zu tun. Sie hockte im Vorzimmer und hämmerte auf ihrer Schreibmaschine herum.
    Dann summte das Telefon.
    Da der Anruf nicht über das Sekretariat lief, mußte mich jemand zu sprechen wünschen, der die direkte Durchwahl kannte. Dafür kamen eigentlich nur meine Freunde in Frage.
    Ich hob ab.
    Es war Suko.
    »Entschuldige, daß ich deine heilige Schreibtischruhe störe«, sagte er, »aber es wäre besser, wenn du mal in deine Wohnung kämst.«
    »Brennt es?«
    »Nein, es geht um deine Putzfrau.«
    »Du hast ihr doch nichts angetan, Wüstling?« fragte ich grinsend.
    »Ich nicht, aber der Kelch des Feuers.«
    Ich war alarmiert. Mit dem Kelch des Feuers hatte es eine besondere Bewandtnis. Ich hatte ihn aus einer Kirche geholt, um damit in Frankreich die Teufelsmönche bekämpfen zu können. Danach hatte ich den Kelch in einen Schrank gestellt. Für mich war er ein Andenken, doch jetzt war etwas mit ihm geschehen.
    »Los, erzähle!« forderte ich Suko auf.
    Mein Partner ließ sich nicht lange bitten. Ich erfuhr, was sich in meiner Wohnung zugetragen hatte. Und Sie können es mir glauben, ich war verdammt überrascht.
    »Was hat sie gesehen?« hakte ich noch einmal nach.
    »Myxin, den Magier.«
    Mit der flachen Hand schlug ich auf den Schreibtisch. »Verdammt, wie ist das passiert?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hm.« Ich dachte nach. Myxin war verschwunden. Er hatte mir im Kampf gegen den Schwarzen Tod geholfen. Als Quittung dafür war er von Asmodinas Todesengeln entführt worden. Ich hatte vergeblich versucht, ihn zu befreien. Bei dieser Aktion hatte ich fast mein Leben verloren. Damona King rettete mich schließlich.
    Und jetzt meldete sich Myxin.
    Woher? Aus einer anderen Welt? Aus Asmodinas Reich? Auf jeden Fall war er nicht tot. Das zu wissen, tat mir gut.
    Ich sprach Suko darauf an. »Du hast keinen Anhaltspunkt – oder?«
    »Nein, den konnte er mir nicht geben.«
    Ich kaute auf der Unterlippe. »Hast du vielleicht die Umgebung gesehen, in der er sich befindet?«
    »Auch nicht.« Suko räusperte sich. »Er hat nur die Ritter erwähnt und einen Namen. Rufus.«
    Ich schwieg. Meine Gedanken überschlugen sich. Ausgerechnet Rufus, Tony Ballards ärgster Gegner. »Okay«, sagte ich. »Halte du die Stellung, ich bin so rasch wie möglich bei dir.«
    Suko legte auf.
    Eine Sekunde später meldete sich Glenda Perkins durch die Sprechanlage. »Sir Powell erwartet Sie, John.«
    »Ausgerechnet jetzt?«
    »Ja, es scheint ihm dringend zu sein. Das konnte ich seiner Stimme entnehmen.«
    »Gut, ich komme.«
    Glenda lächelte, als ich durch das Vorzimmer schritt. Sie war frühlingshaft gekleidet, trug eine weiße Bluse mit V-Ausschnitt und einen hellroten, modischen Wickelrock. Das schwarze Haar hatte sie zu einem langen Zopf geflochten, der ihr bis zum Rücken reichte.
    »Schick, schick«, sagte ich nur.
    »Schmeichler.«
    Leider hatte ich keine Zeit, mit meiner Sekretärin ein wenig zu frozzeln, denn Sir

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