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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trugen. Die Pfeile steckten in Köchern. Andere hielten ihre Lanzen fest umklammert. Mit diesen Waffen konnten sie umgehen, sie waren Meister ihres Fachs.
    Jetzt stieg das Gelände an. Sie hatten das Tal fast durchritten und jagten den nächsten Hügel hinauf. Rechts von ihnen lag ein dunkler langer Streifen. Es war ein dichter Wald, der einen Bergkamm bedeckte, und dahinter befand sich ihr Ziel.
    Der Anführer schwenkte nach Osten. Fest hielt er die Zügel des Pferdes in den knochigen Händen. Etwas widerwillig schüttelte der Gaul den Kopf, wurde aber dann gezwungen, die Richtung einzubehalten.
    Auch die anderen Pferde folgten. Hinter Rufus ritten sechs grausame Ritter. Sie näherten sich dem Wald. Schnell hatten sie bei ihrem Tempo den Wald durchquert.
    Die Pferdehufe trommelten über den Bergkamm, wo sich nach wenigen Yards das Gelände senkte und abfiel in ein breites Tal.
    Rufus hob den Arm.
    Augenblicklich zügelten auch die anderen Ritter ihre Gäule.
    Sie ritten neben ihrem Anführer und starrten aus den leeren Augenhöhlen in das Tal.
    Sanfte Hänge, breite Wiesen, hin und wieder eine kleine Bauminsel. Und ein dunkles Band.
    Die Straße.
    Die Fahrzeuge schnurrten über den glatten Asphalt. Scheinwerfer warfen ihr helles Licht in die Nacht. Sie rissen die Buschwerke im Mittelstreifen aus der Dunkelheit und ließen die Blätter aufblitzen wie Diamanten.
    Der Motorway verband Dundee mit Glasgow, und es war eine relativ stark befahrene Strecke, auch in der Nacht. Deshalb hatte es diese Straße den Rittern so angetan.
    Sie trieben ihre Pferde über den Hang und ritten auf direkter Linie die Steinbrücke an, die sich über den Motorway spannte.
    Die Brücke verband eine schmale Straße. Sie schlängelte sich durch das Gelände und endete im nächsten Ort.
    Nachts war die Straße tot. Hin und wieder ein einsamer Radfahrer, mehr nicht.
    Früher war die Brücke Teil einer wichtigen Verbindungsstrecke durch die Highlands. Von Kaufleuten wurde sie mit ihren Wagen stark befahren. Nun gab es schnellere Verbindungen.
    Im Schritt gingen die Pferde über den Weg. Schon bald erreichten sie die Brücke mit der Steinmauer.
    Abermals hob Rufus die Hand.
    Augenblicklich parierten die Ritter ihre Gäule. Wie eine Wand blieben sie stehen.
    Ein heiserer Befehl.
    Absitzen.
    Die Ritter stiegen von ihren Gäulen. Einer trieb die Pferde ein paar Yards zurück.
    Fünf andere knieten sich zu Boden, so daß sie die Steinmauer als Brustwehr nutzten.
    Nur Rufus blieb stehen.
    Die Ritter machten sich bereit. Armbrüste wurden gespannt, Lanzen bereitgehalten, Schwerter gezogen.
    Unter der Brücke rauschten die Wagen vorbei. Trucks, Pkw. Lichter blinkten, hellten für wenige Sekunden die Nacht auf, bevor die Dunkelheit wieder alles verschluckte.
    Niemand sah die Ritter, kein Fahrer kam auf den Gedanken, einen Blick nach oben zu werfen. Die Wagen rasten unter der Brücke hinweg. Autoreifen sangen auf dem glatten Asphalt ihr monotones Lied.
    Die Ritter lagen auf der Lauer.
    Von der Fahrbahn aus waren sie kaum zu sehen. Hin und wieder glänzte ein Visier auf dem Mauerrand oder blinkte eine Waffe. Niemand ahnte, welch eine tödliche Gefahr auf der alten Brücke lauerte.
    Rufus hob den rechten Arm.
    Von fern näherte sich eine Kolonne von drei Wagen. Sie fuhren auf der rechten Seite, überholten also. Danach folgte ein Lastwagen, und hinter ihm blinkte ebenfalls ein Scheinwerferpaar.
    Ein dumpfes Lachen drang aus dem Maul des Anführers. Die Szene auf der Autobahn kam ihm sehr gelegen. Wenn seine Vasallen jetzt eingriffen, gab es das Chaos.
    Der Arm fiel nach unten.
    Noch im gleichen Atemzug flogen die ersten Pfeile…
    ***
    Es wurde die Nacht der singenden Reifen. Wieder einmal führte uns ein Fall nach Schottland. Wir hatten dort schon so manch harten Kampf ausgestanden, ob wir nun gegen die Teufelsrocker gefightet hatten oder gegen den Schwarzen Henker.
    Schottland war für jede Überraschung gut.
    Der einzige Augenzeuge war ein Schäfergehilfe. Er wohnte in einem winzigen Ort namens Gulbine und hatte die Geschichte einem Freund erzählt. Dieser hatte sich an die Polizei gewendet. So hatte der Fall seine Kreise gezogen. Natürlich fand man die Leichen der Überfallenen, und dann begann die große Rotation.
    Polizisten suchten die Umgebung ab, es gab eine Großfahndung nach einem Unbekannten. Dem Schäfergehilfen dagegen glaubte niemand. Bei der Größe des Verbrechens erfuhr Scotland Yard automatisch davon, deshalb war auch Sir Powell mit

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