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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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Zentrale, ließ sich vermitteln und sprach dem Streifenwagen elf meine Bitte zu. Die Sache ging also in Ordnung.
    Ich machte mich davon.
    ***
    Um zehn Uhr fuhr ich auf den Parkplatz des vornehmen Nachtclubs. Zahlreiche Wagen standen wie zu einer Parade aufgefahren. Sergeant Buster und seine beiden Begleiter hielten inzwischen jenseits der mannshohen Hecken an der Zufahrt zum Grundstück. Sie standen bereit, beim ersten Zeichen von Gefahr einzugreifen. Fünfzehn Minuten hatte ich Zeit.
    Eilig kam der Parkwächter angerannt. Schwenkte die Lampe und dirigierte mich geschäftstüchtig in eine Parklücke hinein. Sogar die Wagentür riss er mir auf, zog die Mütze und hielt diskret die offene Hand hin.
    »Mister Rollins schon hier?«, erkundigte ich mich beiläufig.
    »Rollins…? Na, aber sicher.«
    »Ist er heute nüchtern?«
    »He, was?«, sagte er verblüfft. »Wieso nüchtern, Mister? Was meinen Sie denn damit?«
    »Weniger Lügen, mehr die Wahrheit reden«, sagte ich kühl. »Sie kennen Rollins überhaupt nicht.«
    »Na, ja… Bei den vielen Gästen, die hier täglich herkommen.« Er hob unbestimmt die Schultern und betrachtete seine offene Hand. Bei mir hatte er ausgesprochenes Pech. Gestern kein Trinkgeld und heute ebenfalls nicht.
    »Miss Bannister aber kennen Sie wohl?«
    »Klar. Das war die Frau gestern…« Er richtete sich etwas in die Höhe, um mir ins Gesicht zu spähen. »Ach, Sie sind es wieder, Mister? Ich hab doch schon alles ausgesagt?Was wollen Sie denn jetzt noch von mir?«. Seine Stimme zitterte leicht.
    »War Fletcher heute schon hier?«
    Er schüttelte bestimmt den Kopf. Nein, der Manager hatte sich noch nicht blicken lassen. Mister Masters sei bereits höchst ungehalten darüber. Duff Masters versehe so etwas wie den Posten eines Oberkellners und zweiten Geschäftsführers des Clubs.
    »Wir zwei wollen uns mal unter vier Augen unterhalten«, schlug ich vor. »Kommen Sie, Freund. Das da drüben ist wohl Ihre Bude?«
    »Ja. Aber ich wüsste wirklich nicht, Officer…«
    »Keine Angst. Nur ein paar Fragen. Wer wird denn vor Fragen Angst haben, he? Sie vielleicht?«
    Er lachte gezwungen, als habe ich einen herrlichen Witz erzählt. Einen Witz, dessen Pointe er seit Jahren kannte. Diensteifrig ging er neben mir her auf den Bretterverschlag zu. Eine nackte Glühbirne erleuchtete den kümmerlichen Raum. Aus rohen Brettern war ein Tisch gebastelt worden, dahinter eine Sitzbank. Die eine Wand zierte ein rohes Regal aus Tannenholz. Verschiedene Gegenstände lagen in den zahlreichen Fächern. Taschentücher und Zigarrenetuis, ein Regenschirm und andere Fundgegenstände.
    »Ich möchte gern etwas über Gilda Bannister erfahren. Und über den jungen Mann, den sie gestern betrunken herbrachte. Kannten Sie ihn?«
    »Nein. Das heißt, ich weiß nicht, wie er sich nennt. Gesehen hab ich ihn hier schon ein paarmal, Officer.«
    »Wann verließ er den Club? Und wie… ? Zu Fuß? Nahm ihn jemand in seinem Wagen mit? Oder benutzte er ein Taxi?«
    »Mein Dienst geht bis vier Uhr früh. Dann wird geschlossen«, berichtete der Mann umständlich. »Solange ich hier auf dem Platz war, hat er das Haus bestimmt nicht verlassen. Ob später, das kann ich nicht sagen.«
    »Was für ein Mann ist Dick Fletcher? Sie arbeiten doch schon eine ganze Weile als Parkwächter im ›Pelican Club‹?«
    »Zwei Jahre sind’s nun her. Hab die Stelle durch die American Legion bekommen. Ich hab im letzten Krieg was an der Lunge gefangen, wissen Sie? Kann mich eigentlich nicht über Mister Fletcher beschweren. Nein, wirklich nicht.«
    »Wissen Sie, dass er außerdem noch Geschäftsführer in der ›Hawaii Bar‹ in Los Angeles ist?«
    »Ne, keine Ahnung. Der kann wohl den Hals nicht voll genug bekommen?«
    Ich ließ meinen Blick über das primitive Regal gleiten. Und stutzte… Eine Kleinigkeit war es nur, aber ich bin gewohnt, auch Kleinigkeiten zu beachten.
    »Wer, zum Teufel, verliert eigentlich einen einzelnen Schuh? So was muss man doch merken?«
    »Hier hab ich noch ganz andere Dinge gefunden«, erklärte der Parkwächter grinsend. »Leider nur der linke, Officer. Muss eine Menge Geld gekostet haben, was? Sieht nach Maßanfertiguhg aus. Der lag heute früh drüben vor den Sträuchern.«
    Ich griff mir den Schuh, betrachtete ihn sinnend und wusste genau, dass er irgendeinen Schlüssel darstellte. Aber zu was…?
    »Einer ist absolut wertlos«, bemerkte der Mann. »Na, vielleicht verliert er gelegentlich noch den zweiten. Scheint nicht mal

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