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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden."
    „Ja, das weiß ich schon. Aber man bekommt mancherorts manche Dinge, die nicht mehr gehandelt werden dürfen. Ich habe in der Zwischenzeit ein schönes Stück Geld verdient. Ich wäre bereit, einiges davon für ein paar Flakons Liquitiv anzulegen. Noch dazu, wenn es illegal und ohne Steuer verkauft wird."
    Kazek sah ihn prüfend an. Larry studierte seine Augen unauffällig und sah den kleinen, glitzernden Funken der Gier darin aufleuchten. Er hatte sich nicht verrechnet.
    „Manchmal hat man Glück", murmelte Kazek.
    Larry zog die Brauen in die Höhe. „Was heißt das?"
    „Nun...", Kazek drehte die Hand hin und her, „ ... die Priester sollen immer noch einen beachtlichen Vorrat des Likörs besitzen, und wem sie gewogen sind, hört man, verkaufen sie davon auch heute noch."
    „Und wem sind sie gewogen?" Kazek schien mit sich selbst zu kämpfen. Larry konnte es sehen.
    „Mir zum Beispiel", antwortete der Wirt schließlich. „Ich habe ihnen seinerzeit manchen Dienst erwiesen, und wenn sie können, zeigen sie mir ihre Dankbarkeit. Ich glaube, sie würden mir Liquitiv verkaufen, wenn ich sie darum bäte. Ich müßte ihn allerdings selbst besorgen, und die Preise sind seit dem Polizeiverbot auch nicht gerade gesunken." Larry nickte wohlgefällig. „Das hört sich gut an", sagte er. „Wo holen Sie den Likör? Im Tempel selbst?"
    „Ja."
    „Sie haben freien Zutritt?"
    „Freien Zutritt kann man es nicht nennen", antwortete Kazek zögernd. „Auch die Priester müssen sich vorsehen. Sie sind mächtig, und die Polizei von Massennock könnte ihnen nicht viel anhaben. Aber sie müssen ihren Ruf wahren und dürfen nicht bekannt werden lassen, daß sie hin und wieder Liquitiv verkaufen."
    „Mhm", machte Larry, und nach einer Weile fragte er: „Sie nehmen mich mit, nicht wahr?" Kazek hob die Arme und spreizte die Finger.
    „Was denken Sie!" rief er aufgeregt. „Das geht nicht. Die Großzügigkeit der Priester gilt nur mir gegenüber.!"
    „Aber ich habe das Geld", beharrte Larry. „Ja, das ist wahr", gab Kazek überrascht zu.
    „Und ohne Geld können Sie mir das Zeug nicht besorgen. Es sei denn, Sie wollten mir den Kaufpreis vorstrecken; denn ich zahle natürlich erst, wenn ich die Ware in der Hand habe. Aber lassen wir das, machen wir einen Handel. Ich zahle Ihnen zwanzig Prozent des Kaufpreises extra, wenn Sie mich mitnehmen."
    „Ich will es versuchen", seufzte Kazek schließlich. „Sie muten mir da einiges zu. Es kann sein, daß ich mir den Zorn der Priester zuziehe. Aber um Ihretwillen will ich das Risiko auf mich nehmen."
    „Ja, und um des Geldes willen", fügte Larry hinzu, stets bemüht um Klarheit.
    Das Gespräch wurde an dieser Stelle unterbrochen. Larry spürte das leise Summen des Gerätes, das er am Handgelenk trug.
    Jemand wollte mit ihm sprechen, und daß er sich des Mikrokoms bediente, wies darauf hin, daß er es eilig hatte. Es mochte Lofty sein, der zu Hause im Hotel geblieben war, oder Ron Landry. In aller Eile traf Larry mit Kazek eine Verabredung für den übernächsten Tag. Dann verließ er die Gaststätte, nahm einen Automatwagen und beantwortete den Ruf während der Fahrt. Es war Ron Landrys Stimme, die aus dem kleinen Armbandempfänger drang.
    „In der Zwischenzeit sind ein paar wichtige Dinge passiert", erklärte Ron. „Es ist nötig, daß wir uns darüber unterhalten. Wir treffen uns..."
    Er vereinbarte einen Treffpunkt. Larry bestätigte den Empfang der Anweisung, und da ihm bis zur Verabredung noch mehr als eine halbe Stunde Zeit blieb, beschloß er, am Hotel haltzumachen und Lofty Patterson abzuholen.
    Ein merkwürdiges Gefühl der Erregung hatte ihn befallen. Es sah so aus, als kämen jetzt, nachdem sie lange genug in Ungewißheit gewesen waren, die Dinge allmählich ins Rollen.
    Kalal spürte sie kommen. Er konnte ihre Gedanken nicht erkennen, denn sie schirmten sie vor ihm ab. Aber er konnte sich selbst denken, was sie wollten. Sie kamen mit keiner freundlichen Absicht.
    Sie blieben draußen vor der Tür stehen, und einer von ihnen fragte: „Dürfen wir eintreten, ehrwürdiger Herr?"
    Nur diesen einen Gedanken ließ er unter der Abschirmung hervorschlüpfen. Kalal verstand ihn und versuchte, durch die Öffnung, durch die der Gedanke gekommen war, rasch einen Blick auf das zu werfen, was sonst noch hinter dem Schirm lag.
    Aber der Priester dort draußen war sehr vorsichtig. Er ließ Kalal nichts sehen.
    „Tretet ein, meine Freunde", antwortete Kalal müde, und im

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