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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konstruktionsfehlers, nicht erfüllen. Statt dessen bringt es eine andere Wirkung hervor, die für uns auf Utik und auch sonstwo höchst gefährlich ist. Ich bin sicher, daß der Hohe Baalol, wenn er wüßte, welches Unheil angerichtet wird, seine Meinung über die Unantastbarkeit des Gerätes sofort ändern würde." Kalals Stirn bekam ärgerliche Falten. „Das ist pure Vermutung", antwortete er zornig. „Niemand hat das Recht, unserem allerehrwürdigsten Herrn Worte in den Mund oder Gedanken in den Kopf zu legen, die er gar nicht geäußert hat. Wir können nichts unternehmen, bevor der Hohe Baalol sich entschieden hat."
    Zum erstenmal zeigte Argagäl eine Art Lächeln, ein höhnisches, schadenfrohes Lächeln.
    „Darf ich dich fragen, ehrwürdiger Herr, wie der Hohe Baalol eine Entscheidung treffen soll, wo er doch gar nichts von den Dingen weiß, die hier vorgehen?"
    „Wir werden ihn benachrichtigen, sobald ich die Zeit für gekommen halte", war Kalals Antwort.
    „Ist die Gefahr nicht schon groß genug?" fragte Argagäl.
    „Willst du es wagen, mir Vorschriften zu machen?" donnerte Kalal.
    „Ich mache dir keine Vorschriften, ehrwürdiger Herr", antwortete Argagäl ruhig. „Aber wir alle sehen, daß du ein wichtiges Prinzip unseres Glaubens verletzest. Du stellst dein persönliches Wohl über die Belange der Absoluten Wahrheit."
    Kalal sprang auf. Er wußte, daß er diesen Vorwurf nicht durchgehen lassen durfte, sonst war er verloren.
    „Für diese Lüge werde ich dich zur Rechenschaft ziehen, Argagäl!" schrie er.
    „Du wirst deinen Rang verlieren und als Priester zehnten Grades wieder beginnen müssen!"
    „Das glaube ich nicht", erwiderte Argagäl. „Hast du nicht selbst Anweisung gegeben, daß man das Gerät entweder aus deinem Leib entfernen oder vernichten soll? Und hast du nicht selbst eben erklärt, dem Gerät dürfe nichts angetan werden, da es der Hohe Baalol selbst dir übergeben und anvertraut habe? Wie passen diese beiden Dinge zusammen? Sind sie nicht ein Beweis dafür, daß mein Vorwurf den Kern der Sache trifft? Du fürchtest um dein Leben, ehrwürdiger Herr!"
    Ein paar Sekunden lang war Kalal sprachlos. Argagäl nutzte die Gelegenheit, um weiterzusprechen.
    „Ich habe nicht darauf gewartet, bis du deine Furcht soweit überwunden hast, daß du unserem allerehrwürdigsten Herrn Bericht über die Vorfälle auf Utik erstattest. Ich habe selbst den Hohen Baalol angerufen und ihn untertänigst gebeten, mir einen Befehl zu geben, dessen Ausführung uns erlaubt, die drohende Gefahr zu bannen."
    Kalal war blaß geworden. Deswegen also hatte Argagäl sich leisten können, seine Anklage so ungeschickt zu beginnen. Er hatte mit dem Hohen Baalol gesprochen und wahrscheinlich die entsprechenden Anweisungen bekommen., daß der Hohe Baalol sein, Kalals, Leben nicht schonen würde, als stünden die Pläne und Ziele des Baalol-Kultes auf dem Spiel, daran zweifelte Kalal keine Sekunde.
    „Was ... was war die Antwort?" fragte Kalal, seiner Stimme kaum mehr mächtig vor Furcht.
    „Der Hohe Baalol", antwortete Argagäl mit dröhnender Stimme, „zeiht dich des Ungehorsams, weil du ihn nicht sofort in Kenntnis gesetzt hast, und überläßt es dieser Versammlung, zu entscheiden, was in einem solchen Fall getan werden muß. Wir alle wissen, daß das teuflische Gerät sich aus deiner Brust, weder entfernen noch an Ort und Stelle zerstören läßt. Es wird also weiterarbeiten und weiter die Scharen hypnotisierter Verrückter um den Tempel herum zusammenziehen. Die Galaxis wird aufmerksam werden... und wir werden unsere Pläne fallenlassen müssen, weil wir sie nur im Geheimen durchführen können.
    Das Gerät, das du mit dir trägst, muß also zum Schweigen gebracht werden. Das ist nicht anders möglich als dadurch, daß wir dich töten. Da dies der einzig gangbare Weg ist, stelle ich hiermit den Antrag: Den ehrwürdigen Kalal, von unserem allerehrwürdigsten Herrn des groben Ungehorsams beschuldigt, soll getötet werden, damit der unheilvolle Einfluß, der von ihm ausgeht, unsere Pläne nicht länger in Gefahr bringen kann. Ich bitte, die Abstimmung zu veranlassen."
    Kalal sank in seinen Sessel zurück, unfähig, noch ein weiteres Wort zu sagen. Er sprach die Formel nicht, die die Abstimmung eröffnete, und Argagäls Worte, als er diese Aufgabe an seiner Stelle übernahm, waren nur ein häßliches Rauschen in seinen Ohren. Er verstand erst wieder etwas, als Argagäl mit seiner klaren Stimme verkündete: „Das

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