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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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der sich heimlich verdrücken wollte. Trägt europäische Kleidung, der Junge, ist aber zweifellos ein Chink.«
    »Wie heißt er?«
    »Fen Sa Chu!«
    »Auf den habe ich gewartet. Hebt den Mann besonders gut auf. Er ist nämlich der Besitzer dieser Opiumhöhle.«
    Mein Kollege, mit dem ich sprach, stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Well, wir hatten noch fast vier Stunden zu tun, bis wir jeden Winkel, jeden Verschlag und jede dunkle Ecke genau durchgekämmt und untersucht hatten.
    Dann waren wir sicher, daß es auf dem ganzen Grundstück der Opiumhöhle nur noch Ratten und Mäuse gab. Auch in der Wäscherei, die einen Teil des Gebäudes einnahm, hatten wir unsere Haussuchung abgehalten, und dabei hatte sich unsere Vermutung vollkommen bestätigt.
    Die Wäscherei war nur ein harmloses Aushängeschild für die Leute, die ihr Opium zu Hause genießen wollten. In den fertigen Wäschepaketen fanden wir überall kleine Opiummengen.
    Es war ein Kinderspiel. Wir brauchten nur die Nummern auf den Wäschepaketen in dem Wäschereiannahmebuch nachzuschlagen und fanden dort die dazugehörigen Anschriften.
    Es war eine Reihe wohlhabender Leute unter den Kunden. Auch vier süchtige Frauen waren dabei. Ausnahmslos Damen der ersten Gesellschaft, die vermutlich aus lauter Langeweile auf den Opiumgenuß gekommen waren.
    Nadidem wir alle Leute aus der Opiumhöhle abtransportiert hatten, schickte ich unsere Wagen wieder los mit den Adressen, die wir in der Wäscherei gefunden hatten. Wir ließen sie alle zusammenholen. Zwei von den Damen trafen wir bei einer Party. Sie saßen nun im Abendkleid und mit Nerzcape auf den unbequemen Bürostühlen in unseren Vernehmungszimmern.
    Well, wenn sie alle das hätten tun können, was sie uns »kraft ihrer Beziehungen« androhten, wäre kein FBI-Beamter New Yorks am nächsten Tag noch frei herumgelaufen. Eine wollte sogar mit dem Innenminister telefonieren.
    Das Gesamtergebnis sah wie folgt aus:
    Arbeiter und Angestellte der »Firma«, allerdings noch nicht überprüft und deshalb der Grad ihrer Mitschuld nicht bekannt: 72.
    Beim Opiumgenuß oder Opiumrausch festgenommene Männer, Frauen und Jugendliche beiderlei Geschlechts: 18.
    Gäste des Speiselokals, die sich nicht ausweisen konnten oder aus verschiedenen Gründen genauer überprüft werden sollten: 23.
    Aufgefundenes Opium (außer in kleinen Mengen, die den Wäschepaketen beigefügt waren und aus Beweisgründen zunächst darin belassen wurden): 11,360 kg.
    Sichergestellte Schußwaffen: 42 Pistolen, 2 Gewehre, 1 Maschinenpistole und cirka 60 Kartons dazugehörige Munition.
    Sichergestellte Papiere (Akten, Geschäftsbücher, Korrespondenz und ähnliches zur genauen Durchsicht): cirka 40 kg.
    Ich zeichnete die Liste ab, Phil zeichnete gegen, und dann machten wir uns auf den Weg zu Mister High, um ihm diesen ersten Zwischenbericht abzuliefern.
    ***
    »Ich bin froh, daß diese ganze Geschichte ohne Blutvergießen abgewickelt werden konnte«, sagte der Chef, nachdem wir ihm einen knappen Bericht gegeben hatten.
    »Wir nicht minder«, setzte Phil hinzu und brannte sich eine Zigarette an.
    »Wollen Sie jetzt Schluß machen und erst ein paar Stunden schlafen?« fragte der Chef.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, Chef. Wir haben gestern abend schon in der Kantine Bescheid gegeben, daß heute nacht viel Kaffee gebraucht werden wird. Jetzt dürfen wir den Kantinenpächter nicht enttäuschen.«
    Der Chef lächelte.
    »Schön — und was ist der wirkliche Grund, daß ihr zwei nicht ins Bett wollt?«
    Man konnte ihm sowieso nichts vormachen, deshalb hielt ich es für ratsam, gleich meine Karten aufzudecken.
    »Wir möchten Fen Sa Chu sofort vernehmen«, erklärte ich. »Jetzt steht er noch unter dem Schock des plötzlich über ihn hereingebrochenen Unheils. Wenn wir ihn erst dazu kommen lassen, daß er sich mit der Lage abfinden kann, wird er vielleicht weniger redselig sein.«
    Mister High nickte ein paarmal gedankenvoll vor sich hin.
    »Richtig, es war ja Ihre Theorie, daß dieser Fen Sa Chu nicht der Boß der Bande sein könnte, nicht wahr?«
    Ich grinste.
    »Jetzt ist es für mich nicht einmal eine Theorie mehr, Chef.«
    »Wieso?«
    »Glauben Sie, daß er — wenn der wirklich der Boß gewesen wäre — von uns bei einer Razzia aufgelesen worden wäre?«
    »Das ist wahr! In der Regel hält sich der Boß einer solchen Organisation weit aus der Sache heraus. Aber warum soll es nicht einmal eine Ausnahme geben?«
    »Warum soll es in diesem Falle nicht nach der

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