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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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Sie in Erstaunen versetzen, meine Herren.«
    Major Curring sah zu Li Yu Tang. Da ihr auch Sir Greene zunickte, begann sie ihren Bericht.
    Sie schilderte, wie sie als blinder Passagier an Bord der »California« die Reise nach den USA zurücklegte und dort auch mit ein bißchen Glück an Land kam.
    Zwei Monate hatte sie gebraucht, um die Liste der Teekunden der Chinese Export Company zu überprüfen. Bei den anderen hatte sie nichts feststellen können, aber als sie in New York bei Fen Sa Chu eintraf, fiel ihr der eigentümliche Geruch von Opium auf, als sie aus dem Speiselokal die Toiletten aufsuchte. Mit einem bißchen Geschick gelang es ihr, die Aufmerksamkeit des Lokalbesitzers zu erregen.
    Der Rest war nur noch eine Kleinigkeit gewesen.
    »Ich gewann sein volles Vertrauen«, sagte Li Yu Tang abschließend. »Er stellte mich als seine Sekretärin ein und bewarb sich auch auf privater Ebene mehr als deutlich um mich. Ich konnte ihn aber hinhalten bis — nun ja, bis mir die amerikanische Bundespolizei die Aufgabe abnahm, Fen Sa Chu loszuwerden.«
    Li Yu Tang machte eine Pause. Sie spielte mit einem silbernen Kettchen, an dem ein silberner Drachen hing. Vor Jahren hatte sie dieses weitverbreitete Schmuckstück einmal von einer Missionarsfamilie geschenkt bekommen. Seither trug sie es immer.
    Bei ihrer überstürzten Flucht aus dem Hause Fen Sa Chus hatte sie das Kettchen zurücklassen müssen. Aber hier in Hongkong hatte sie ein völlig gleiches Kettchen in einem Schaufenster gesehen und sofort gekauft.
    »Ich denke«, sagte Sir Greene abschließend, »daß wir nicht länger zögern. Dank der guten Arbeit, die Li Yu Tang geleistet hat, können wir wenigstens nachweisen, daß dieser Chinese in New York von der Chinese Export Company mit Opium beliefert wurde. Das rechtfertigt jederzeit eine Razzia bei dieser eigenartigen Export-Firma. Was halten Sie davon, wenn wir heute abend das Gelände umzingeln und eine gründliche Durchsuchung vornehmen?«
    »Wird es möglich sein, einen Durchsuchungsbefehl vom zuständigen Richter zu bekommen, Sir?«
    Sir Greene lächelte und schob ein Papier über den Tisch:
    »Ich habe ihn bereits. Da ist er.«
    Major Curring lachte zufrieden.
    »Dann steht der Sache ja nichts mehr im Wege. Wir brauchen nur noch die Einzelheiten zu besprechen, um der Chinese Export Company mit ihrem rührigen Chef Chin Tse den Garaus zu machen.«
    »Ich hatte mir gedacht, daß wir heute abend bei Dunkelheit zuschlagen sollten. Am Tage erweckt so etwas immer gleich die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft. Ich möchte nicht ein paar hundert gaffende Kinder in der Nähe haben, wenn wir eine Rauschgiftbande ausheben.«
    »Ich würde zehn Uhr vorschlagen«, sagte Major Curring. »Um diese Zeit sitzen bereits sämtliche Touristen in den Revue-Theatern oder Nachtlokalen. Und die Einheimischen liegen im Bett.«
    »Gut«, entschied Sir Greene. »Sagen wir zehn Uhr. Miß Yu Tang wird in meinem Wagen mitkommen, damit wir sie noch in dieser Nacht diesem Chin Tse gegenüberstellen können.«
    »Aber Chin Tse wird um diese Zeit wahrscheinlich nicht in seinem Büro sein«, gab Major Curring zu bedenken.
    »Ich habe auch für diesen Fall Vorsorge getroffen. Ich kenne die Adressen der beiden Häuser, von denen eines Chin Tse bewohnt und das andere Tschen Fu, seine Sekretärin. Um punkt zehn Uhr wird auch dort eine Durchsuchung vorgenommen.«
    ***
    »In Deckung, Phil!« brüllte ich und hechtete hinter einen kleinen Schrank.
    »Okay, Jerry!« rief Phil aus irgendeiner Ecke des Zimmers.
    Ich peilte vorsichtig um eine Ecke und sah einen der halbnackten Chinesen lauernd hinter einer Couch knien. Er hatte den Dolch wurfbereit in der Hand.
    Ich zielte kurz und drückte ab.
    Er stieß einen gellenden Schrei aus, ließ das Messer fallen und schüttelte seine blutende Hand.
    Im gleichen Augenblick kamen von irgendwoher aus dem Hause polternde Geräusche. Ich sprang auf und sah mich blitzschnell um.
    Phil war nicht zu sehen.
    Tschen Fu war nicht zu entdecken.
    Nur noch der Diener stand halb geduckt hinter einem hohen Anrichtetisch und holte aus, als er mich erblickte.
    Ich konnte gerade noch meinen Schädel wieder einziehen, als auch schon der scharfe Dolch durch die Luft zischte.
    Ich sprang sofort wieder auf und jagte ihm eine Kugel in die Schulter.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht stürzte er nach vorn, riß den Anrichtetisch um und schlug mit Schüsseln und Tellern auf den Teppich.
    Ich kümmerte mich nicht mehr um ihn.
    Phil! war mein

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