Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
brummte er. »Ich verlange daher von dir, daß du die Dämonen einzeln in die Nase beißt.«
    »Ha, ha«, machte Bill trocken.
    Zamorra konnte ihn verstehen. Hätte er nicht darauf bestanden, daß sie sich weiter um diese eigentlich ausgestandene Sache kümmerten, könnte sie jetzt noch gemütlich im Château Montagne sitzen und sich von Raffael, dem guten Geist des Hauses, den Cognac kredenzen lassen.
    Andererseits, überlegte er, war es vielleicht gut, daß sie in diese Sache hineingerutscht waren. Die Art und Weise, wie die Schwarzen vorgingen, zeugte von großer Routine. Diese Entführungen nahmen sie mit Sicherheit nicht zum ersten Mal vor. Und Zamorra war gewillt, der Aktion ein Ende zu bereiten.
    Dies war noch eine Sache, die diese Schattenwesen mit den Meeghs aus Callantsoog verband: sie waren abgrundtief böse. So böse, daß selbst ein irdischer Dämon unter Angstzuständen gelitten hatte.
    Und je länger er sich jetzt in dem Dämonenschiff aufhielt, das einem unbekannten Ziel entgegenraste, desto stärker wurde das Gefühl, daß er bereits im Schloß Montagne empfunden hatte. Das Gefühl, daß er unbedingt in diese Dimension Vordringen müßte, daß er hier eine Aufgabe zu erfüllen hatte. Doch welche Aufgabe das sein konnte, vermochte er nicht zu sagen.
    Aber er war sicher, daß sein sechster Sinn es ihm im geeigneten Moment sagen würde. Vorerst jedoch hieß es abzuwarten.
    Abzuwarten, was geschah. Denn grundlos hatten die Meeghs sie bestimmt nicht entführt.
    Weiter stürzte das Dämonenschiff durch die Dimensionen…
    ***
    Der konstruktive Aufbau des Dämonenschiffes glich dem, das sie seinerzeit nach dem Absturz betreten hatten. Auch diesmal führte der Weg hinaus durch einen langen schlauchartigen Korridor mit verschwimmenden Wänden.
    Nacheinander verließen sechs Menschen das Schiff, das erschütterungsfrei gelandet war und jetzt wie ein schwarzes Ungeheuer am Rande einer kleinen Ansammlung unterschiedlich großer, grauer Flachbauten kauerte. Diesmal bekam auch Zamorra die Wirkung der magischen Peitsche zu spüren, weil ihn kein Amulett mehr schützte. Mit unsichtbaren Peitschenhieben wurden sie hinausgetrieben und bekamen dadurch einen ersten Eindruck dessen, was sie erwartete.
    Am Fuß der Rampe wollte Zamorra stehenbleiben und sich umsehen. Das paßte einem Dämon nicht, der noch einmal kräftig zuschlug.
    Zamorra wirbelte herum, biß die Zähne zusammen und spannte die Muskeln. Drei Meter hinter ihm stand der Schwarze, der eine Hand ausgestreckt hielt, die leer sein mußte.
    Die drei Meter überwand Zamorra mit zwei Schritten, stand direkt vor dem Dämon, der ihn um einen halben Meter überragte, und nahm Maß. Mit voller Kraft schickte er seine Faust auf die Reise.
    Die traf in schwammiges Gewebe. Lautlos knickte der Dämon in Höhe des Treffers ein und wurde von einem weiteren Schlag aufgefangen. »Dir werde ich das Auspeitschen schon abgewöhnen«, knurrte Zamorra und verpaßte seinem Gegner den dritten Schwinger, als der unverhofft Verstärkung bekam.
    Stop! gellte es in dem Parapsychologen auf, und überganglos sah er in Waffenmündungen, die zwei direkt vor ihm materialisierte Dämonen in den Händen hielten. Waffen, die er aus Callantsoog kannte und die in der Lage waren, einen silbrig gleißenden Strahl auszusenden. Er selbst hatte damit geschossen und Meegh, den letzten der Schwarzen, getötet.
    Jetzt waren zwei solche Spiralwaffen auf ihn gerichtet.
    Bill und Nicole, die sich entschlossen hatten, ihn tatkräftig zu unterstützen, stoppten mitten in der Bewegung. Zamorra hob vorsichtig die Arme. Ein verlorenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, während er wieder die Schmerzen spürte, die ihm die magische Peitsche zugefügt hatte. Sein Triumph darüber, den Dämon niedergeschlagen zu haben, reichte nicht aus, ihn zufriedenzustellen. Zamorra war alles andere als rachsüchtig, aber diese Schwarze hatte seiner Meinung nach noch viel zu wenig abbekommen.
    Einer der Bewaffneten trat jetzt auf Zamorra zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und war im nächsten Moment mit dem Professor verschwunden.
    »Chef!« schrie Nicole entsetzt auf.
    Weitergehen! Zu den Häusern! kam in diesem Moment die gedankliche Anweisung, als sei nicht das geringste geschehen.
    Wieder traf die Dämonenpeitsche. Jaques Garennes, der sich nicht rasch genug in Bewegung gesetzt hatte, schrie auf und stürzte fast. Bill Fleming fing ihn auf.
    »Ruhig, Junge«, murmelte er, als er den Zorn in den Augen des jungen

Weitere Kostenlose Bücher