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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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Einsatzleiter, Agent Cotton. Bitte sprechen Sie.«
    »Hallo, Cruse«, sagte ich. »Hier ist Jerry, Postamt vier. Lausige Sache. Wahrscheinlich waren es mehr als ein Dutzend. Jeder Schalter scheint ausgeraubt zu sein. Höhe der Beute ist noch nicht abzuschätzen. Ein Toter. Der Vorsteher. Ich brauche die Mordkommission.«
    »Kommt umgehend. Wie sieht es sonst aus?«
    »Wie in einem Bienenschwarm. Ich brauche noch ein paar Leute. Ich schätze, dass wir mindestens siebzig bis achtzig Mann werden vernehmen müssen.«
    »Ich schicke Ihnen aus der Bereitschaft so viel, wie ich entbehren kann, Jerry. Noch was?«
    »No. Halt, einen Leichenwagen können Sie auch schicken.«
    »In Ordnung.«
    »Das wär’s für jetzt. So long.«
    Ich drückte die Gabel nieder und ließ sie wieder hochschnellen. Gleichzeitig stieß ich die Tür meiner Zelle auf und rief dem Postclerk zu: »Die Nummer der Dienstleitung vom Hauptpostamt!«
    »Vo…«, stammelte er verdattert. Schalten war offensichtlich überhaupt nicht seine Stärke.
    »Von der Dienstleitung des Hauptpostamtes!«, wiederholte ich ungeduldig. »Vielleicht bemühen Sie sich mal?«
    Er nickte ein paar Mal, dann zog er mit pedantischen Bewegungen eine schwarze Liste aus einem Stapel dicker Mappen hervor, schlug sie auf, fuhr mit dem Zeigefinger in umständlicher Sorgfalt Spalten entlang und rief mir endlich die erbetene Nummer zu.
    Ich wählte.
    »Hauptpostamt«, sagte eine weibliche Stimme mit Bostoner Akzent.
    »Hier spricht FBI-Agent Jerry. Cotton«, sagte ich. »Ich befinde mich im vierten Postamt. Verbinden Sie mich sofort mit dem höchsten Postboss, den New York zu bieten hat.«
    »Das ist Mister Hellery…«
    »Schön, dann geben Sie mir diesen Mister Hellery an die Strippe!«
    »Einen Augenblick, ich werd’s versuchen.«
    Aus dem Augenblick wurden fast drei Minuten, dann kam ihre Stimme wieder.
    »Hallo, Agent?«
    »Ja?«
    »Der Chef ist in einer Besprechung. Sie möchten später…«
    »Sagen Sie Ihrem Chef«, unterbrach ich, »dass ich ihn innerhalb von dreißig Sekunden an der Strippe haben möchte, andernfalls ließe ich ihn sofort von einem Streifenwagen abholen. Nötigenfalls mit Gewalt.«
    Ihr blieb die Luft weg. So wenig Ehrfurcht vor der geheiligten Bürokratie dieses Jahrhunderts hatte sie noch nicht erlebt. Gleich darauf versicherte sie, dass sie sich Mühe geben wollte.
    Sie tat’s. Ich bekam Mister Hellery an die Strippe.
    »Hören Sie mal«, sagte ich, bevor er ein Wort mehr als seinen Namen hatte sagen können. »Auf das vierte Postamt ist vor einer Viertelstunde ein Überfall von einer Gangsterbande durchgeführt worden. Der Vorsteher ist erschossen worden. Das FBI hat den Fall übernommen. Das Postamt muss heute Nachmittag für den Publikumsverkehr gesperrt bleiben. Treffen Sie alle nötigen Maßnahmen und dann kommen Sie hierher. Das ist alles. Weitere Weisungen empfangen Sie bei Ihrem Eintreffen. So long, Mister Hellery.«
    Ich legte den Hörer auf. Dass Hellery jetzt seinen Mund offenstehen hatte, dafür hätte ich jede Wette gehalten.
    Als ich die Zelle verließ, fragte mich der Postclerk: »Kann ich jetzt die Ortsleitung wieder rausnehmen aus Zelle eins?«
    »No, mein Verehrter«, wehrte ich ab. »Die Polizei telefoniert so gern, deswegen lassen Sie die Leitung ruhig in der Strippe. Und jetzt begeben Sie sich auf den Platz, den Sie während des Überfalles innehatten.«
    Phil kam auf mich zu. Wir sind seit Jahren so aufeinander eingespielt, dass es keiner großen Worte bedarf.
    »Mindestens ein Dutzend«, sagte er. »Keine Masken, keine Halstücher. Sämtliche Männer mit Maschinenpistolen.«
    »Okay. Nimm dir ein paar von den Zeugen und mach eine Skizze, wo jeder einzelne von der Bande stand. Lass die Skizze von anderen Zeugen prüfen. Ich versuche mit den Kollegen schon die ersten brauchbaren Beschreibungen zu erhalten.«
    Phil nickte und verdrückte sich. Ich winkte Bill Rogers heran.
    »Nimm dir einen Kollegen, Bill, und versuche von den Zeugen, die draußen waren, herauszukriegen, was für Wagen die Burschen benutzten. Wenn etwa gar Kennzeichen zu erfahren sind, sofort dringendes Fahndungsersuchen an FBI, State Police und City Police.«
    »Okay, Jerry!«
    Unsere Arbeit lief so schnell an, wie es ging. Natürlich war es im Vergleich mit den Gangstern noch immer zu langsam. Aber wer auf die Dauer das schnellere Tempo vorlegte und durchhalten konnte, würde sich noch entscheiden…
    ***
    Leise klatschende Geräusche entstanden, wenn die Bündel mit

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