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0116 - König der Vampire

0116 - König der Vampire

Titel: 0116 - König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Anprall ebenfalls aus der Bahn gerissen, kam an der diesseitigen Bordsteinkante abrupt zum Stehen.
    Mit zitternden Gliedern stieg der Fahrer aus, blaß und verwirrt. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte er auf den dicken Mann, der am Bordstein lag und sich nicht mehr rührte. Dann entrang sich ein angstvoller Schrei seiner Kehle…
    Das war der Augenblick, in dem ein gemeinsamer Ruck durch die Vampire ging. Ihre großen Körper strafften sich, sie schwärmten aus, glitten auf den Fahrer zu, der noch gar nicht ahnte, welche Gefahr sich ihm von hinten her näherte.
    Die ersten Passanten waren aufmerksam geworden und eilten auf den reglos Daliegenden zu. Und da erschien auch ein Streifenwagen und stoppte ab. Zwei Flics stiegen aus, sahen sich kurz um und teilten sich die Arbeit.
    Böse knurrend zogen die Vampire sich zurück, mischten sich unauffällig unter die Menschen, ehe man auf sie aufmerksam werden konnte. Sie sahen sich um ihre Rache betrogen. Denn daß ihr Meister Krul tot war, daran gab es für sie keine Zweifel, diese Tatsache stand unumstößlich fest. Sein Gehirn sandte keine jener Impulse mehr aus, mit denen er ihnen seine Befehle übermittelt hatte…
    Einer der beiden Polizisten nahm bereits die Personalien des Fahrers auf, der angstzittemd immer wieder auf den Toten starrte. »Das… das habe ich doch nicht gewollt, ich hatte es eilig, und da…«
    »Der Mann dürfte trotzdem tot sein«, erklärte der Polizist ruhig. »Sie werden an einer Strafverfolgung nicht vorbeikommen, junger Mann. Wären Sie lieber etwas bedachtsamer gefahren…«
    Der andere untersuchte den Toten unterdessen mit flinken Fingern, tastete sicherheitshalber noch nach dem Puls, Er ahnte nicht, daß selbst dann, wenn Ogo Krul noch gelebt hätte, er keinen Pulsschlag hätte verspüren können. Denn Krul war kein Mensch, war nur ein Geschöpf des Bösen, das menschliche Gestalt angenommen hatte…
    Die Finger des Polizisten glitten in die Innentasche von Kruls Anzug, fischten die Brieftasche hervor. Doch keinerlei Ausweis befand sich darin, nur ein schmales Briefchen mit der Aufschrift »Ogo Krul«. Es war nicht verklebt. Der Polizist öffnete es und zog einen Zettel hervor, auf dem eine Telefonnummer notiert war.
    Er sah sich um. Die Menschenansammlung war immer größer geworden.
    »Bitte, gehen Sie doch weiter«, verlangte der Polizist.
    Sein Kollege hatte unterdessen den Fahrer des Simca abgefertigt, fotografierte kurz die leicht eingedrückte Frontpartie des Wagens, die von der Wucht zeugte, mit der er den Albino erfaßt hatte, und kam dann zum Polizei-Peugeot zurück.
    Der, der Krul durchsucht hatte, nickte ihm kurz zu. »Tot«, sagte er, setzte sich in den Wagen und rief über Funk durch.
    Er gab einen kurzen Bericht ab, dann fragte er an: »Könnt ihr mal eben feststellen, wem dieser Telefonanschluß gehört?« Er gab die Nummer durch.
    »Der Anschluß gehört zum Château Montagne«, kam zwei Minuten später die Antwort. »Ein gewisser Professor Zamorra…«
    ***
    Das, überlegte Zamorra, war der Augenblick gewesen, in dem noch eine schwache Chance bestand, das Ruder herumzuwerfen, die Kette der unheilvollen Ereignisse zu durchbrechen. Aber sie hatten sie nicht genützt.
    Die Erinnerungen rasten durch sein Gehirn, liefen ab wie in einem Film. Hätten sie auch nur etwas aufgepaßt, auf die warnenden Stimmen ihres Unterbewußtseins gehört, wäre es nie zu diesem Fiasko gekommen.
    Jetzt war alles zu spät. Krul besaß die Macht auf Château Montagne, er und seine Vampire. Tiefes Bedauern stieg in Zamorra auf. Bedauern darüber, daß es ihm nicht mehr vergönnt war, den Kampf gegen das Böse fortzuführen, Bedauern darüber, daß es nicht das Gute war, das den Sieg davontrug. Bedauern auch, daß Nicole und Bill sterben mußten - und auch, daß der relativ unbeteiligte Diener, der alte Raffael, mit hineingezogen worden war in diesen Totentanz.
    Triumphierendes Lachen zeigte sich auf Kruls feistem Gesicht, als der Albino immer näher kam und seine Hand ausstreckte. »Jetzt endlich ist es soweit, der mächtige Zamorra ist besiegt!« zischte er. »Die Schwarze Familie kann aufatmen, endlich. Komm, Zamorra, jetzt darfst du sterben…!«
    Und das Glühen seiner Albinoaugen wurde intensiver. Während Zamorras Gedanken weiter in die Vergangenheit rasten, die Ereignisse nachvollzogen, die zu seinem Ende geführt hatten, erwartete er den roten Doppelstrahl der Albinoaugen. Und dieser kam - jetzt…
    ***
    Nicole Duval hob ab, als

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