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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein altes Märchen aus Germany ein. Dort war auch ein Rattenfänger durch die Stadt gegangen, und die Tiere gehorchten ihm blind.
    Wie hier.
    Nur war dieser Kerl kein Rattenfänger in dem Sinne. Und die Geschichte aus Germany war nur ein Märchen. Welche Voraussetzungen spielten hier eine Rolle?
    Danach fragte ich ihn.
    »Sehen Sie auf die Figur, Polizist. Das ist Dworsch, der Rattendämon. Ich habe ihn beschworen. Er ist aus den Dimensionen des Schreckens in die Welt gekommen und hat seine Freunde mitgebracht. Dworsch wird alles unter seine Gewalt bringen. Dafür sorgen Tausende von Helfern. Dworsch ist unschlagbar.«
    »Aber er lebt nicht«, sagte ich.
    »Und wie er lebt. Ich brauche es nur zu wollen, denn er gehorcht meinen Befehlen.«
    »Sie bluffen.«
    »Soll ich es Ihnen beweisen?« schrie Koch.
    »Nein, nein, schon gut.« Nicht daß ich Angst gehabt hätte, aber mir ging es um das Kind. »Dann hat Dworsch auch die Kleine entführt, nicht wahr?«
    »Ja, Polizist.«
    Vor der entscheidenden Frage bekam ich doch ein wenig Herzklopfen. »Lebt das Mädchen noch?«
    Rocky Koch verzog das Gesicht. »Möglich. Es befindet sich in den Verliesen der Burg. Vielleicht hat es sich mit den Ratten angefreundet, wer weiß?«
    Ich lief rot an vor Wut und Zorn. Am liebsten wäre ich diesem Widerling an die Kehle gesprungen, doch das brachte nichts.
    »Wolltest du das Kind zurückholen?« fragte er mich.
    »Das hatte ich vor.«
    »Diese Chance ist vorbei.«
    »Warum läßt du die Kleine nicht frei?«
    »Weil ich es nicht will«, erwiderte Koch. »Die Menschen sollen Angst haben, sich fürchten, sie sollen endlich das tun, was ich will, Sinclair. Und auch für dich gibt es kein Zurück mehr!« schrie er plötzlich. »Die Ratten werden dich zerfetzen. Sie sind besonders scharf auf Bullen!«
    ***
    Jane Collins gönnte sich einige Sekunden Pause. Sie lag zusammengekrümmt auf dem Bauch, hustete, keuchte und spie Wasser. Ihr war übel.
    Shao hatte sich hingesetzt und starrte auf die Wellen. Immer mehr Ratten tauchten auf. Sie mußten in der Tiefe gelauert haben, diese kleinen, mordgierigen Ungeheuer.
    Jane stemmte sich wieder hoch, schaute Shao an und sah den Schrecken auf ihrem Gesicht.
    »Sie sind noch da«, flüsterte die Chinesin.
    Jane nickte. Vorsichtig drehte sie sich herum und sah an der Innenwand ein zweites Paddel. Es war dort mit Stricken festgezurrt.
    Sie machte Shao darauf aufmerksam.
    Hoffnung blitzte in den Augen der Chinesin. »Ob wir es schaffen?«
    »Bestimmt.« Jane nahm das Paddel an sich.
    »Schau dich mal um.«
    Die Detektivin blickte über die Wasserfläche. Jetzt sah auch sie die zahlreichen Köpfe. Jane versuchte zu zählen, doch bei 20 hörte sie auf.
    »Wir müssen da durch!«
    »Aber wenn sie das Boot annagen!« hauchte Shao.
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.« Jane nahm ihr Paddel und stach es ins Wasser. »Du an der anderen Seite, Shao.«
    Die beiden Frauen versuchten es. Jane gab die Kommandos.
    »Immer gleichzeitig, sonst kommen wir nicht vom Fleck und drehen uns nur im Kreis.«
    Die Ratten hatten den Kreis nicht ganz geschlossen, und so versuchten die beiden Frauen mit dem Boot hindurchzuschlüpfen. Die Biester schwammen mit. Sie kamen dichter an das Boot heran, und Jane Collins hieb so hart mit der schärferen Längskante des Paddels zu, daß sie einer Ratte den Schädel abtrennte.
    Weiter!
    Die Frauen achteten jetzt nicht mehr auf die Tiere. Sie setzten alle Kraft ein, die sie hatten. Sie stachen die Paddel ins Wasser, zogen sie zurück und hatten gegen die Brandung zu kämpfen, die das Schlauchboot immer wieder auf das offene Meer hinaustreiben wollte.
    Es war ein verzweifelter Kampf um Alles oder Nichts.
    Die Ratten blieben den beiden auf der Spur. Sie hatten ihre Opfer gesehen, und es gelang den Girls nicht, sie von der Bordwand wegzuhalten.
    Das erste Tier kletterte ins Boot.
    Shao entdeckte den Nager zuerst, zog das Paddel aus dem Wasser und drosch damit zu.
    Sie hatte Glück.
    Die breite Seite faßte und schaufelte die Ratte wieder zurück ins Meer.
    Sofort stach Shao das Paddel ins Wasser.
    Gischt spritzte auf, wenn die Wellen gegen das Schlauchboot rollten. Shao und Jane wurden hochgehoben und dann wieder in ein Tal getrieben.
    Es war ein ewiges Wechselspiel.
    Die Ratten gingen aufs Ganze.
    Jane und Shao wurden daran gehindert, weiter zu paddeln. Sie mußten mit ihren Rudern nach den Viechern schlagen, klatschten die Blätter auf die Köpfe oder drückten die Ratten unter Wasser.
    Dann

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