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0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

Titel: 0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: leichte Siege Schwere Fäuste
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einer fassungslos. »Was für ein Arzt?«
    Morgan wurde von einem anderen gehalten. Er hatte dem Redakteur beide Arme auf den Rücken gedreht und hielt sie dort in einer schmerzhaften Umklammerung.
    »Ich musste heute Nacht den Arzt anrufen«, log Morgan, weil er es nicht für ratsam hielt, ihnen zu sagen, dass die Polizei hier war. Aus irgendeinem Grund hatte er die durchaus richtige Überzeugung, dass es eine andere Bande war, die jetzt bei ihm eingedrungen war.
    »Warum?«, fragte einer, der sich bis jetzt schweigsam verhalten hatte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Morgan achselzuckend. »Sie hatte Fieber und fantasierte. Man konnte nichts verstehen, aber sie stieß dauernd Wörter hervor, die so undeutlich waren, dass nicht einmal der Doc sie verstand. Vielleicht hat sie sich bei dem Wetterumschwung vor ein paar Tagen eine Erkältung geholt.«
    Einen Augenblick lang schwiegen alle. Dann sagte einer: »Okay. Machen wir Schluss!«
    Morgan wollte erleichtert aufatmen. Für den Bruchteil einer Sekunde gab er sich der trügerischen Hoffnung hin, dass die Gangster jetzt abziehen würden. Dann aber weiteten sich seine Augen vor Entsetzen.
    Er sah, wie einer der Eindringlinge eine unförmige Pistole zog. Unförmig, weil ein Schalldämpfer aufgesetzt war.
    Kalter Angstschweiß trat auf seine Stirn. Aus den Tiefen seiner Kehle stieg ein Mark und Bein durchdringender Schrei hoch, rollte über die Zunge und schrillte fürchterlich durch die nächtliche Stille des Hauses. Mitten im höchsten Diskant brach er ab.
    Zwei Gangster hatten fast gleichzeitig ihre Zeigefinger gekrümmt. Einer allerdings in Morgans Rücken, sodass es der Reporter nicht einmal mehr sah. Es gab zweimal rasch hintereinander ein dumpfes Plopp…
    Zehn Sekunden später hörte man in der Wohnung darunter zweimal einen lauten Knall, als ob über ihnen zwei schwere Möbelstücke umgefallen wären…
    ***
    Streifenführer Robert L. Dewis stürmte mit vier Mann die Treppen hinauf. Als er das oberste Geschoss erreicht hatte, sah er einen Mann mit rauchender Pistole am Fenster stehen.
    »Lassen Sie die Kanone fallen! Hände hoch!«, brüllte Dewis.
    Der Mann am Fenster drehte sich um.
    »Nett, dass Sie endlich da sind, Sergeant. Ich bin Decker vom FBI. Schicken Sie einen Ihrer Leute ins Nebenzimmer. Oder besser: Kommen Sie erst mal her, damit ich Ihnen die Lage erklären kann.«
    Dewis trat rasch zu Phil. Er hätte sich offen ans Fenster gestellt, wenn ihn Phil nicht mit einem kräftigen Stoß zur Seite geworfen hätte.
    »Sie riskieren Ihr Leben, Sergeant!«, warnte Phil. »Das Fenster liegt unter Beschuss. Wenn Sie den Vorhang ein wenig zur Seite schieben, können Sie vielleicht hinabsehen, ohne dass er es merkt. Aber seien Sie vorsichtig.«
    Dewis nickte erschrocken. Dass es so ernst war, hatte er nicht gedacht. Wenn irgendwo ein paar schießwütige Burschen in der Gegend herumknallen, lassen sie sich meistens vom Anblick mehrerer Uniformen schnell zur Vernunft bringen. Hier schien das aber gar nicht der Fall zu sein.
    Behutsam zog er den Vorhang ein paar Millimeter zur Seite, gerade soviel, dass er hinab auf das Dach blicken konnte.
    »Hinter dem zweiten Schornstein von hier aus steht mein Kollege Cotton«, sagte Phil. »Sehen Sie ihn?«
    »Ja, klar. Er ist verwundet, was?«
    »Sieht so aus. Aber ich glaube, er hat nur einen Streifschuss, denn er bewegt ja den getroffenen Arm. Weiter hinten steckt der Mann, den wir suchen.«
    Dewis hob den Kopf ein bisschen und überblickte das Dach. Plötzlich kam Leben in ihn.
    »Verstehe«, brummte er. »Er will versuchen, zur Feuerleiter zu kommen, die es hinten gibt. Bill und Dick, seht zu, dass ihr in den Hof kommt. Schleicht euch vorsichtig die Feuerleiter hinauf auf das Dach des Anbaus! Aber seid vorsichtig, hört ihr? Der Kerl hat eine Tommy Gun!«
    »Okay, Sergeant«, sagten die beiden Cops. Sie verschwanden, und kurz darauf hörte man sie die Treppe hinabpoltern.
    »Ich gehe selbst ins Nebenzimmer«, sagte der Sergeant. »Will und Stocky, ihr seht zu, dass ihr den Aufgang für das Dach dieses Hauses findet.«
    »Wo der Gangster ist?«, fragte einer der beiden letzten Cops.
    »No. Das Dach des Hauses, in dem wir uns hier befinden. Vielleicht könnt ihr ihn von oben eindecken. Das wäre doch gelacht, wenn wir dem da unten die Hölle nicht so heiß machen könnten.«
    Phil grinste. Jetzt sah die Sache schon anders aus. Natürlich hätte er wirklich vom FBI Scharfschützen anfordern können, aber dann hätte er erstens

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