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0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

Titel: 0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: leichte Siege Schwere Fäuste
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mich für die Dauer seines Anrufs ohne Feuerschutz lassen müssen, und zweitens wäre viel Zeit verloren worden. Vom Districtgebäude bis nach hier war es kein kurzer Weg.
    Vorsichtig lupfte Phil den Vorhang ein wenig an, der schmutzstarrend neben dem offenen Fenster hing.
    »Verdammt noch mal!«, rief er wütend. »Jerry sackt weg! Los, Sergeant, schießen, was die Magazine hergeben!«
    Er stellte sich ins Fenster und schoss schnell hintereinander. Dann zuckte ein Gedanke durch sein Hirn und wurde sofort in die Tat umgesetzt.
    »Bleiben Sie am Fenster, Sergeant!«, rief er und schwang sich auch schon hinaus.
    Richway hatte bemerkt, dass auf dem Dach Polizisten in Stellung gehen wollten, und beharkte es mit seiner Maschinenpistole. Nun waren die Polizisten natürlich nicht so dumm, sich ungedeckt seinen Kugeln anzubieten.
    Phil kam ungefährdet bis zu mir, packte mich und zog mich hoch. Mühsam stemmte er mich gegen den Schornstein, verzweifelt bemüht, uns beide in Deckung zu halten, während Richway mit seiner Tommy Gun durch die Gegend harkte.
    »Jerry«, rief er mir zu, »was ist denn los?«
    Ich hörte undeutlich seine Stimme, und es dauerte lange, bis ich ihn verstanden hatte. Mir war noch immer jämmerlich elend zumute. In den Knien fühlte ich überhaupt keine Kraft mehr, und in meinem Kopf war mir so eigenartig schwach zumute, wie ich es noch nie gefühlt hatte.
    Phil packte mich fester, als er spürte, dass ich wieder wegsacken wollte. Dann sah er auf meinen Arm.
    Der ganze Ärmel war inzwischen blutgetränkt. Erschrocken sah Phil am Ärm hinunter. Ein Ausruf des Erschreckens entfuhr ihm. Rings um mich hatte sich eine riesige Blutlache ausgebreitet.
    »Sergeant!«, rief Phil mit einer Stimme, die man in der doppelten Entfernung verstanden hätte.
    »Ja?«, kam die Antwort.
    »Geben Sie Ihren Leuten Befehl, aus allen Knopflöchern zu schießen. Mein Freund verblutet, wenn wir ihn nicht sofort verbinden können.«
    »Okay!«
    Eine Sekunde war es still, dann röhrte das mächtige Organ des Sergeanten aus dem offenen Fenster.
    »Feuerschutz für den verwundeten G-man, Boys! Feuert, was die Kanonen hergeben!«
    Fast augenblicklich setzte ein ohrenbetäubender Lärm ein. Mitten in das Krachen hinein heulte ganz nah eine zweite Polizeisirene.
    Phil hörte hinter sich ein plötzliches Geräusch. Er warf sich herum und sah den Sergeant in großen Sprüngen über das Dach hetzen.
    »Ich habe zwei Verbandspäckchen hier«, keuchte der Sergeant. »Kommen Sie, legen Sie ihn flach hin.«
    Phil nickte und ließ mich sanft zu Boden gleiten. Der Sergeant hatte bereits ein scharfes Taschenmesser in der Hand und ratschte mit schnellen Griffen den Ärmel ganz auf. Auch den Hemdsärmel zerfetzte er mit schnellen Schnitten.
    Aus dem Oberarm sprudelte das Blut wie aus einer Quelle.
    »Eine der Hauptadern ist getroffen«, schnaufte der Sergeant. »Halten Sie das Messer.«
    Mit geschickten Händen hatte er eins seiner Verbandspäckchen auf gerissen. Er legte die Binde um, sodass sie doppelt zu liegen kam, dann zog er sie rasch unter meinem Arm durch und zog sie so stramm an, wie er nur konnte. Mit fliegenden Fingern knüpfte Phil den Knoten.
    »Das Messer!«, sagte der Sergeant.
    Phil gab es ihm.
    Gemeinsam schoben sie es in die Binde. Dann drehten sie es wie einen Knebel. Schon nach der ersten Drehung wurde der Quell dünner, und schließlich sickerte nur noch ganz wenig Blut aus der Wunde.
    »Meine Güte, hat der Kerl Blut verloren!«, sagte der Sergeant kopfschüttelnd. »Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt!«
    Phil presste die Lippen aufeinander, dass sie zwei weiße Striche waren. Dann sagte er hart: »Wir müssen dem hier ein Ende machen. Jerry muss in die Hände eines Arztes. Bleiben Sie bei ihm, Sergeant. Ich werde diesen Richway zur Vernunft bringen - so oder so…«
    Bevor der Sergeant etwas erwidern konnte, war Phil hinter dem Schornstein hervorgesprungen und jagte mit gewaltigen Sprüngen über das Dach.
    ***
    Richway konnte sich kaum noch hinter seiner Deckung hervorwagen. Vom Dach und von dem einen Fenster her pfiffen ihm die Kugeln der Cops nur so um die Ohren.
    Phil kam unter dem massiven Feuerschutz von drei Polizisten tatsächlich bis an den Schornstein, hinter dem Richway in Deckung lag.
    Phil nahm sich nicht einmal die Zeit, einen Augenblick zu verschnaufen. Wie der leibhaftige Satan brach er in Richways Deckung, riss den Gangster an den Schultern herum und knallte ihm die Linke stahlhart auf den

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