Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
012 - Das Schloß des Schreckens

012 - Das Schloß des Schreckens

Titel: 012 - Das Schloß des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
Vom Netzwerk:
hatte Dean Warren Hilfe oder Unterstützung gefunden.
    Im Labor des Professors und in zwei Räumen in einem anderen Gebäudetrakt brannte Licht. Dean Warren ging die Treppe vom Mauergang hinab. Er schritt über den verlassenen Burghof. Es war stockdunkel. Wolken verbargen den Mond. Vom Meer her wehte eine sanfte Brise und brachte einen Hauch von Salzwasser.
    Vorsichtig öffnete Dean Warren die Tür. Den Revolver schussbereit, ging er durch den hohen, dunklen Raum und den OP-Saal. Unter der Tür zum Labor des Professors Malveillance schimmerte ein schmaler Lichtspalt. Dean Warren legte das Ohr an die Tür. Er hörte Stimmen.
    »Zum letzten mal«, sagte Professor Malveillance, »wenn du nicht meinen Genius anerkennst und dich auf meine Seite schlägst, Elvira, dann werde ich an dir noch heute die Operation vornehmen. Dann wirst auch du eines der Geschöpfe des Ghuls, und nicht einmal das Grab entzieht dich seinem Einfluss.« Seine Stimme nahm einen einschmeichelnden, beschwörenden Klang an. »Elvira, du bist die einzige Frau, die mir etwas bedeutet. Längst schon hätte ich dich sonst in meine Gewalt gebracht. Mein Genius und Shochor-al-Ghiras dämonische Fähigkeiten werden die Welt beherrschen. Und du, Elvira, wirst meine Königin sein. — Reizt dich das nicht? Bin ich denn so hässlich, dass du mich nicht lieben kannst?«
    Dean Warren vernahm Elvira Sabas Stimme klar und deutlich.
    »Sie sind ein Scheusal, Professor Malveillance. Schlimmer noch als dieses schreckliche Totengerippe in den Gewölben unter der Burg. — Von ganzem Herzen hoffe ich, dass Sie und diese dämonische Kreatur vernichtet werden. — Niemals, niemals werde ich freiwillig Ihnen gehören, Malveillance.«
    Professor Malveillance lachte. Ein böses, gemeines Lachen.
    »Du hattest die Wahl. Ob mit freiem Willen oder unter dem Einfluss und als Geschöpf des Ghul, mein wirst du auf jeden Fall. — Ich habe dir viel zu lange Zeit gelassen. — Bring sie in den Operationsraum, Gabriel.«
    Da stieß Dean Warren die Tür auf. Den Revolver im Anschlag, trat er ein.
    »Daraus Wird nichts, Professor Malveillance. Jetzt hilft Ihnen auch Ihr satanischer Ghul nicht mehr. — Eine falsche Bewegung, und Sie sind ein toter Mann!«
    Malveillances Augen waren weit aufgerissen. Der kleine, bucklige Mann stand mitten in seinem Labor zwischen Tischen und Gestellen mit Glaskolben und vielen Apparaturen und Aufbauten. Flüssigkeiten brodelten und zischten über der Flamme des Bunsenbrenners. Ein mechanischer Schreiber zeichnete eine gezackte Linie auf einen aus einem hohen, mit vielen Skalen versehenen Kasten kommenden Papierstreifen.
    Ein monotones Ticken erfüllte den großen Raum. Die Fenstervorhänge waren zugezogen.
    Gabriel, der vierschrötige, riesige Diener des Professors, hatte Elvira Sabas Arme auf den Rücken gebogen. Er hielt sie fest. Gabriels Augen waren klar in diesen Minuten Doch er stand auch mit freiem Willen auf der Seite des Professors.
    »Was soll das, Warren?« fragte Malveillance. »Sie haben keine Chance. Glauben Sie, mit dem Pfahl da, den Silbermessern und dem Revolver könnten Sie etwas ausrichten? Vielleicht verschießen Sie sogar Silberkugeln.« Er lachte schrill. »Doch Sie haben es hier mit keinem Vampir und keinem Werwolf zu tun. ist anderen Gesetzen unterworfen.«
    »Sie sind nicht unverletzlich, Professor Malveillance«, sagte Dean Warren gefasst. »Wenn eines dieser teuflischen Geschöpfe mich oder Elvira angreift, erschieße ich Sie.«
    Gabriel hatte Elvira Saba losgelassen. Er trat zwei Schritte auf Dean Warren zu. Der schoss. Ohrenbetäubend hallte der Schuss in dem hohen Raum.
    Der riesige Gabriel griff sich an die Brust, brach ächzend zusammen.
    »Nur der Ghul ist unverletzlich sowie seine Geschöpfe, die Sie ihm mit Ihrer Operation ausgeliefert haben«, sagte Dean Warren. »Gabriel gehörte nicht zu ihnen. — Sie werden mich und Elvira begleiten, wenn wir das Schloss verlassen, oder Sie werden tot zurückbleiben — wie Gabriel. — Entscheiden Sie sich, Professor Malveillance.«
    Der Professor senkte den Kopf. Elvira Saba flüchtete sich zu Dean Warren. Entsetzt sah sie auf die Blutlache, die sich um Gabriels Körper ausbreitete. Professor Malveillance sah Dean Warren an. Plötzlich grinste er •— ohne jede Freundlichkeit.
    »Sie Narr!« sagte er. »Was wollen Sie gegen mich ausrichten?«
    Elvira Saba packte Dean Warrens Arm mit dem Revolver, riß ihn zur Seite. Der Schuss krachte, und die Kugel zerschlug einen Glaskolben.

Weitere Kostenlose Bücher