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012 - Das Schloß des Schreckens

012 - Das Schloß des Schreckens

Titel: 012 - Das Schloß des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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Eine grüne Flüssigkeit spritzte über einen Labortisch.
    Elviras Augen waren starr. Sie hing wie eine Klette an Dean Warrens Arm. Er verfluchte seine Gedankenlosigkeit. Auch Elvira Saba konnte von dem Ghul kontrolliert werden. Warum sonst wäre sie im Felsenschloß Professor Malveillances zurückgeblieben?
    Dean Warren hörte ein Geräusch hinter sich. Ein Mann kam herein. Seine Augen waren starr, seine Züge ausdruckslos. Er trug einen hellen Umhang. Sein Schädel war kahl geschoren und wies noch die dünnen Linien der kürzlich erfolgten Gehirnoperation auf. Langsam kam er auf Dean Warren zu.
    Der riß sich von Elvira Saba los, stieß sie von sich, dass sie zu Boden fiel. Er richtete den Revolver auf den Mann und schoss >Drei Silberkugeln trafen seine Brust. Sie stanzten kleine Löcher in den hellen Umhang, doch durch den Körper gingen sie hindurch wie durch Rauch oder Nebel.
    Professor Malveillance ging hinter einem gemauerten Labortisch in Deckung. Dean Warren warf dem Angreifer den nutzlosen 38er ins Gesicht, riß ein silbernes Messer aus dem Gürtel. Schon stand der Mann vor ihm, griff nach seiner Kehle. Dean Warren stieß ihm das Messer bis zum Heft in die Brust, wieder und wieder.
    Die eiskalten Hände packten ihn, schnürten ihm die Luft ab. Ein kalter Strom floss durch seine Adern. Ein kalter Hauch strich lähmend durch sein Gehirn. Dean Warren wusste, dass er verloren hatte.
    Der unheimliche Angreifer war so stark, dass Dean Warren den mörderischen Würgegriff an seiner Kehle nicht lockern konnte. Er hörte noch Professor Malveillances hohes, schrilles Kichern, dann schwanden ihm die Sinne.
    Als Dean Warren wieder zu sich kam, war er auf dem Operationstisch festgeschnallt. Professor Malveillance sah auf ihn hinab.
    »Ah, Sie kommen wieder zu sich, Mr. Warren. Sehen Sie jetzt, wie aussichtslos es ist, gegen mich zu sein? Sie haben keine Chance. Morgen früh werde ich an Ihnen die Operation vornehmen, die Sie zu einem der Geschöpfe des Ghuls macht. — Sie werden mir noch große Dienste leisten, Mr. Warren. Dienste wie die anderen.«
    Der Professor schaltete ein Transistorradio ein. Dean Warren hörte die Stimme des Nachrichtensprechers.
    »New York. Heute gegen neunzehn Uhr dreißig wurde in seiner Wohnung Central Park West der Gelehrte und Nobelpreisträger Dr. Scrypzak ermordet aufgefunden. Seine Frau musste mit einem schweren Nervenschock in eine Klinik gebracht werden. Offensichtlich war sie Zeugin der Tat, konnte hierüber jedoch nichts zu Protokoll geben. Ihre verworrenen Aussagen vergrößern das Rätsel um den Tod Dr. Scrypzaks und um die geheimnisvollen Mordfälle in Athen und Paris noch mehr. — Wie sie bereits hörten, wurden im Laufe des Tages die Gehirnforscher Dr. Papadolous in Athen und Dr. Bissac in Paris gleichfalls ermordet. — Sie hören dazu jetzt den Kommentar unseres Sprechers James Willcox.«
    Professor Malveillance stand am Fenster und sah hinaus in die Nacht. Dean Warren hob etwas den Kopf. Die groteske, bucklige Gestalt, in deren Gewalt er sich befand, war für die Morde verantwortlich, die nun in der Nachrichtensendung von Radio Gibraltar erörtert wurden. Zum ersten mal keimte in Dean Warren der Verdacht auf, dass Malveillance geisteskrank sein müsse.
    Sein Geist musste noch schlimmer entartet sein, als sein buckliger, missgestalteter Körper. Die Stimme des Nachrichtensprechers erklang wieder.
    »Die schrecklichen, sinnlosen Morde in New York, Paris und Athen haben nicht nur die wissenschaftliche Welt erschüttert. Es besteht der begründete Verdacht, dass auch der Tod Professor Scherchows von der Lenin Universität in Moskau nicht auf natürliche Art und Weise erfolgte. Die Nachrichtenagenturen der Sowjetunion schweigen sich aus. Doch es ist nicht schwierig, aus drei bekannten Fällen den Verlauf eines vierten zu rekonstruieren. — Wie übereinstimmend in allen Fällen verlautete, wiesen die Toten Würgemale am Halse auf. In zwei Fällen — in dem des Dr. Bissac und dem des Dr. Papadolous — griffen anwesende Tatzeugen ein, konnten jedoch gegen den Mörder nichts ausrichten. In allen geschilderten Fällen handelte es sich bei den Tätern um Männer. Weder Schläge noch massivere Attacken mit einer spitzen Büroschere in einem und mit einem schweren eisernen Kaminhaken im anderen ’Falle konnten den Mörder dazu bringen, von seinem Opfer abzulassen. — Wie verlautet, sollen die Mörder nicht zu verletzen gewesen sein. Außerdem soll im Fall des Dr. Bissac und des

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