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012 - Das Schloß des Schreckens

012 - Das Schloß des Schreckens

Titel: 012 - Das Schloß des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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So etwas habe ich noch nie gesehen ...«
    Dean Warren fuhr mit dem Lift nach oben. In seinem Apartment trat er vor den Spiegel, löste den Hemdkragen. Da sah er es genau. An seinem Hals prangten, wie eingebrannt, die Abdrücke der Knochenfinger des Ghuls. Deutlich wie Feuermale stachen sie auf der gebräunten Haut hervor.
    Dean Warren hatte eine Ahnung, dass er diese Würgemale sein Leben lang nicht mehr verlieren würde.
    ***
    In den nächsten Stunden ereignete sich vielerlei. Gabriel, Professor Malveillances Diener, brachte vier Männer zum Flugplatz. Ihre Gesichter waren starr. Sie trugen dunkle Sonnenbrillen, die ihre Augen vollständig verdeckten. Jeder hatte eine andere Flugkarte in der Tasche.
    Einer würde nach New York fliegen, der zweite nach Paris. Der dritte nach Athen und der vierte nach Moskau. Gabriel sah den vier Männern nach. Sie zeigten an der Sperre ihre Tickets vor, verließen die große Halle. Sie würden mit der gleichen Maschine starten, doch bei der Zwischenlandung in Madrid trennten sich ihre Wege dann.
    Gabriel fuhr durch die Stadt. Er hielt die Geschwindigkeitsbegrenzung genau ein, und er bemühte sich, auch sonst alle Verkehrsregeln zu beachten. Ein Unfall oder eine Polizeikontrolle wäre fatal gewesen, denn im Kofferraum des Packard lag zusammengeschnürt und gefesselt der Kapitän des spanischen Massengutfrachters »Salazar«.
    Der Professor hatte die vier Männer, die Gabriel zum Flugzeug gebracht hatte, gleichfalls operiert und zu Kreaturen des Ghuls gemacht. In der Nacht hatte Gabriel mit ihnen in Tanger eine regelrechte Treibjagd inszeniert. Zwölf Männer und Frauen hatten sie gefangen, betäubt und mit einem Lastkraftwagen und dem Packard auf die Felsenburg gebracht, wo der Professor sie der Operation unterziehen wollte.
    Es war eine anstrengende Nacht gewesen für Malveillance und seinen Diener Gabriel. Zunächst waren sie zum Filmdorf gefahren, um dort einen leichten Lastwagen zu stehlen. Dabei stießen sie auf Dean Warfen, der wider Erwarten dem Ghul entkommen konnte. Dann — nachdem sie den Lastwagen hatten — ging es nach Tanger.
    Und am Morgen musste Gabriel die vier von Professor Malveillance durch seine Operation zu Geschöpfen des Ghuls gemachten Männer zum Flugplatz fahren. In vier Großstädten der Welt, in New York, Paris, Athen und Moskau sollten sie zuschlagen und vier Männer töten, die auf Professor Malveillances schwarzer Liste standen.
    Die Übernahme der Männer durch den Ghul war nach Professor Malveillances Operation von der räumlichen Entfernung unabhängig. Im tiefsten Dschungel Südamerikas oder am Nordpol konnte der Ghul sich von dem Maurenschloß bei Tanger aus seiner Geschöpfe bemächtigen.
    Gabriél fuhr aus der Stadt. Er gähnte hinter der vorgehaltenen Hand. Endlos dehnte sich die Straße vor ihm. Rechts war das Meer, links grüne Felder und ab und zu eine Dattelpalmenpflanzung. Der vierschrötige Gabriél wusste, dass er an diesem Tag kaum Schlaf bekommen würde. Professor Malveillance würde sofort nach seiner Ankunft die ersten Operationen vornehmen. Bei der Verwirklichung seiner finsteren Pläne kannte der Professor keine Müdigkeit und keine Rücksicht auf sich und andere.
    Gabriél seufzte tief. Ein schwerer Tag stand ihm bevor. Doch es lohnte sich. Bald würde die Weltpresse in Schlagzeilen das geheimnisvolle Ableben von vier Männern melden, Gelehrten von Weltrang. Feinden Professor Malveillances.
    Der vierschrötige Mann sah das düstere Gemäuer der alten Maurenburg auf den hohen Felsenklippen vor sich aufragen. Er fuhr schneller. Professor Malveillance hasste es, zu warten. Gabriél hatte Angst vor seinem Zorn.
    Der Ghul konnte zwar seinen Geist übernehmen und kontrollieren, doch der Operation hatte der Professor seinen Diener Gabriél bisher noch nicht unterzogen. Gabriél fürchtete diese Operation mehr als die Hölle. Durch sie würde er zu einem Geschöpf Shochor-al-Ghiras, auf Gedeih und Verderb ihm ausgeliefert überall auf der Welt.
    Ohne die Operation konnte der Ghul nur innerhalb eines Bereiches in Gabriéls Geist eindringen, der einer räumlichen Entfernung von etwa einer achtel Meile entsprach. Außerhalb dieses Bannkreises war Gabriél frei von dem fremden Einfluss.
    Doch nach der Operation würde er selbst aus dem Grabe auferstehen müssen, um Shochor-al-Ghiras dämonische Fähigkeiten zu übernehmen und ihm seinen Körper zu leihen.
    ***
    Als Frankie DeWitt am Morgen nicht pünktlich zum Beginn der Dreharbeiten

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