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0120 - Die Stunde der Vampire

0120 - Die Stunde der Vampire

Titel: 0120 - Die Stunde der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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auch nicht sagen.«
    »Na, nun machen Sie aber mal einen Punkt«, sagte der Professor ärgerlich. »Die Polizei wird ja wohl einige Nachforschungen nach dem Verbleib Mr. Flemings angestellt haben. Sie wollen mir doch nicht einreden, daß Sie davon nichts wissen!«
    »Tja…« Der Mann wand sich wie ein Aal. Dann hellte sich seine Miene auf. »Warum fragen Sie die Polizei nicht selbst? Der Mann da drüben, der mit dem karierten Anzug…«, er deutete auf eine Gruppe von Männern in der Nähe der Drehtür, »… ist Special Agent Philip Ducker vom FBI, der bei den Ermittlungen federführend ist. Wenn Sie sich an ihn wenden würden?«
    »Danke.«
    Zamorra steuerte auf den Mann im karierten Anzug zu, der sich gerade von seinen Gesprächspartnern trennte. Der FBI-Agent, G-men nannte man seine Sorte ja wohl im Volksmund, war ein athletischer Mann mit harten, energischen Gesichtszügen. Er wirkte wie eine Figur aus einem Kriminalroman.
    »Haben Sie einen Augenblick Zeit? Ich hätte ein paar Fragen an Sie.«
    »Ich beantworte keine Fragen«, erwiderte der G-man ungnädig. »Warten Sie die offiziellen Presseverlautbarungen ab und…«
    »Ich bin kein Reporter.«
    »Sondern?«
    »Mein Name ist Zamorra, Professor Zamorra.«
    »Ja und?«
    Offenbar kannte der Mann vom FBI ihn nicht. Zamorra war darüber keineswegs unglücklich. Ganz im Gegenteil. In Fachkreisen war er zwar eine bekannte Persönlichkeit, aber er zog es vor, nach Möglichkeit im verborgenen zu wirken. Insbesondere, wenn er sich mit den Mächten der jenseitigen Welt auseinanderzusetzen hatte. Im vorliegenden Fall war es aber wohl doch ratsam, sein Licht nicht so ganz unter den Scheffel zu stellen.
    Er sagte: »Abgesehen davon, daß einer der Verschwundenen ein guter Freund von mir ist, sollte ich Sie vielleicht wissen lassen, daß ich Parapsychologe bin.«
    Der G-man kniff die Augen zusammen. »Gedankenlesen, Hellsehen, Stühlerücken - dieser Kram?«
    »Sie scheinen nicht viel von der Wissenschaft der Parapsychologie zu halten, Mr. Ducker.«
    »So ist es«, bestätigte der G-man überzeugt. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden? Ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier und habe zu tun.«
    »Warten Sie«, sagte der Professor scharf. Er hatte keine Lust, stehengelassen zu werden wie ein dummer Junge. »Ich beschäftige mich nicht nur mit parapsychologischen Phänomenen, sondern auch mit Dingen, die man unter dem Sammelbegriff Dämonologie zusammenfassen kann. Vieles spricht dafür, daß die zur Debatte stehende Verbrechensserie von Kreaturen begangen wurde, die nicht von unserer Welt stammen, sondern…«
    »Schluß jetzt mit dem Geschwätz«, unterbrach ihn der FBI-Mann brüsk. »Und wenn Sie zehnmal Professor sind und Zamorra heißen, dann sind Sie für mich doch ein Schwätzer. Und ich habe verdammt Besseres zu tun, als mich mit Schwätzern zu unterhalten. Guten Abend!«
    Ducker drehte sich abrupt um und verließ die Hotelhalle durch die Pendeltür.
    Zamorra ärgerte sich nicht einmal. Ignoranten waren es gar nicht wert, daß man sich über sie Gedanken machte.
    Er dachte noch über sein weiteres Vorgehen nach, als ein Mann auf ihn zutrat.
    »Entschuldigen Sie, aber sind Sie wirklich Professor Zamorra aus Frankreich?«
    Mit leicht gerunzelter Stirn betrachtete Zamorra den Mann, der ihn angesprochen hatte. Er war salopp gekleidet, hatte seine Sachen aber mit Sicherheit bei einem teuren Herrenausstatter gekauft. Altersmäßig schätzte der Professor ihn auf Mitte dreißig. Er hatte ein schmales Gesicht mit ungewöhnlich langer Nase. Die grauen Augen verrieten Intelligenz und Cleverneß. Zamorra hätte schwören können, einen Mann der Presse vor sich zu haben.
    »Ja, ich bin Professor Zamorra aus Frankreich«, bestätigte er. »Sie kennen mich?«
    »Nicht persönlich«, gab der andere zurück, »aber ich hörte, wie Ducker Ihren Namen nannte. Und mit diesem Namen bin ich durchaus vertraut. Sehr gut sogar. Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle? Croce, Langdon Croce vom New York Observer.« Der Mann verbeugte sich leicht. »Darf ich Sie zu einem Drink an der Hotelbar einladen, Professor?«
    Zamorra zögerte.
    »Tun Sie mir den Gefallen, Professor«, drängte Croce. »Ich habe alle Ihre Bücher gelesen, und es war schon immer mein Wunsch, Sie endlich mal persönlich kennenzulernen.«
    »Einverstanden«, sagte Zamorra.
    Er brauchte Informationen. Und diesem Journalisten war zuzutrauen, daß er eine ganze Menge davon besaß. Zamorra kannte sich im internationalen

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