Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wirbelte ich herum.
    Schattenhaft nur sah ich die Gestalt auf meinem Freund hocken.
    Der Zombie wandte mir sein Gesicht zu, ich erkannte die weißen, verdrehten Augäpfel und wußte sofort Bescheid.
    Da hockte ein Untoter!
    Meine erste Reaktion war der Griff zur Beretta, doch ein Schuß hätte all unsere Bemühungen zerstört. Nein, ich mußte die Bestie lautlos unschädlich machen.
    Leider hatte Bill Conolly den Dolch.
    Mir blieben das Kreuz und der Bumerang.
    Noch im Sitzen holte ich den Bumerang hervor, während die Klauen des Untoten nach Bills Kehle faßten.
    »Bleib ruhig!« zischte ich meinen Freund zu, schwang den rechten Arm zurück, holte aus und ließ die silberne Banane, wie ich sie getauft hatte, fliegen.
    Der Bumerang fand mit tödlicher Präzision sein Ziel. Der Zombie hatte überhaupt keine Chance. Sauber wurde ihm der Kopf vom Rumpf getrennt. Der Schädel fiel zu Boden und rollte davon.
    Während ich den Bumerang wieder auffing, kippte auch sein Körper zur Seite.
    Bill richtete sich ächzend auf und massierte seinen Hals. »Ein sauberer Wurf«, sagte er krächzend und grinste dabei.
    Ich hob die Schultern und schaute mir den Torso an. Er verging nicht, ein Zeichen dafür, daß die lebende Leiche noch nicht sehr alt gewesen war. Sie trug auch noch die normale Kleidung.
    Ich steckte meine rechte Hand in die Innentasche des Jacketts und fand einen Ausweis.
    Er lag in einer Brieftasche. »Sieh dir das an«, sagte ich leise zu Bill und reichte ihm die Karte.
    »Barry Calw«, flüsterte Bill. »Und der Mann, dem sie die Kehle durchgeschnitten haben, heißt Quincy Calw.«
    »Der Bruder.«
    »Genau, John.«
    Ich strich über mein schweißnasses Gesicht. »Wenn ich nur wüßte, wie das alles zusammehängt?«
    »Das weiß ich auch nicht«, meinte Bill.
    »Aber wir werden es erfahren, Bill. Komm. Und halte die Augen offen. Ich will nicht noch mehr lebenden Leichen begegnen, ohne sie als erster entdeckt zu haben.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Wir schlichen weiter. Schon erreichten wir die ersten Ausläufer der Geisterstadt. Wir standen in einem günstigen Winkel und konnten auf die Main Street schauen. Dort sahen wir auch die Kapuzenträger und einen normal gekleideten Mann mit blonden Haaren.
    Was hatte der dort zu suchen? War er vielleicht ein Gefangener?
    Die Frage wurde jetzt noch nicht beantwortet, denn etwas anderes lenkte uns ab.
    Die Totenglocke läutete.
    »Schätze, jetzt geht es zur Sache«, murmelte Bill und traf mit diesen Worten genau meine Meinung.
    Ich schaute mich rasch um. Rechts von uns sah ich einen halb zerfallenen Schuppen, der uns einigermaßen Deckung bot.
    Wir suchten dahinter Schutz. Von dieser Stelle aus konnten wir auch einen kleinen Weg einsehen, der hoch zu einer Höhle führte, die sich in der Felswand befand.
    Deutlich zeichnete sich der Eingang als dunkler Schatten ab.
    Dann glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen.
    Aus dem Eingang der Höhle löste sich eine schaurige Prozession.
    Die fünf Gestalten trugen eine Statue auf ihren Schultern, die auf einem Thron aus Knochen hockte.
    »Das ist er!« zischte Bill. »Das ist der Spuk!«
    ***
    Die Maskierten zeigten sich plötzlich aufgeregt. Für Josh hatte man kaum noch Interesse.
    »Sie kommen«, sagte eine helle Frauenstimme.
    »Ja«, unterstützte sie ein Mann, »unsere Vorfahren sind da!«
    Shamrock hörte die Worte. »Vorfahren?« flüsterte er und schüttelte den Kopf. Was hatte das zu bedeuten? Sollten die lebenden Leichen die Vorfahren dieser Maskierten sein?
    Ja, es gab keine andere Möglichkeit. So und nicht anders mußte es sein.
    Shamrock hatte sich wieder gefangen. Er suchte noch immer seine Fluchtchance. Wenn die Kapuzenleute abgelenkt waren, wollte er versuchen zu flüchten.
    Er bewegte sich einen Schritt zur Seite. Rechts von ihm befand sich zwischen zwei Schuppen eine schmale Gasse, in die er unter Umständen hineinschlüpfen konnte. Dann wollte er rennen, denn irgendwie mußte es in diesem unwegsamen Gelände doch eine Stelle geben, wo er sich verstecken konnte und ihn die Leute nicht finden würden.
    Josh duckte sich.
    Da hörte er die Stimme des Anführers. »Bleib nur stehen, Freund!«
    Shamrock zuckte zusammen. Vorbei die Fluchtchance. Sie hatten ihn in Sicherheit gewiegt, doch in Wirklichkeit paßten sie höllisch gut auf. Wenn er jetzt wenigstens ein Gewehr gehabt hätte. Dann wäre er kämpfend untergegangen, so aber…
    Er hörte bereits die Schritte der lebenden Leichen. Die Totenglocke war

Weitere Kostenlose Bücher