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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, wie oft er die Prozedur wiederholen mußte.
    Solange, bis das Tier anfing, Gesichter zu schneiden? Das erschien ihm das vernünftigste.
    Während des Fluges nach Arkon II fütterte er den Mokoki noch siebenmal. Aber ein Erfolg zeigte sich nicht. Das Tier schien in der Aufnahme des Futters träger zu werden. Es war gesättigt. Das war die einzige Reaktion.
    Die Minuten der Landung, die Fahrt zu den Verwaltungsgebäuden von Tourhathon-Nord und die ersten Worte der Unterhaltung mit dem arkonidischen Konteradmiral brachten Ron dann eine Weile von dem Mokoki ab. Er vergaß, ihn zu füttern. Aufmerksam hörte er dem Tonband zu, auf dem der Arkonide die Unterhaltung mit Nike Quinto aufgenommen hatte.
    Er wußte, daß er dem Admiral trauen durfte. Gonozal VIII. selbst hatte Nike Quinto an ihn verwiesen. Außerdem galt es, keine Zeit zu verlieren. Er mußte sich an Ort und Stelle mit dem Oberst in Verbindung setzen. Er konnte nicht warten, bis er allein und ungestört war.
    Er stand auf und machte zu dem Arkoniden hin eine um Entschuldigung bittende Verneigung. Dann hob er den Arm und setzte sein kleines Armband-Sende- und Empfangsgerät mit einem Knopfdruck in Betrieb. Sender und Empfänger arbeiteten nach dem Hyperfunkprinzip. Beide waren auf die Frequenz eingestellt, die Nike Quinto für den eiligen Sprechverkehr mit seinen Männern reserviert hatte. Es war nicht verwunderlich, daß Nike Quintos hohe Stimme sich schon meldete, als Ron den Knopf gerade erst losgelassen hatte.
    „Rote Glucke an Kücken eins", quäkte es im Empfänger.
    „Kücken eins melden."
    „Hier Kücken eins", antwortete Ron. „Bitte um Anweisungen, rote Glucke."
    „Notieren Sie null eins, null eins eins eins null, eins Strich eins Strich null Strich eins Strich null. Ich wiederhole ..."
    „Danke, hab's schon!" unterbrach Ron. „Ich bestätige ..."
    Dann las er die abgehörte Zifferngruppe vom Zettel. Nike Quinto fand keinen Fehler darin. „Ich erwarte Sie so rasch wie möglich", schloß er die Unterhaltung. „Ende."
    Ron betrachtete, was er notiert hatte. 01011101-1-0-1-0. Soweit er die Art und Weise kannte, wie die Oberfläche von Arkon II in quadratische Einheiten eingeteilt war, kennzeichneten die ersten beiden Zifferngruppen im Verein mit drei Ziffern der Strichgruppe ein Gebiet von rund fünfhunderttausend Quadratkilometern Größe.
    Die letzte Ziffer, eine Null, bedeutete, daß der gesuchte Punkt in der nördlichen Hälfte des Quadrats lag. Das war immer noch eine Fläche von zweihundertundfünfzigtausend Kilometern. Nike Quinto konnte nicht erwarten, daß er ein Gebiet so groß wie das ehemalige Großbritannien nach ihm absuchte. Während er noch auf den Zettel schaute, fragte er: „Exzellenz gestatten mir eine Bitte. Kann ich rasch erfahren, wo dieses Gebiet zu finden ..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Hinter ihm gab der Arkonide einen halb erstickten Ton von sich. Ron wirbelte herum und sah, wie der Admiral mit schreckgeweiteten Augen auf den Behälter starrte, in dem der Mokoki saß.
    Das Tier hatte angefangen, Gesichter zu schneiden.
    „Das... das ist doch nicht möglich!" stieß der Arkonide hervor. „So täuschend ähnlich. Wo hat er ihn jemals gesehen?"
    Ron beobachtete den Mokoki von der Seite her. Das Gesicht, das er zeigte, war ein typisch arkonidisches, schmal und mit hoher, intelligenter Stirn. Ron erinnerte sich nicht, dieses Gesicht jemals gesehen zu haben.
    „Wer ist es?" fragte er den Admiral. Der Arkonide brauchte eine Weile, um sein Entsetzen zu überwinden.
    „Carba...!" stieß er schließlich hervor. „Carba, der Minterol!"
    Eine halbe Stunde später war der Mokoki tot. Carbas Gesicht war das einzige, das er produziert hatte. Ron machte sich schwere Vorwürfe. Wahrscheinlich hatte er das Tier falsch gefüttert. Dabei hätte es noch so wertvolle Hinweise liefern können.
    Es gab allerdings auch die Möglichkeit, daß der Mann von Laurel nicht zu sehr in die arkonidische Politik hatte verwickelt werden wollen. Er hatte Ron, aus welchem Grund auch immer, einen Gefallen getan. Aber damit war es genug. Er hatte dafür gesorgt, daß der Mokoki rechtzeitig starb.
    Für Ron erhob sich die Frage, ob Carba aus der Familie der Minterol wirklich an dem Überfall im Laden des laurelianischen Händlers beteiligt war. Es schien unglaublich, daß ein Mitglied einer der angesehensten Familien des Imperiums sich zu so etwas hergeben sollte.
    Trotz aller Eile, die Nike Quinto ihm ans Herz gelegt hatte, verließ Ron

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