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0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

Titel: 0123 - Dr. Tods Monsterhöhle
Autoren: Jason Dark
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aber hockte ich allein.
    Die Conollys waren auch wieder zu Hause. Nach all den Strapazen wollten sie sich jetzt in ihrem Bungalow erholen. Das war bestimmt besser, als auf den Bahamas Zombies zu jagen.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und trat ans Fenster. Der Verkehr war abgeflaut, aber in Richtung Piccadilly Circus war der Himmel durch Reklamelichter so erhellt, als würde es keine Energiekrise mehr geben.
    Kaffee hatte ich. Allerdings nicht von Glenda gekocht, sondern aus der Kantine.
    Er schmeckte wie ein Laternenpfahl ganz unten. Nee, war das eine Brühe. Trotzdem schlürfte ich den Becher leer.
    Und dann schrillte das Telefon.
    In der Stille hörte es sich überlaut an, ich zuckte regelrecht zusammen. Meine Gedanken signalisierten mir Ärger.
    Ich hob ab.
    Es war der Einsatzleiter für diese Nacht, Chiefinspektor Dennis Hartley. »Großalarm, John. Wir haben einen Anruf erhalten. Rudy, der Terrorist, ist gesehen worden und mit ihm zusammen Lady X! Wir starten in 20 Sekunden. Hängen Sie sich an.«
    Er legte auf.
    Ich spritzte von meinem Stuhl hoch, warf das Jackett über und raste zur Tür.
    Auf dem Weg nach unten rekapitulierte ich, was ich über Lady X wußte. Sie war kein Gegner für mich, da sie nicht mit den Mächten der Finsternis paktierte. Lady X konnte man als Terroristin bezeichnen. Zahlreiche Verbrechen gingen auf das Konto der Bande, der sie vorstand. Sie hatten Banken überfallen und Geiseln genommen.
    Lady X gehörte zu den meistgesuchten Verbrechern Europas.
    Nie war es der Polizei und den Sonderkommandos gelungen, ihren Aufenthaltsort festzustellen. Jetzt schien man sie endlich zu haben.
    Ich sprintete auf den Hof, wo mein Bentley stand. An der Tür drückte mir ein Uniformierter eine Maschinenpistole in die Hand.
    Die ersten Wagen jagten bereits dem Ausgang entgegen. Schwere Limousinen, besetzt mit bewaffneten Männern.
    Ich hechtete in den Bentley und warf die MPi auf den Nebensitz.
    Zwei Sekunden später raste ich bereits los.
    Einem neuen Abenteuer mit Dr. Tod entgegen. Doch das wußte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
    ***
    Im Scheitelpunkt des großen Themseknicks fuhren wir über die Waterloo Brigde auf die andere Seite des Flusses. Über Funk hatte ich mit angehört, daß die River Police eingeschaltet war und den entsprechenden Pier von der Flußseite hin abdeckte.
    Es war die Falle.
    Und ich hoffte, daß Lady X und ihr Begleiter auch hineintappen würden. Ich kämpfte zwar fast ausschließlich gegen Dämonen und finstere Mächte, aber ich war Polizeibeamter, und dieser Job hielt mich nicht davon ab, auch gegen normale Verbrecher vorzugehen.
    Außerdem verachtete ich Terroristen und ihre zerstörerische Ideologie. Sie nahmen auf nichts Rücksicht, weder auf Männer, Frauen oder Kinder. Sie kannten nur ihre eigenen brutalen Ziele.
    Ob es nun rechts oder linksradikale Banden waren.
    Sie waren beide gleich schlimm.
    Mein Bentley hielt ausgezeichnet mit. Ich fuhr zwar als letzter, blieb aber an der Stoßstange des vor mir fahrenden Rovers.
    Hinter der Brücke beginnt die Waterloo Road, eine breite Straße, die tief in den Londoner Süden hineinstößt und am St. Georges Circus erst endet.
    Wir brauchten die Straße nur ein Stück zu fahren, dann bogen wir nach links zu den Piers ab.
    Längst jaulten keine Sirenen mehr. Fast lautlos näherten sich die Wagen ihrem Ziel.
    Wir rollten durch eine andere Welt.
    Hier war der Hafen. Ein Teil der Stadt, der nach anderen Gesetzen lebte.
    Gewaltige Kräne stachen gegen den Himmel. Schwere Frachter wurden Tag und Nacht entladen. Wer hier arbeitete, der wußte, was er nach acht Stunden getan hatte. Gleißende Scheinwerfer erhellten die Piers. Die lauten Kommandos der Vorarbeiter durchbrachen die Geräuschkulisse der quietschenden Ladekräne und Hebebühnen.
    Ein Kran hob einen gewaltigen Container hoch. Massig schwebte er über dem Pier. Die Ketten waren in der Dunkelheit kaum zu sehen. Man hätte meinen können, der Container schwebe über dem Wasser.
    Bremsleuchten glühten auf. Mir kamen sie vor wie viereckige rote Augen. Wir fuhren jetzt direkt in die Pieranlagen hinein. Der glatte Straßenbelag endete, Kopfsteinpflaster nibbelte unter den Bentleyreifen. Die Stoßdämpfer fingen alles sehr gut ab. Rechts wuchsen Lagerhallen in die Höhe. Manche zählten drei Stockwerke.
    Auf den flachen Dächern standen drehbare Scheinwerfer, die ihre breiten, gleißenden Strahlen auf die Plätze warfen, wo gearbeitet wurde. Durch die hellen Bahnen trieben träge
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