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0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

Titel: 0123 - Dr. Tods Monsterhöhle
Autoren: Jason Dark
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gegen die Reling gedrückt und hätte fast das Übergewicht bekommen, konnte sich im letzten Augenblick noch festklammern.
    Dadurch war der Weg zum Ruderhaus frei.
    Ich sprang auf die Füße. Auf die Polizisten konnte ich nicht mehr hoffen. Dieses Boot war wesentlich schneller als ihre beiden Kreuzer. Die Hälfte der Strecke schaffte ich.
    Dann stoppte mich der Samurai.
    Links von mir blitzte sein Schwert auf, ich machte aus vollem Lauf einen Satz nach rechts, und nur dadurch verfehlte mich die verdammte Klinge.
    Wuchtig prallte ich gegen die Steuerbord-Reling. Diesmal hatte ich zuviel Schwung. Bevor ich mich versah, kippte ich über Bord.
    Die Oberfläche wirkte auf einmal wie Beton. Mein Körper hatte noch die Geschwindigkeit des Bootes, ich klatschte auf und hatte das Gefühl, mein Magen würde in mehrere Teile zerrissen. Plötzlich bekam ich keine Luft mehr, riß den Mund auf, und das war verkehrt.
    Wasser drang in meinen Rachen, ein Wirbel zog mich nach unten, dadurch verfehlte mich zum Glück die Heckschraube, aber ich mußte unbedingt hoch und Luft schnappen.
    Nicht nur die Wellen des Wassers drangen auf mich ein, sondern auch die Wogen der Bewußtlosigkeit. Verdammt, ich mußte an die Oberfläche. Rein instinktiv vollführte ich die Schwimmbewegungen, kam auch hoch, trat Wasser und keuchte mir fast die Lungen aus dem Leib.
    Vor mir bewegten sich die Wellen, hoben mich hoch, überschwemmten meinen Kopf und drückten mich wieder nieder.
    Ich schwamm, schrie und hustete.
    Irgendwann hörte ich Stimmen, dann klatschte etwas gegen meine Schläfe, jemand griff unter meine Achselhöhlen, und danach wußte ich plötzlich nichts mehr…
    ***
    Die Großfahndung lief sofort an. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft waren die Polizeieinheiten unterwegs, doch einen Erfolg hatten sie nicht zu verzeichnen.
    Das Boot war wie vom Erdboden verschluckt.
    Ich hörte die Meldungen in der River Police Station, wo ich in eine Decke eingewickelt saß und heißen Tee trank.
    Meine Kleidung hing irgendwo zum Trocknen.
    Der Lieutenant vom Polizeiboot kam zu mir und überbrachte die erfolglose Meldung.
    Ich starrte auf die trübe Kugellampe an der Decke. Dann begann die ganze Jagd also wieder von vorn. Kein erhebendes Gefühl, fürwahr nicht.
    Ich trank den Tee in kleinen Schlucken. Der Dampf waberte vor meiner Nase. »Was war das eigentlich für ein Kerl?« fragte mich der Lieutenant.
    »Ein Mordroboter.«
    »Wirklich ein Roboter?«
    »So ähnlich.«
    »Der hatte ein Schwert, nicht?«
    Ich nickte. »Ja, ein Samuraischwert, von dem man sagt, es wäre im Höllenfeuer geschmiedet worden.«
    Jetzt schaute mich der Lieutenant an und lächelte ungläubig.
    »Das sind doch nur Legenden. So etwas gibt es in Wirklichkeit nicht.«
    »Sie haben recht«, erwiderte ich, weil ich das Thema nicht weiter auswalzen wollte. »Wo haben Sie eigentlich suchen lassen, Lieutenant?«
    »Wir haben die gesamten Pieranlagen abgesucht. Nur gefunden haben wir nichts.«
    »Sie haben nicht in die Schuppen und Hallen hineingeschaut?«
    »Nein, Sir. Dazu fehlte uns einfach die Zeit. Wir brauchten Tage, um das alles zu schaffen.«
    Das verstand ich.
    »Wie ist die Verhaftung auf dem Pier ausgegangen?« wollte ich wissen.
    »Es hat zwei Tote gegeben.« Das Gesicht des Lieutenants verdunkelte sich. »Der Terrorist Rudy und ein Polizist. Kopfschuß, er hat nicht mehr lange gelitten. Der Mann hinterläßt eine Frau und ein Kind.«
    Ich nickte und preßte die Lippen zusammen. »Haben Sie eine Zigarette, Lieutenant?«
    »Natürlich.«
    Ich bekam ein Stäbchen und rauchte es langsam. Ebensogut hätte es mich erwischen können, anstelle des Polizisten. Unser Leben war verdammt nicht einfach, und immer, wenn ich mit dem Tod eines anderen konfrontiert wurde, kamen mir selbst solch trübe Gedanken.
    Ein Konstabler kam. Er hatte meine Kleidungsstücke über dem Arm hängen. »Sir, die Sachen sind trocken.«
    »Danke.«
    Ich zog mich um. Nun ja, trocken waren sie, aber der Stoff fühlte sich an wie Papier. Tragen konnte man den Anzug kaum noch. Ich würde ihn auf die Spesenrechnung setzen.
    Der Lieutenant grinste, als er mich so sah. Aber es war Nacht, und spazierenzugehen brauchte ich mit den Klamotten nicht. Ich verabschiedete mich von den Kollegen der River Police.
    »Soll ich Sie noch zu Ihrem Wagen bringen lassen?« fragte der Lieutenant.
    »Nein, ich nehme ein Taxi. Sie haben wichtigere Aufgaben zu erfüllen.«
    »Danke, Sir.«
    Als ich nach draußen kam, fror ich. Irgendwie
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