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0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

Titel: 0123 - Dr. Tods Monsterhöhle
Autoren: Jason Dark
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an den Kragen konnte, war mir alles recht.
    »Volle Kraft voraus!«
    Die Maschinen begannen zu singen. Ich hatte das Gefühl, der Bug würde sich aus dem Wasser heben, und klammerte mich an der Reling fest, um von dem plötzlichen Schub nicht umgestoßen zu werden.
    Die Wellen klatschten stärker gegen die Bordwände, gischteten über und besprühten mich mit einem feinen Nebel.
    Ich ließ das fremde Boot nicht aus den Augen. Den sich dort an Deck befindlichen Männern machte es nichts aus, daß wir auf sie zuhielten. Und dann sah ich die Gestalt des Samurais deutlich im Scheinwerferlicht.
    Der Unheimliche stieg an Deck. Wie eine Puppe trug er Lady X unter seinen Arm geklemmt, legte sie auf die Planken und drehte sich dann.
    Er trug eine lederne Rüstung mit Brustpanzer und einen Schutz vor dem Gesicht. Irgendwie erinnerte er mich an eine Fechtermaske, nur konnte ich die Gesichtszüge dahinter leider nicht erkennen.
    Aber ich sah sein Schwert.
    Hoch hielt er den rechten Arm und schwang diese im Höllenfeuer geschmiedete Waffe.
    Mir lief bei diesem Anblick ein Schauer über den Rücken, und den Polizisten erging es ebenso.
    »Was – was ist das denn für ein Untier?« flüsterte der Lieutenant.
    Ich verstand seine Worte nur deshalb, weil er so dicht neben mir stand.
    »Keine Ahnung«, log ich. Die Wahrheit konnte ich ihm nicht erzählen, er hätte mir nicht geglaubt.
    »Aber den haben wir doch getroffen«, knirschte er. »Der müßte längst tot sein.«
    Ich schwieg lieber.
    Das zweite Polizeiboot hatte ebenfalls Kurs auf das fremde Schiff genommen. Die Besatzung dort war über Funk alarmiert worden.
    Mit schäumender Bugwelle rauschte es heran.
    Wir jedoch waren näher.
    Da startete das fremde Boot.
    30 Yards trennten uns.
    »Mehr Stoff!« schrie ich unwillkürlich, als ich sah, wie schnell das andere Boot war.
    Der Steuermann war eine Klasse für sich. Er drehte so hart steuerbord, daß unser Kahn fast kenterte, jedoch der Winkel gerade noch zu ertragen war.
    Parallel zum Fluchtboot fuhren wir dahin.
    Zwischen den beiden Bordwänden befand sich kaum ein Yard Platz. Und in diesem Augenblick hatte ich eine Wahnsinnsidee.
    »He, was machen Sie da?« schrie der Lieutenant, als ich plötzlich auf die Reling kletterte.
    Ich gab keine Antwort, konzentrierte mich voll auf mein Manöver, atmete noch einmal tief durch und stieß mich wie ein Sprinter von den Startblöcken ab…
    ***
    Nicht einmal eine Sekunde schwebte ich in der Luft. Und doch kam mir die Zeitspanne so verdammt lang vor.
    Ich sah unter mir die beiden daherrasenden Boote, dazwischen den Wasserstreifen und hatte plötzlich Angst, daß der Fahrer des fremden Bootes seinen Kahn wegziehen würde.
    Das geschah nicht.
    Und auch der Samurai schlug mit seinem Schwert nicht zu.
    Wahrscheinlich war er selbst von meiner Attacke zu sehr überrascht worden.
    Wuchtig knallte ich auf die Planken. Ich hatte mich nicht mehr abrollen können, prallte mit der Schulter auf und wurde ein paarmal um die eigene Achse geschleudert. Instinktiv riß ich die Arme hoch, um meinen Kopf zu schützen. Zwar stoppte mich ein harter Gegenstand, doch mit dem Schädel prallte ich nicht dagegen.
    Selten war ich so schnell auf die Beine gekommen.
    Bis gegen das Ruderhaus war ich gerollt, drehte mich jetzt und sah den Samurai auf dem Dach des Ruderhauses stehen und sein gefährliches Schwert schwingen.
    Er hieb sofort zu.
    Gleichzeitig hämmerte eine MPi-Salve. Die Kugeln klatschten voll gegen den breiten Körper des unheimlichen Kämpfers. Geschossen wurde vom Polizeiboot aus, das jedoch jetzt den kürzeren zog und das Tempo nicht mehr mithalten konnte.
    Dr. Tods Boot fuhr ihm davon.
    Ich hatte mich sofort nach hinten geworfen. Über das halbe Deck flog ich, fast bis zum Heck.
    Und dort hockte auch Lady X.
    Für einen Moment sah ich das schöne Gesicht mit den lackschwarzen Haaren, die jetzt naß waren und wie angeleimt an ihrem Kopf klebten. Haß und Wut blitzten in ihren Augen. Sie sah in mir einen Feind, womit sie auch recht hatte.
    Lady X warf sich zur Seite und packte einen auf Deck liegenden Gegenstand. Es war das letzte Stück eines Drahtkabels. Das wollte sie mir um die Ohren schlagen.
    Mit einem Karateschlag hieb ich ihre Hände zur Seite. Gleichzeitig stieß meine linke Hand vor, und dann riß der Steuermann das Boot in eine Kurve.
    Keiner von uns konnte sich halten.
    Lady X und ich purzelten über das Deck, aber auch der riesenhafte Samurai hatte Mühe, die Balance zu halten. Er wurde
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