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0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

Titel: 0123 - Dr. Tods Monsterhöhle
Autoren: Jason Dark
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Hafenwasser zu baden.
    Als meine Fingerspitzen die Oberfläche berührten, schloß ich sofort den Mund.
    In der trüben Brühe konnte ich nichts sehen, obwohl ich weit die Augen aufriß. Ein paar Holzstücke schwammen vor meiner Stirn herum, und ein mit Wasser vollgesaugter leerer Karton trieb auch vorbei.
    Von Tokata und Lady X sah ich nichts.
    Ich tauchte auf.
    Zwei Scheinwerfer waren noch heil geblieben. Ihr Licht streute an mir vorbei und traf den Pier sowie den zum Teil zerstörten Schuppen.
    Dicht am Wasser liefen die Kollegen aufgeregt hin und her. Ich hörte das Wimmern einer Krankenwagensirene und hoffte, daß es keinen Toten gegeben hatte.
    Vom Schiff her schallte eine Megaphonstimme herüber. »Da sind noch welche im Wasser! Wir suchen es ab!«
    »Okay!« wurde geantwortet.
    Die Scheinwerfer schwenkten. Sie glitten auseinander. Einer fuhr nach links, der andere nach rechts.
    Letzterer kam mir gefährlich nahe, und ich tauchte weg.
    Abermals befand ich mich in dieser dunklen, stinkenden Brühe.
    Ich schwamm auf die Flußmitte zu. Irgendwann mußte ich den Samurai doch treffen. Solch einen großen Vorsprung hatte er schließlich nicht.
    Da ich nicht sehr tief schwamm, konnte ich genau verfolgen, von wo der Strahl kam. Auf den Wellen und noch etwas von mir entfernt bewegte sich ein heller Teppich. Der zweite war wesentlich weiter weg. Beide wanderten, und ich kam zu dem Entschluß, daß der Samurai und die Terroristin noch nicht gefunden worden waren.
    Es war sowieso mehr als fraglich, ob die Polizisten es schafften, den Samurai zu stoppen. Ich glaubte nicht so recht daran, denn der Tokata war kein menschliches Wesen, sondern eine Ausgeburt der Hölle und nur mit Spezialwaffen zu bekämpfen, die ich zwar besaß, aber nicht bei mir trug. Außerdem wußte ich nicht, ob mein Kreuz es schaffte. Es entstammte einem ganz anderen Kulturkreis.
    Ich mußte wieder hoch.
    Als ich mit dem Kopf die Wasseroberfläche durchstieß, sah ich nicht weit entfernt den Bug eines Polizeibootes. Riesig kam er mir vor, so wie er in die Höhe ragte. Einige Beamte hatten sich über die Reling gebeugt und leuchteten zusätzlich mit Handscheinwerfern die Wasseroberfläche ab.
    Mich traf auch ein Strahl.
    Bevor es zu irgendwelchen Mißverständnissen kommen konnte, hob ich die Hand und winkte.
    Jemand schleuderte mir einen Reifen zu.
    Ich packte ihn und ließ mich an Bord ziehen. Tropfnaß kletterte ich über eine Außenleiter. Auf dem Schiff schüttelte ich mir das Wasser aus den Haaren.
    Ein Lieutenant baute sich vor mir auf.
    »Ich bin Oberinspektor Sinclair«, erklärte ich ein wenig atemlos und verlieh durch das Vorzeigen des Ausweises meinen Worten mehr Gewicht.
    »Freut mich, Sir, Sie kennenzulernen. Dann waren Sie das da an dem Schuppen.«
    »Ja, die Kugeln Ihrer Leute hätten fast ein Sieb aus mir gemacht.«
    »Das war nicht beabsichtigt, Sir.«
    Ich grinste. »Kann ich mir denken.« Mit der rechten Hand wischte ich nasse Haare aus der Stirn. »Haben Sie diese Gestalt gesehen, die an Land geklettert ist?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie hat die Terroristin entführt.«
    »Das bekamen wir noch mit. Eigentlich hätten wir sie längst finden müssen. So schnell kann eigentlich kein Mensch schwimmen.«
    Es ist auch kein Mensch. Das allerdings sagte ich nicht, sondern dachte es nur.
    »Wir suchen aber weiter, Sir«, sagte der Lieutenant.
    Der Steuermann bekam Anweisungen, noch mehr auf die Flußmitte zuzuhalten.
    Sie gaben mir eine Decke, Alkohol lehnte ich jedoch ab. Dafür hängte ich mir die Decke über beide Schultern und wanderte zum Bug.
    Wie ein Messer zerschnitt er die Wellen. Gischtregen sprühte an mir vorbei, und schaumige Streifen liefen an den Seiten des Schiffes entlang.
    Noch immer kreiste der Scheinwerfer über der Themse. Er zuckte sogar am gegenüberliegenden Ufer entlang, wo ebenfalls Piers und Schiffsdocks lagen.
    Dann sah ich das Boot.
    Es schoß aus der Uferdeckung hervor und trug keinerlei Positionsleuchten. Ich hatte das Gefühl, ein Schatten flöge über das Wasser.
    »Das sind sie!« rief ich zum Steuermann hoch.
    Der gab meine Mitteilung sofort weiter. Die Crew arbeitete gut zusammen. Der noch intakte Scheinwerfer wurde gedreht, fuhr einen Kreis über das Wasser und erfaßte das fremde unbeleuchtete Boot.
    Es hatte die Geschwindigkeit gedrosselt, bewegte sich kaum mehr von der Stelle.
    »Die nehmen jemand auf!« Der Lieutenant war neben mich getreten.
    »Hin!« Plötzlich packte mich das Jagdfieber. Wenn ich Dr. Tod
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