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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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heraus.
    Das schwere Werkzeug flog einen Meter weit und fiel in das taufeuchte Waldgras des Weges.
    Roger kam herangetaumelt. Er konnte nur drei oder vier Schritte machen, dann brach er mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Carrol lief zu ihm.
    »Was ist los?«, keuchte er. »Roger, brauchst du irgendetwas?«
    Es kam die Antwort eines Mannes, der vier Rippen gebrochen hatte. Aber es war die Antwort eines G-man. »ich… ich wollte… dir helfen…«
    Carrol sagte nichts. Er presste nur seine fürchterlich schmerzenden Hände in das kalte, nasse Gras.
    So gönnte er sich ein paar Sekunden Rast.
    Dann ging er zurück und nahm den Wagenheber. Von seinen Fingern lief Blut. Er kümmerte sich nicht darum.
    Durch den Sturz hatte sich die vordere Tür des Wagens so verbogen, dass es eine Stelle gab, wo er den Wagenheber als Brechstange ansetzen konnte.
    Er tat es und wuchtete.
    Die Adern an seinen Schläfen traten hervor. Ein paarmal musste er ablassen und keuchend um Luft ringen.
    Jetzt versuche ich es das letzte Mal, sagte er sich schließlich. Und jetzt wird es klappen. Ich werde jetzt alle Reserven aus meinen Muskeln herauspressen die ich je hatte. Jetzt wird es klappen.
    Er holte tief Luft, bückte sich und drückte.
    Die Augen traten ihm fast aus den Höhlen vor Anstrengung, aber die Tür hatte zum ersten Mal einen kreischenden Laut von sich gegeben. Er schloss die Augen und warf sich mit dem letzten Rest seiner Energie in die Hebelrichtung.
    Die-Tür flog krachend auf. Carrol bekam sie gegen die Stirn geschlagen, dass er ein paar Schritte zurückstolperte und ins Gras fiel.
    Für zwanzig oder dreißig Herzschläge lag er regungslos da.
    Dann sagte etwas in seinem Gehirn. Na, siehst du, du hast’s geschafft. Die-Tür ist auf.
    Los, befahl die Stimme in seinem Gehirn, tu den Rest. Ein Mann hört nicht auf halbem Wege auf. Tu, was du zu tim hast.
    Er versuchte sich aufzurichten, aber die Knie sackten ihm weg, und er schlug ins Gras.
    Noch einmal blieb er ein paar Herzschläge lang liegen, dann wälzte er sich auf den Bauch, zog das linke Bein heran, stemmte sich aufs Knie hoch, zog das rechte nach und richtete sich langsam auf.
    Die Welt um ihn lag in einem fahlen Licht des nebligen Morgens. Der Wald tanzte einen verrückten Reigen vor seinen Augen.
    Er fasste einen großen Steinbrocken ins Auge, der abseits des Weges lag, und zwang sich, den Stein anzustarren, als wollte er ihn hypnotisieren.
    Der Schwindelanfall ließ nach.
    Er ging unsicheren Schrittes zurück zum Wagen der Gangster.
    Es wurde höchste Zeit. Der Wagen hatte bereits Feuer gefangen.
    Carrol kniete nieder und arbeitete mit verbissenem Eifer. Er verbrauchte buchstäblich seine letzen Kräfte, aber er bekam den Fahrer frei und konnte ihn sechs oder sieben Schritte von den brennenden Fahrzeugen wegschleppen.
    Dann wurde es plötzlich dunkel vor seinen Augen. Er hatte das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen. Seine Knie gaben nach, und er sank bewusstlos neben den beiden Männern ins Gras, die er gerettet hatte…
    ***
    »Das ist doch nicht möglich…«, murmelte ich, indem ich mich langsam aus der Erstarrung löste, in die mich der jähe Schrecken versetzt hatte. »Phil du hast doch gesehen, dass es ganze drei Tabletten eines völlig harmlosen Schlafmittels waren…«
    Er nickte.
    »Sicher, Jerry. Ich weiß es doch.«
    Aber seine Stimme hatte einen heiseren Klang.
    Ich drehte mich auf dem Absatz um.
    »Unsere Mordkommission muss sofort kommen. Wir werden hier nichts anrühren. Nichts. Die Mordkommission muss hier arbeiten.«
    Wir gingen hinaus. Ich wollte die Treppe hinab, aber Phil hielt mich am Ärmel zurück.
    »Wir können doch von Bearons Zimmer aus telefonieren«, sagte er.
    »Richtig. Ich bin schon völlig durcheinander.«
    Ich ging in Bearons Zimmer und wählte LE 5-7700.
    »Federal Bureau of Investigation«, sagte jemand.
    »Cotton. Ich brauche eine Verbindung mit George Hunter.«
    »Einen Augenblick, Kollege.«
    Der Augenblick dehnte sich in die Länge, dann sagte man mir: »Hunter ist vor zwei Stunden nach Hause gefahren. Soll ich in seine Wohnung verbinden?«
    »Ja, bitte«, sagte ich.
    Es geschah. Nach wenigen Minuten meldete sich eine weibliche Stimme: »Hunter.«
    »Hier ist Cotton vom FBI. Ich muss Ihren Mann sprechen, Mrs. Hunter.«
    »Oh, hallo Mister Cotton. George hat sich vor einer Stunde hingelegt. Sie wissen vielleicht, dass er seit gestern früh keinen Schlaf bekam.«
    »Ich weiß. Aber es ist dringend. Mrs.

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