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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Feind unter dem Eindruck der Explosion.
    Achmans Körper straffte sich. Der Kalif wandte sich um. Er entsann sich, daß vor ein paar Monaten schon einmal unerklärliche Dinge geschehen waren. Damals waren schattenhafte Gestalten in Jerusalem erschienen, Dämonen oder Derwische, Wesen, die niemand genau zu erkennen vermochte. Mit einem Trupp beherzter Männer hatte sich Achman ihrer angenommen, sie allerdings nicht besiegen können. Doch war es ihm gelungen, sie mit einem Bannfluch zu belegen, handlungsunfähig zu machen. Dabei war ihm ein kostbarer Gegenstand in die Hände gefallen, ein zauberkräftiges Amulett.
    Doch jetzt begann er zu begreifen. Jene Dämonen mußten sich von dem Bann befreit haben, präsentierten ihm jetzt die Rechnung! Ihre Rache war, sich mit den Giaurs zu verbünden und ihnen Einlaß in die Stadt zu verschaffen!
    Schaudernd sah Achman zur Explosionsstelle hinüber. Er begriff nicht, wie jener grelle, alles zerschmetternde Blitz zustande gekommen war, doch es konnte niemals Menschenwerk sein. Jene dunklen, bösen Wesen aus den Tiefen der Dschehenna mußten es getan haben. Nur sie verfügten über eine solch unfaßbare Macht…
    »Jerusalem ist verloren«, stieß er bitter hervor. »Wir kämpfen auf verlorenem Posten. Dämonen spielen ihr böses Spiel. Oh, Allah, warum hilfst du deinen Kindern nicht? Warum läßt du dieses Unheil über uns kommen?«
    Er sah seine Berater an. »Schnell!« befahl er mit ernster Miene. »Sorgt dafür, daß eines der Tore freigekämpft wird, koste es, was es wolle. Und wenn tausend Männer sterben, ein Tor muß frei werden. Wir müssen die Frauen und Kinder aus der Stadt schaffen, sie dürfen den Christenhunden nicht in die Klauen fallen. Rasch, beeilt euch, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Wenn die Giaurs erst einmal in der Stadt sind, ist es zu spät! Wir geben Jerusalem auf, ziehen uns ganz zurück!«
    Entgeistert sahen ihn die beiden Männer an. Einer öffnete den Mund. »Aber Erhabenheit, Ihr zweifelt, daß wir siegen werden? Noch stehen die Mauern, noch sind unsere Chancen gut! Solange…«
    Achmans Augen weiteten sich. Mit ausgestrecktem Arm deutete er zum Westtor. Als er sprach, schrie er den Ratgeber förmlich an.
    »Und das da? Das vernichtete Tor? Der Blitz, der Donner? Die Dämonen kämpfen auf der Seite des Feindes, begreifst du endlich, du Dummkopf! Wir können nicht mehr gewinnen, laufe endlich, und sorge dafür, daß das Osttor freigekämpft wird! Du, Ali, kümmerst dich darum, daß die Frauen und Kinder sich sammeln, um die Stadt zu verlassen! Und wenn es soweit ist, will ich keinen lebenden Giaur mehr am Osttor sehen, oder, bei Allah, ich lasse dir die Haut vom Balg ziehen!«
    Mit geradezu enormer Geschwindigkeit wirbelten die beiden Männer herum, eilten davon, um zu tun, was der Kalif ihnen aufgetragen hatte. Achman aber warf einen letzten Blick zum zerstörten Westtor, sah die ersten Rüstungen wieder im Licht der Morgensonne aufblitzen. Dann setzte er sich mit einem Ruck in Bewegung. Er wußte, daß er verloren hatte. Er konnte nur noch dafür sorgen, daß die Bevölkerung in Sicherheit kam.
    Eilig schritt er zu seinen Gemächern. Laut klatschte er in die Hände. Zwei riesige Negersklaven erschienen völlig lautlos und verneigten sich.
    »Einen letzten Dienst verlange ich von euch«, sagte Achman. Sein Gesicht war düster. »Helft mir beim Anlegen des Brustpanzers. Danach…«, er zögerte einen Moment, sah die beiden dunkelhäutigen Hünen an, »… danach seid ihr frei.«
    Sie starrten ihn fassungslos an, als habe er eine ihnen unbekannte Sprache gesprochen. Dann aber, als er aufbrausend in die Hände klatschte, kam Bewegung in die beiden riesigen Gestalten. Sie schleiften einen Harnisch heran, der einmal einem Kreuzritter gehört hatte, der in einem kurzen Scharmützel, zwei Reisetage vor Jerusalem, im Kampf gegen Achman gefallen war. Achman ließ sich in den Harnisch helfen, dann hängte er sich den schweren Säbel um. Er nickte den beiden Sklaven zu.
    »Die Stadt ist verloren, ihr seid frei, könnt gehen, wohin ihr wollt. Ob ihr bei uns bleibt oder euch den Siegern anschließt, liegt in eurem Ermessen. Teilt es auch allen euren Gefährten mit. Wir geben Jerusalem auf, werden keine Sklaven mehr benötigen. Jetzt geht!«
    Er wartete nicht ab, bis sie sich verneigten, sondern wandte sich abrupt um und schritt davon. Sein Weg führte ihn zu Alyanah. Sie mußte er vor allem in Sicherheit wissen, sonst fand er niemals mehr Ruhe.
    Doch als

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