Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Dunkelheit kannte er den Punkt, auf den er zu zielen hatte, ganz genau. Natürlich konnte er mit dem ersten Strahl den Gegner nicht treffen, aber die Energieentladung würde die Gegend erhellen. Bis Carbá sich von seinem Schreck erholt hatte, würde Atlan zum zweitenmal feuern und der Sache ein Ende bereiten. Atlan kniete nieder und richtete seine Waffe in die Richtung von Dolantys Garten.
    Seine Hände zitterten, und er mußte noch einmal absetzen. So leicht war das alles, zu leicht. Atlan biß sich auf die Lippen. Beinahe hätte er einen Fehler begangen.
    Wie konnte er nur glauben, daß sich Carbá ausgerechnet an jenem Platz aufhalten würde, den sich jeder Anfänger ausgesucht hätte? Carbá war nicht irgendein Dummkopf, der sich den am besten scheinenden Platz für seine Stellung aussuchen würde. Plötzlich war Atlan sicher, daß er bei einem Schuß nur seinen Standort verraten würde. Er steckte die Waffe wieder zurück und hockte sich auf das Dach nieder, um nachzudenken. So wie er sich in Carbás Gedanken versetzt hatte, würde der Beauftragte versuchen, seine, Atlans, Pläne im voraus zu erraten.
    Carbá konnte bei einiger Überlegung ohne große Anstrengung vermuten, daß Atlan ihn in der Nähe von Dolantys Haus suchen würde. Was also würde Carbá tun?
    Aus der Nähe des gefährlichen Platzes verschwinden. Auch ein Mann mit weniger Phantasie als Carbá konnte sich vorstellen, daß Atlan über das Dach angreifen würde.
    Atlan runzelte die Stirn und gestand sich ein, daß er jetzt ziemlich festgefahren war. Der Feind im Dunkel konnte praktisch überall in der Stadt verborgen sein, ja, es war sogar möglich, daß er nur wenige Meter unter ihm in der Finsternis stand. Atlan schlich zur Rückseite des Daches und sprang in den Garten. Es gab einen dumpfen Aufprall, der mindestens auf eine Entfernung von zwanzig Metern zu hören gewesen war. Ohne zu zögern lief Atlan weiter, aber kein Schuß erhellte die Nacht. Er prallte gegen einen Zaun und verletzte sich an der Hüfte. Ganz in der Nähe mußte ein Wasserreservoir sein, denn der Wind trug einen feuchten Geruch heran. Er befand sich jetzt hinter Tastats Haus, einem der kleineren Gebäude in der Stadt. Er zwängte sich durch eine Öffnung im Zaun und tastete sich an der Hauswand entlang auf die Straße. Lauschend blieb er stehen. Ein Holunderbusch wurde gegen seine Beine geweht und blieb einen Augenblick hangen. Irgendwo krachte ein morsches Stück Holz. Atlans Fuß stieß gegen einen Stein. Er hob ihn auf und wog ihn nachdenklich in der Hand. Dann holte er weit aus und warf ihn auf das Dach von Tastats Haus. Das Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Im gleichen Augenblick blitzte von einem Gebäude der anderen Seite ein Feuerstrahl auf. Mit einem Gefühl des Triumphes warf sich Atlan zu Boden, um in dem grellen Widerschein nicht gesehen zu werden. Es wurde wieder dunkel, und er sprang mit vorgehaltener Waffe auf. Er schoß überlegt, denn er konnte sich denken, daß Carbá sofort den Platz gewechselt hatte, als er feststellen mußte, daß er auf einen Trick hereingefallen war. Atlans Schuß loderte auf die Häuserfront der gegenüberliegenden Seite zu und ließ sie fast schmerzhaft hell erscheinen. Im gleichen Augenblick sah er Carbá, eine geduckte Gestalt neben einem Kamin, die Waffe im Anschlag. Sie Schossen beide gleichzeitig.
    Lichtkaskaden blitzten an den Stellen auf, wo sich die Energie der Strahlen entlud. Atlan fühlte etwas Heißes über seinen Rücken streichen, dann stieß jemand einen Schrei aus, dem ein dumpfer Fall folgte. Er rollte sich zur Seite und löschte damit das Feuer, das sich auf seinem Umhang ausbreitete. Den Geräuschen nach zu schließen, hatte er Carbá vom Dach geschossen. Aber dann kam das hastige Trampeln von Füßen auf Holz aus der Nacht zu ihm herüber und zeigte ihm, daß der Gegner noch lebte und um ein Haus rannte, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Ohne zu zögern lief Atlan über die Straße und folgte dem Lärm. Es wurde wieder ruhig, und er mußte stehen bleiben, um zu lauschen. Sein Gefühl sagte, daß jemand in seiner unmittelbaren Nähe war, aber bevor er etwas unternehmen konnte, erhielt er einen Schlag auf den Kopf, ließ seine Waffe fallen und verlor das Bewußtsein.
    Sowan Dolanty ließ den Knüppel sinken und zitterte aus Angst vor dem, was er getan hatte. Sich dem Raumschiff fernzuhalten war eine Sache, den Beauftragten der Gesellschaft niederzuschlagen eine andere. Sowan formte seine Hände zu einem Trichter

Weitere Kostenlose Bücher