Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und hielt „sie vor den Mund. „Atlan!” schrie er, so laut er konnte. „Ich habe ihn erwischt, Atlan!” Aus der Dunkelheit kam keine Antwort.
    Vermutlich fürchtete Atlan, daß es sich um eine Falle handeln könnte. „Hier spricht Sowan Dolanty!” rief er. „Ich habe Carbá niedergeschlagen.” „Ich komme!” rief eine dumpfe Stimme in einiger Entfernung. Stolz richtete sich der junge Kolonist wieder auf. Er hatte die Atlan zugefügte Beleidigung wieder gutgemacht. „Hier bin ich!” schrie er im Überschwang seiner Gefühle. „Hier!” An den Geräuschen stellte er fest, daß Atlan nur langsam näherkam. Besorgt fragte Sowan: „Sind Sie verletzt?” Ein zustimmendes Brummen wurde hörbar. Sowan ging den schlurfenden Schritten entgegen. „Ist es schlimm?” Atlan war höchstens noch zwei Meter von ihm entfernt, und als er jetzt sprach, klang seine Stimme kalt und verändert. „Beweg dich nicht, Junge!” Sowan erstarrte. Hatte er einen Fehler begangen? „Ich habe meine Waffe auf dich gerichtet. Vielen Dank dafür, daß du mir die Arbeit abgenommen hast, Atlan zu erledigen.” Tränen der Enttäuschung traten in Sowans Augen. Er hatte sich in der Dunkelheit getäuscht und Atlan anstatt Carbá niedergeschlagen. Der richtige Feind stand vor ihm und war bewaffnet. Die Hoffnungslosigkeit stak als würgender Kloß in Sowans Kehle. „Oh, Sie Teufel!” rief er erbittert. „Warum?” fragte Carbá, und Sowan stellte sich vor, wie dieses nichtssagende Lächeln auf dem Gesicht des anderen erschien. „Er hat es herausgefordert.” Carbá kam näher heran und versetzte dem am Boden Liegenden einen leichten Tritt. „Wir werden ihn zum Schiff tragen müssen”, meinte Carbá. „Du hast gut getroffen, Junge.” „Ich wollte ihm helfen”, schluchzte Sowan. „Ich wollte ihm helfen.” „Er hat immer mit der Hilfe und Gutmütigkeit anderer Menschen gerechnet”, erklärte Carbá trocken. „Das hat ihn schließlich besiegt.” „Sie glauben nicht an solche Dinge, nicht wahr?” fragte Sowan bitter. „Es ist gefährlich”, sagte Carbá überzeugt. „Ich kenne nur einen einzigen Mann, der mich nie im Stich gelassen hat, das bin ich selbst.” Für einen Moment standen sie schweigend in der Dunkelheit beieinander. „Ich war hier, um ihm zu helfen, verstehen Sie?” Sowans Stimme war plötzlich ohne Groll. „Für ihn war jemand da, der sein Leben einzusetzen bereit war, aber Sie waren allein, einsam und verlassen.
    Für Sie tritt niemand ein, weil Sie sich dagegen wehren.” Carbá lachte leise. „Ich hätte nie gedacht, daß mir eines Tages ein Junge einen solchen Vortrag halten wird. Wir wollen deinen Freund jetzt aufheben und zum Schiff bringen.” „Wenn nicht die Gefahr bestünde, daß ich den Jungen treffe”, sagte in diesem Augenblick Atlan vom Boden her, „würde ich jetzt auf Sie schießen, Carbá.” Der Beauftragte reagierte blitzschnell und warf sich zur Seite.
    Sowan hörte, wie Atlan in die Dunkelheit davonkroch. „Sie sind kein Feigling!” rief Sowan. „Ich wollte Ihnen sagen, daß es mir leid tut.” „Verschwinde”, knirschte Carbá irgendwo auf der Straße. Sowan rannte in den Schutz eines Hauses und preßte sich gegen die Wand. Er bedauerte, daß er den Knüppel verloren hatte. Ein Feuerstoß zischte an ihm vorüber, aber Carbás Schuß war zu spät gekommen, denn Atlan war bereits hinter den Häusern verschwunden. Ein heller Schimmer legte sich über die Stadt. Verwundert blickte Sowan auf. Die Nacht war vorüber, ein neuer Morgen kündigte sich an. Sobald es endgültig hell sein würde, gab es für die beiden Männer keine Möglichkeiten zum Verstecken mehr, und sie würden sich offen gegenübertreten müssen. Sowan wog die Chancen gegeneinander ab und bemühte sich, seine Gefühle dabei auszuschalten. Er gestand sich ein, daß es unmöglich war, schon jetzt zu bestimmen, wer der Sieger sein würde. Das Nahen des neuen Tages löste ein unruhiges Gefühl in Atlan aus, denn mit der Sonne, die durch die Dunstschleier strahlen würde, vergrößerte sich die Gefahr, die von Carbá ausging. Er konnte allem ein Ende bereiten, wenn er unbewaffnet auf die Straße kam und sich bereit erklärte, freiwillig mit Carbá zum Schiff zu gehen. Für einen solchen Schritt war es jedoch nun zu spät, nur der Kampf zwischen ihm und Carbá konnte eine Regelung bringen. Atlan ging langsam auf das „Regierungsgebäude” zu und sah Carbás blindlings abgefeuerten Schuß weit hinter sich

Weitere Kostenlose Bücher