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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugenommen.
    Wir bogen vom asphaltierten Weg ab. Er führte rechts am Hügel entlang und verschwand hinter einer Biegung. Wir aber betraten einen schmalen Pfad, der schon bald in den Wald eintauchte.
    Es war ein dichter Wald, eine Mischung aus Laub- und Nadelbäumen. Unter unseren Schuhen lag eine dicke Humusschicht.
    Fuller ging neben mir. Er hatte den Kopf vorgereckt, als würde er auf irgend etwas Bestimmtes lauschen. Sein Bart zitterte, wenn er ging, die Schrotflinte hielt er wieder unter seiner Jacke verborgen.
    »Erzählen Sie mir mehr über die geheimnisvollen Blumen«, bat ich ihn.
    »Oh, sie sehen so harmlos aus, sind aber in Wirklichkeit Vampire, weil sie das Blut der Menschen trinken.«
    »Was geschieht mit den Opfern?«
    »Sie werden ebenfalls zu Vampir-Blumen.«
    »Keine angenehme Vorstellung.«
    »Da sagen Sie was, Sir.«
    Suko machte mich als erster darauf aufmerksam. »Riechst du nichts, John?«
    Ich blieb stehen und schnüffelte wie ein altes Wildpferd gegen den Wind.
    »Na?« fragte mein Partner.
    Die Antwort bekam er nicht von mir, sondern von Rodney Fuller.
    »Es riecht nach Blütenstaub oder Blumenduft.«
    »Genau«, sagte Suko.
    Ich wandte mich an den Bürgermeister. »Haben Sie dafür eine Erklärung, Mister?«
    »Kaum, außer die Blumen haben ihren eigentlichen Platz hinter dem Tor verlassen.«
    »Was man dort finden kann, wissen Sie nicht?«
    »Nein.«
    »Ein Tor im Felsen ist schon seltsam«, sagte ich. »Wie kann so etwas kommen? Haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht?«
    »Nein. Es geht aber auf eine alte Legende zurück. Bis hinein in die Zeit der Druiden.«
    »Hat niemand versucht, das Tor im Felsen zu öffnen?«
    »Natürlich. Aber es ist verschlossen. Nur alle sieben Jahre wird es für sieben Tage geöffnet, wie ich Ihnen schon sagte.«
    Ja, das hatte er. Ich war wirklich gespannt darauf, was hinter dem Tor lag. Eine andere Dimension? Höchstwahrscheinlich, denn nicht zum erstenmal wurde ich mit solch einem Dimensionstor konfrontiert. Es gab sie, diese transzendentalen Durchlässe in fremde Dimensionen und Reiche.
    Wir liefen nicht einfach drauflos, sondern schauten uns nach allen Seiten um. Rodney Fuller hielt auch seine Schußwaffe wieder in beiden Händen. Wie er mir sagte, war sie mit geweihtem Silberschrot geladen. Diese Schrotflinte war ein Erbstück seines Großvaters, auch der hatte schon gegen die finsteren Mächte gekämpft.
    Der Blütenduft nahm zu. Seltsam für einen Wald, der normalerweise nur aus Bäumen und Unterholz besteht.
    Ich suchte die Blumen, sah sie aber nicht.
    Daß wir uns dicht vor dem Ziel befinden mußten, merkte ich daran, wie steil es bergan ging. Es war dämmrig. Die grünen Blätter filterten über unseren Köpfen das Licht. Nicht mehr lange, dann würden die ersten bereits braun werden und abfallen.
    Der Pfad wurde noch schmaler. »Jetzt sind wir gleich da«, sagte der Bürgermeister. Er hatte seine Stimme gesenkt, als hätte er Angst, daß ihn jemand hörte.
    Den Felsen hatten wir schon gesehen, als wir über das Gelände flogen. Aber, wo zum Teufel, befanden sich die Blumen?
    »Kann der Geruch auch aus dem Tor dringen?« fragte ich.
    Der Bürgermeister schüttelte den Kopf. »Nein, das ist fest verschlossen.«
    »Dann befinden sich die Blumen demnach außerhalb.«
    »Bestimmt.«
    »John!«
    Ich drehte mich zu Suko herum, der gerufen hatte. Mein Freund deutete nach rechts.
    Da sah ich sie.
    Blumen!
    Rote, prächtige Gerbera. Ein ganzer Strauß wuchs aus dem Humusboden des Waldes und breitete sich fächerförmig aus.
    »Da sind sie«, flüsterte der Bürgermeister.
    Ich nickte. Die Blumen sahen harmlos aus, wie sie dort standen, aber ich ließ mich nicht täuschen. Sicherheitshalber zog ich mein geweihtes Kreuz unter dem Hemd hervor und bewegte mich auf die Blumen zu…
    ***
    Es geschah nichts.
    Auch als ich vor den roten Gerbera stehenblieb, passierte nichts.
    Die Blumen sahen so harmlos aus wie nur irgend etwas. Allerdings störte mich der Duft. Er war so betäubend und betörend.
    Ich schaute zurück.
    Suko und der Bürgermeister waren stehengeblieben. Der Chinese deckte mir den Rücken, ich konnte beruhigt meine Untersuchungen vornehmen.
    Ich hütete mich davor, die Blumen mit den Händen zu berühren, sondern nahm meinen Dolch.
    Behutsam führte ich die geweihte Klinge an die Blüten heran, und im gleichen Augenblick geschah etwas Erstaunliches. Kaum spürten die Blumen die unmittelbare Nähe des geweihten Silbers, da bogen sie sich

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