0125 - Retter des Imperiums
ein aktiviertes Gehirn mit besonderen Fähigkeiten.
Rhodan ahnte meine Befürchtungen und winkte ab.
„Sieh nicht zu schwarz, Freund! Auch Epetran ist nicht allwissend. Wenn er Verdacht geschöpft hätte, wäre jetzt schon allerlei geschehen."
Die Behauptung war nicht zu widerlegen. Trotzdem wurde ich von Sekunde zu Sekunde unruhiger. Ich bereute es bitter, Admiral Aichot um eine Besuchserlaubnis gebeten zu haben. Bei den von Kitai geschilderten Umständen war es besser, Epetran nicht zu begegnen. Mercant blickte auf die Uhr. „Sie werden spätestens nach Sonnenaufgang an einigen Empfängen teilnehmen, Sir", erklärte er. Ich nickte. Die Einladungen lagen bereits vor. Meine „Kollegen" wollten Kapitän Tresta sehen. Die Situation wurde allmählich unhaltbar.
Quinto wollte etwas einwerfen, als sich die Wache meldete.
„An Kommandant. Ein seltsames Fahrzeug hat vor dem Kreuzer angehalten."
Rhodan fuhr zusammen. Heintz drückte automatisch auf den Alarmknopf. Die Männer der Freiwache wurden aus dem Schlaf gerissen.
Die Wache schaltete um. Auf den Bildschirmen der Zentrale erschien ein unförmiger Wagen. Er lief auf breiten Raupenketten und war mit zahlreichen Antennen ausgerüstet.
Ehe wir ihn richtig erkennen konnten, rollte er schon wieder davon. Er verschwand hinter einem Schlachtschiff, wurde wieder sichtbar und tauchte in einem Oberflächen-Panzerschacht unter.
Wir schauten uns verblüfft an, bis Mercant mit einem besonders herzlichen Lächeln fragte „Können mir die Herren Wissenschaftler verraten, was das zu bedeuten hatte?"
Kalup sah noch immer auf die Bildschirme. Seine Augen hatten sich so verengt, daß sie in den Fettpolstern seiner Wangen fast verschwanden.
„Das war ein Meßfahrzeug", behauptete er. „Es gibt keinen Zweifel. Wer lenkte es vor die SOTALA? Wer wollte etwas erfahren?"
„Erfahren?" fiel Quinto hastig ein. „Sagten Sie erfahren?"
Kalup antwortete nicht mehr. Eilig stampfte er auf das Schott zu.
Dabei murmelte er etwas, was sich wie „Taster überprüfen" anhörte.
Als er verschwunden war, fühlte ich, daß mein Zellaktivator lauter als sonst arbeitete. Ich war jetzt schon, im Jahre 6023 vor der Realzeit, ein uralter Mann.
Ich unterbrach die Diskussion. Rhodan stand immer noch vor den Bildschirmen.
„Es ist sinnlos, das Rätsel lösen zu wollen. Eine parapsychische Beeinflussung Epetrans scheint unmöglich zu sein. Ich lege auf seine Bekanntschaft keinen Wert mehr. Sie könnte nur gefahrbringend sein, was Kitais Aussage beweist. Wir greifen an, dringen mit Mutantenhilfe in das System ein, installieren die Zeitbombe und gehen."
„Wie?" fragte Rhodan. Er war hellwach.
„Es dürfte wesentlich einfacher sein, in der gültigen Jetztzeit von Arkon III zu entkommen, als in Tutmors VI. Ära. Jedermann an Bord hat erlebt, wie vorzüglich die Sicherheitsmaßnahmen sind.
Ich schlage vor, nach Planphase Nummer zwei zu handeln. Wir schalten den Umformer ab, nehmen einen Robotangriff in Kauf und starten. Die unter Bullys Befehl wartende Flotte kann unseren Rückzug decken."
„Das ist auch meine Meinung", nickte Mercant. „Zuvor wäre aber noch allerlei zu erledigen. Mir wäre es sympathischer gewesen, wenn es uns gelungen wäre, den Fall mit Epetrans Hilfe zu klären."
„Soll ich dem Mann sagen, ich käme aus der Zukunft, um mein Volk zu retten?" entgegnete ich spöttisch. Er musterte mich ernst.
„Sir, das wäre vielleicht noch nicht einmal verkehrt."
„Sie phantasieren, Mercant", rief Rhodan aus.
„Ich bin nicht Ihrer Auffassung, Sir. Dieser Wissenschaftler war der einzige Arkonide, der die beginnende Degeneration mit all ihren Folgen frühzeitig erkannte. Außerdem besitzt er genügend spekulative Phantasie, um sich die Funktion eines Zeitwandlers vorstellen zu können. Ich spiele mit dem Gedanken, Epetran zu informieren."
Rhodan lehnte schroff ab. Mein Extrahirn meldete sich. Zu meiner Verblüffung befürwortete es Mercants Plan. Dennoch meinte auch ich, auf Epetrans Mitarbeit verzichten zu müssen.
Rhodan verließ seinen Platz und trat an die Computerkonsole. Er begann zu schalten.
„Eine Logikauswertung dürfte sinnlos sein", unterbrach ich die Stille. „Mr. Mercant, ich muß ebenfalls ablehnen. Die Bombe wird zuverlässig explodieren. Epetrans Reaktion ist völlig ungewiß. Wir können nicht das Risiko eingehen, infolge seiner Meldung verhaftet oder gar getötet zu werden. Wir greifen an wie ursprünglich geplant. Ich werde die Bombe installieren."
Der
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