0126 - Satans Razzia
Nummer zu groß für mich. Ich bin froh, daß jemand kommt, der offensichtlich mehr von diesen Dingen versteht als ich.«
Ich stellte dem Inspektor meinen chinesischen Freund vor. Sie reichten sich die Hand.
Danner wollte wissen, wodurch ich Wind von den Aktivitäten des Satansgenerals bekommen hatte.
Ich erzählte ihm von Eddie Morton und was dem armen Teufel zugestoßen war. Anschließend sprach der Inspektor von den Ereignissen, die sich in der vergangenen Nacht in Hastings zugetragen hatten.
Fünf Männer waren spurlos verschwunden.
Der Satansgeneral hatte sie sich geholt.
»Und er wird weitermachen«, knurrte Cameron Danner. »Vorausgesetzt, Sie schaffen es nicht, ihm das Handwerk zu legen, Mr. Sinclair.«
Ich erkundigte mich nach Eddie Mortons Vetter Boris Binns.
Danner schüttelte den Kopf. »Den hat keiner mehr zu Gesicht gekriegt.«
»Sechs Mann hier und ein Mann in London gehen nun schon auf das Konto des Satansgenerals«, faßte ich zusammen.
Cameron Danner hob den Zeigefinger. »Und Yolanda Yale.«
»Wir wollen doch hoffen, daß wir das Mädchen wohlbehalten zurückbringen«, meinte Suko.
Forest Storm, der Lagerleiter, kam aus seinem Blockhaus und gesellte sich zu uns. Inspektor Danner machte uns mit dem Mann bekannt.
»Es ist schrecklich«, ächzte Storm. Er hatte graue Flecken an den Wangen. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich muß gestehen, daß ich zum erstenmal im Leben ratlos bin. Man hat mir diese Jugendlichen anvertraut. Ihre Eltern sind der Meinung, sie befänden sich in guten Händen. Und dann passiert so etwas Entsetzliches. Angst lastet über dem Lager. Ich kann von den jungen Leuten nicht verlangen, hierzubleiben. Ich fände das unverantwortlich. Schließlich können diese Skelette wiederkommen…«
»Ich glaube nicht, daß Sie die Knochenmänner hier noch einmal sehen werden, Mr. Storm«, sagte ich.
»Was macht Sie so sicher?«
»Die Skelette haben hier eine schwere Niederlage erlitten. Sie werden sich hüten, noch einmal in das Lager einzudringen.«
»Und wenn sie’s doch tun?«
»Mein Partner und ich werden alles daransetzen, um diesem Spuk einen Riegel vorzuschieben, Mr. Storm«, versicherte ich dem Lagerleiter.
Storm wurde gerufen. »Entschuldigen Sie mich«, sagte er und verließ uns.
»Inspektor«, sagte ich. »Mein Partner und ich werden im ›Alexandra‹ wohnen. Lassen Sie jede wichtige Meldung dorthin weiterleiten.«
»Okay, Mr. Sinclair.«
»Drücken Sie uns die Daumen, daß wir es schaffen, den Satansgeneral zur Hölle zu schicken.«
»Das werde ich tun, Mr. Sinclair. Das tue ich ganz bestimmt.«
Wir kehrten zum Bentley zurück. Auf unserem Weg dorthin begleiteten uns ängstliche, verstörte und hoffende Blicke.
Eine ekelhafte Atmosphäre herrschte im Lager. Suko und ich wollten dafür sorgen, daß das bald wieder anders wurde. Hierher gehörten Heiterkeit und unbeschwertes Gelächter. Nicht diese Stille wie auf einem Friedhof.
***
Hastings war im Mittelalter einer der berühmten Cinque Ports – der »Fünf Häfen« für die königliche Flotte, seit Eduard dem Bekenner.
1066 begannen hier die normannischen Invasionen nach England.
Auf einem Hügel liegen die Ruinen der ersten normannischen Burg, die unter Wilhelm dem Eroberer erbaut worden war. Sehenswert ist auch die Altstadt mit dem Fischmarkt, den alten gewundenen Gäßchen und den schönen Tudorhäusern.
Doch Suko und ich waren nicht wegen der Sehenswürdigkeiten nach Hastings gekommen.
Uns lag Ko van Hoek schwer im Magen.
Wir quartierten uns im »Alexandra« ein. Dem Direktor teilte ich offiziell mit, was mein Partner und ich in Hastings zu erledigen hätten.
Der Mann nickte besorgt. »Es ist gut, daß sich darum jemand kümmert. Wenn der Satansgeneral nämlich frei schalten und walten kann, kommt bald niemand mehr auf Sommerfrische zu uns. Dann können wir zusperren.«
Ähnlich hatten auch die Bewohner von Southwick gedacht, als bei ihnen die Rattenplage ausgebrochen war.
»Sollte irgendeine wichtige Meldung von der Polizei eintreffen…«, begann ich.
»… lasse ich sie unverzüglich an Sie weiterleiten, Mr. Sinclair«, setzte der Hotelmanager den Satz fort.
»Und sollten mein Partner und ich nicht im Haus sein…«
»… legen wir die Nachricht für Sie bereit.«
»Ich danke Ihnen.«
»Das brauchen Sie nicht. Was ich tue, tu’ ich schließlich im eigenen Interesse.«
»Ist auch wiederum wahr«, sagte ich.
Mit Suko begab ich mich in die zweite Etage.
»Was steht auf dem
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