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0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
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ging ich näher. Es war nicht völlig dunkel, sodass er mich sehen musste. Ich wusste, dass er mich bemerkt hatte, als ich die Funken der weggeworfenen Zigarette sah.
    Er kam mir ein paar Schritte entgegen.
    »G-man?«, fragte er.
    »Okay, ich bin es, Fant«, antwortete ich ruhig. »Und jetzt wollen wir beide die Kanonen einstecken.«
    »Meinetwegen. Ich nahm sie nur zur Vorsicht in die Hand.« Ich verstaute die Smith & Wesson. Ich sah an der Bewegung seiner Arme, dass er das Gleiche tat.
    »Ich bin gespannt auf deine Story, Larry.«
    »Komm in die Hütte, G-man. Hier geht ein verdammter Wind.«
    Die Hütte war nicht mehr als ein Wetterunterschlupf, in der höchstens drei oder vier Leute Unterkommen konnten. Sie besaß keine Tür.
    Fant zündete sich eine neue Zigarette an. Ich sah sein breites, vulgäres Gesicht im Schein der Feuerzeugflamme.
    Terrigan hatte mir eine kleine Taschenlampe mitgegeben. Ich schaltete sie ein, hielt aber den Strahl zur Erde gerichtet. Es genügte, um Fants Gesicht erkennen zu können.
    »Warum machst du Licht?«, fragte der Gangster und sog nervös an seiner Zigarette.
    »Es spricht sich ruhiger bei etwas Beleuchtung. Keiner von uns braucht dann Überraschungen zu befürchten und kann besser zuhören.«
    »Ich habe keine Überraschungen mit dir vor, G-man.«
    »Aus irgendeinem Grund wirst du mich doch bestellt haben, Fant?«
    Er atmete schwer, rauchte hastig. Ich sah, dass seine Mundwinkel zuckten.
    Ich wartete geduldig. Schließlich stieß er hervor: »Ich will dir Chap Cherryl liefern.«
    »Das dachte ich mir fast.«
    Er warf den Kopf hoch. »Wieso?«
    »Du und Chap, ihr seid rechtzeitig umgestiegen, als Capone euren alten Chef Clark Hanger erledigte. Du hast gehofft, dir dabei die Nase vergolden zu können, mehr zu werden, als nur der Handlanger eines Gangsterchefs, aber anscheinend hat Chap das Rennen gemacht.«
    Fant brach in wütende Schimpfkanonaden aus.
    »Er spielt den großen Boss im Schlachthofviertel. Schnauzt die Leute an. Behandelt einen alten Kollegen wie mich, als wäre ich der letzte Dreck. Vor ein paar Tagen, als ich einen Schluck getrunken hatte, sagte ich ihm, dass er ein verräterisches Schwein sei. Er schlug mir ins Gesicht, ließ mich von seinen Leuten hinauswerfen, und als ich um gutes Wetter bat, da verlangte er von mir, dass ich vor der ganzen Horde laut sagte: Ich bin der größte Idiot von Chicago. Na ja, ich sagte es, aber ich nahm mir vor, dass ich es ihm heimzahlen würde. Und jetzt zahle ich es ihm ein. Höre gut zu, G-man. Chap Cherryl hat Clark Hanger erschossen.«
    »Kannst du es bezeugen, Fant?«
    »Ich weiß es, aber ich war nicht dabei. Cherryl hatte sich schon lange vor Hangers Ende auf die Seite von Capone geschlagen. Er war es, der Clark verpfiff und die Capone-Leute benachrichtigte, wo und wann sie Clarks gesamten Gang auf einen Schlag erledigen konnten.«
    »Erzähle der Reihe nach, Larry!«
    »Du weißt doch, dass Clarks Gang in der Verwertungshalle der Emons Ltd. zusammengeschossen wurde. Ich konnte mich in eine Deckung retten. Der Chef der Bande, die den Überfall veranstaltet hatte, rief: ›Wir schonen jeden, der sich ergibt.‹
    Ich sah, dass es keinen Zweck hatte, sich mit den Burschen herumzuschießen. Sie waren in der Überzahl und waren besser bewaffnet. Ich brüllte, dass ich mich ergeben würde, aber da fing die Schießerei von vorne an. Wenig später ging das Licht aus. Die anderen fummelten mit Taschenlampen herum. Ich sah, dass Chap Cherryl bei dem Anführer stand.
    ›Hanger ist entkommen‹ sagte er.
    ›Verdammt‹, sagte der andere. ›Wir müssen weg. Die Cops können jeden Augenblick hier sein.‹
    ›Ich erledige das alles‹, sagte Chap und verschwand aus dem Lichtkreis der Taschenlampe. Die anderen rannten zu den Wagen. Ich wartete, bis sie abgezischt waren. Dann machte ich, dass ich verschwinden konnte, und ich kam gerade noch vor dem ersten Streifenwagen davon. Ich hielt mich einen Tag lang versteckt. Dann rief ich Ty Mozzo an.«
    »Warum Mozzo?«, unterbrach ich.
    »Mozzo und ich haben vor Jahren mal zusammengesessen. Ich wusste, dass er der Anführer bei dem Überfall gewesen war. Sie trugen zwar alle diese Gummimasken, aber ich habe ihn an der Stimme erkannt. Ich sagte, dass ich für ihn arbeiten wollte. Er antwortete, dass ich ihn in einer Stunde noch einmal anrufen sollte. Das tat ich. Er gab mir Instruktionen. Ich musste mich der Polizei stellen, aber er schrieb mir genau vor, was ich aussagen sollte, und damals

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