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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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nach der Flasche. Er schob ein Glas vor den Truckfahrer hin und füllte es. Cukor griff ungeduldig danach.
    Er setzte es an die Lippen und leerte es auf einen Zug. »Noch mal dasselbe«, verlangte er dann. »Nun mach schon.«
    »Junge, es ist zwar mein Geschäft, Whisky zu verkaufen, aber ich möchte nicht, daß du Ärger mit der Polizei kriegst, weil du dich betrunken an das Steuer deines Brummers setzt.«
    »Laß das gefälligst meine Sorge sein, Frank. Schenk ein. Ich hab’s nötig.«
    »Du mußt wissen, was du tust.«
    »Ich weiß es.«
    Walston goß das Glas wieder voll. Er musterte das Gesicht des Truckfahrers besorgt. In einer solchen Verfassung hatte er Laurence Cukor noch nicht erlebt. Sofort mußte Frank Walston an den grünen Spuk denken - und an die beiden Toten von der vergangenen Nacht.
    Natürlich beunruhigte ihn das. Er nahm sich deshalb auch einen Whisky. Cukor trank das Zeug wie Wasser.
    Er leckte sich die Lippen und sagte mit glänzenden Augen. »Mein Lieber, um ein Haar wäre es mir an den Kragen gegangen…«
    Frank Walston witterte, wovon der Truckfahrer nun erzählen würde. Er versuchte, sich dünnzumachen, denn er wollte nichts davon hören.
    »Bleib hier, Frank«, schnarrte Cukor. »Ich muß es jemandem erzählen, sonst platzt mir ’ne Ader.«
    »Ich kann mir vorstellen, was dich so sehr aus dem Gleichgewicht geworfen hat, Laurence.«
    »Du mußt es dir anhören.«
    »Ich hab’ jetzt keine Zeit, Laurence. Vielleicht ein andermal.« Der Wirt verdrückte sich.
    »Idiot!« brummte Cukor.
    Sein Blick fiel auf einen sportlich gekleideten, schlanken Mann, der zwei Hocker von ihm entfernt saß. Der Mann lächelte zu ihm herüber und sagte: »Mein Name ist Bill Fleming. Wenn Sie wollen, können Sie mir Ihre Geschichte erzählen. Ich bin sicher, daß sie mich brennend interessieren würde.«
    ***
    »… und plötzlich stand der Kerl vor mir!« sagte Laurence Cukor mit nervös flatternden Lidern. »So, als wäre er aus der Ackerscholle gewachsen.«
    Bill Fleming hörte aufmerksam zu.
    »Ich sah den Mann von nirgendwoherkommen«, fuhr Cukor fort. »Er war auf einmal da.«
    »Können Sie ihn beschreiben?« fragte Bill.
    »Ich habe ein verdammt schlechtes Personengedächtnis.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Beschreiben… Hm…« Cukor rieb sein Kinn nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger.
    »Wie war der Mann gekleidet?«
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »War er groß? Klein? Dick? Dünn?«
    »Er war groß. Groß und kräftig. Nicht dick. Nein, nicht dick.«
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?«
    Laurence Cukor hob beide Hände, als wollte er etwas abwehren. »Ich hoffe, daß ich diesen Kerl nie mehr Wiedersehen werde! Er ist ein Teufel in Menschengestalt. Er hat sich in eine grüne Bestie verwandelt. Mit grün geschupptem Schädel. Ich dachte, ich hätte nicht mehr alle Latten am Zaun, als ich das sah, aber was ich Ihnen erzähle, passierte wirklich. Er hatte schreckliche Krallenhände. Er wollte mich damit packen. Wenn ich mich nicht mit dem. Rosenkranz zur Wehr gesetzt hätte, würde ich jetzt nicht mehr leben, das steht fest.«
    »Hatte der Mann kein besonderes Merlanal?«
    »Warten Sie. Er trug etwas um den Hals. Eine Art Amulett. Es stellte eine Schlange mit Drachenflügeln dar. Von diesem Ding ging zunächst ein grünlicher Schimmer aus. Und dann fing sich der Kerl vor meinen Augen in dieses Monster zu verwandeln an.«
    Bill Fleming griff nach seinem Glas und nahm einen kräftigen Schluck vom Bourbon. Der Bericht des Truckfahrers schlug auch ihn in seinen Bann. Er warf einen raschen Blick auf seine Uhr, und er hoffte, Zamorra möge so bald wie möglich in Frank Walstons Kneipe eintreffen, denn er glaubte, eine Idee zu haben, wie man dem grünen Spuk eine vernichtende Niederlage bereiten konnte.
    ***
    Zamorra setzte sich schwer atmend in Bill Flemings Wagen. Yul Sturges’ Haus brannte wie eine riesige Fackel. Der Professor startete den Motor und fuhr los.
    Aus der entgegengesetzten Richtung kamen ihm zwei Löschfahrzeuge der Feuerwehr entgegen. Er fuhr möglichst weit rechts, damit er die Wagen nicht behinderte.
    Yul Sturges’ Rechnung war zum Glück nicht aufgegangen. Wenn es nach dem Willen des Toten gegangen wäre, wäre Professor Zamorra in dem von dem Geist entfachten Höllenfeuer umgekommen.
    Einmal mehr hatte der silberne Talisman den Professor vor einem grausamen Schicksal bewahrt. Zamorra warf einen Blick in den Spiegel.
    Weithin sichtbar leuchtete das Feuer. Flammenkronen tanzten

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