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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sich auf. Seine Augen versuchten, die Dunkelheit zu durchdringen. Er blickte durch schmale Schlitze.
    Wenn er sich nicht irrte, versuchte sich soeben jemand vor ihm hinter dem Geräteschuppen zu verstecken.
    Grund genug für ihn, der Sache nachzugehen…
    ***
    »Rakko ist dein Herr, habe ich recht?« fragte Professor Zamorra das Mädchen, das ihn in die Falle gelockt hatte.
    »Ja«, geiferte sie. »Rakko. Er hat sich meine Seele geholt. Ich bin seine Dienerin!«
    »Die Dienerin eines Dämons!«
    »Ich bin stolz darauf!« zischte das Mädchen.
    »Wie heißt du?« wollte der Professor wissen.
    »Tatum Gibb.«
    »Rakko hat dich gestern nacht getötet.«
    »Nicht getötet, Zamorra. Erlöst. Erlöst hat er mich von diesem wertlosen irdischen Leben.«
    »Was hat Rakko vor? Was bezweckt er mit diesen Morden?«
    »Er wird insgesamt sieben Menschen erlösen und zu seinen Dienern machen.«
    »Und dann?«
    »Dann kauft er sich mit ihren Seelen vom Zwischenreich frei, in das ihn ein verrückter Einsiedler verbannt hat.«
    »Wie lange befindet sich Rakko schon in diesem Zwischenreich?«
    »Seit dreihundert Jahren.«
    »Und wieso kann er ausgerechnet jetzt wieder aktiv werden?«
    »Jemand hat seinen schwarzmagischen Talisman befreit. Die geflügelte Schlange befand sich dreihundert Jahre lang in einem Bannkreis. Nun ist sie wieder frei, und sie strebt die Wiedervereinigung mit Rakko an. Wenn sich Rakko wieder mit seinem Dämonenamulett verbindet, wird er mächtiger sein als je zuvor! Du wirst es erleben, Zamorra. Als Rakkos Diener!«
    Das Mädchen duckte sich zum Sprung.
    »Wo hält sich Rakko auf?« wollte Zamorra wissen. Er war auf der Hut.
    »Gib mir deine Seele, dann führe ich dich zu ihm!« fauchte das Mädchen. Und im selben Augenblick griff sie an.
    Zamorra wich zurück. Als die Furie auf ihn zuflog, schnellte er sich zur Seite. Ihre Hände verfehlten ihn. Er versetzte ihr einen kraftvollen Stoß, der sie gegen die Wand warf.
    Versuchsweise rüttelte Zamorra an der Tür, die das Mädchen zugeschmettert hatte. Tatum Gibb lachte höhnisch auf.
    »Die Tür ist magisch verriegelt, Zamorra. Du kannst sie nicht öffnen!«
    Ehe sich das hexenhafte Wesen erneut auf ihn stürzen konnte, nahm er den silbernen Talisman zur Hand.
    Tatum Gibb unterschätzte Zamorras Amulett. Sie glaubte, die handtellergroße Silberscheibe nicht fürchten zu müssen.
    Doch sie sollte schon in der nächsten Sekunde eines Besseren belehrt werden. Zischend raste sie auf ihn zu.
    Professor Zamorra beschrieb mit der Faust, die das Amulett hielt, einen scharf abgezirkelten Bogen. Er traf Tatum Gibbs Schläfe.
    Kreischend brach das Mädchen zusammen.
    Die Kraft des Guten war ihr unerträglich. Sie wurde damit nicht fertig. Zamorra beugte sich über sie.
    Tatum Gibb riß verstört die grünen Augen auf. »Was ist das?« schrie sie. »Was für eine verdammte Waffe besitzt du, Zamorra?«
    Sie zitterte. Heftiger Schüttelfrost packte sie. Ihr Körper wurde transparent. Zamorra wollte verhindern, daß sie sich auf diese Weise aus dem Staub machte.
    Bevor sie sich in nichts auflösen konnte, preßte er ihr das Amulett voll aufs Gesicht.
    Daraufhin bäumte sie sich auf.
    Er sah, wie sie grau wurde. Ihr Haar nahm eine schlohweiße Farbe an. Das Gesicht des jungen Mädchens wurde in Sekundenbruchteilen uralt. Ihre Haut zerfiel.
    Einen kurzen Augenblick lag das bleiche Skelett des Wesens aus dem Schattenreich vor Professor Zamorra.
    Nachdem sich das Gerippe aufgelöst hatte, wußte Professor Zamorra, daß er diese Seele dem Dämon Rakko entrissen hatte.
    ***
    George Blakely, der Reporter, zitterte vor Aufregung. War er endlich dem grünen Spuk auf die Spur gekommen?
    Yul Sturges’ Haus war nicht aus purem Zufall in Flammen aufgegangen, davon war Blakely überzeugt. Der Brand war gelegt worden!
    Hastig strich der Reporter über sein schütteres Haar. Also wenn sich hinter dem Geräteschuppen tatsächlich jener geheimnisvolle Spuk vor ihm verbarg, dann war größte Vorsicht geboten.
    Augenblicklich traf George Blakely seine Vorbereitungen. Er kramte in seinen Taschen herum, holte eine Knoblauchzehe hervor, schob sie sich zwischen die Zähne und biß zu.
    Der scharfe Saft verteilte sich sogleich in seinem Mund. Nun konnte er mit seinem Atem jeden Vampir vertreiben. Und was gegen einen Vampir half - so dachte George Blakely -, mußte selbstverständlich auch gegen einen Spuk wirken.
    Bevor er auf den Geräteschuppen zuging, entnahm er seiner Brusttasche ein kleines

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