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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chef! Hände hoch
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blaß.
    »Ihr wißt alle, was mit dem vorigen Transport passiert ist«, sagte Bob ernst. »Wir sind uns sicher darin einig, daß wir keine Lust haben, das gleiche Schicksal zu erleiden. Jerry und ich haben deswegen ein paar Vorkehrungen getroffen. Zunächst hebt mal das ganze Zeug runter, was unter der Plane liegt.«
    Neugierig machten sie sich an die Arbeit. Vier regalähnliche Holzgestelle kamen zum Vorschein, die am Vormittag nach meiner Skizze in der Tischlerei angefertigt worden waren.
    Wenn man diese Holzgestelle an den dafür angebrachten Haken zusammenhängte, ergaben sie eine gitterförmige Umhüllung des Kühlers. In die Zwischenräume schoben wir die mit Wasser aufgefüllten Benzintanks. Und darüber schnallten wir mit mitgebrachten Lederriemen Stahlplatten, die Bob aus der Schmiede besorgt hatte.
    »Was soll denn das?« fragte Jade Ripley, einer unserer Kameraden.
    »Wenn wir beschossen werden, wird es den Halunken jedenfalls nicht so leicht gelingen, den Motor in Brand zu schießen«, erklärte ich. »Sobald wir beschossen werden, müssen wir den Motor noch solange leistungsfähig bewahren, bis wir uns rückwärts weit genug abgesetzt haben.. Klar?«
    Jack grinste.
    »Köpfchen!« sagte er' anerkennend. »Jetzt rücken wir die Kisten nach außen«, sagte Bob. »Ihr bleibt in der Mitte und seid dann von beiden Seiten durch die Kisten gedeckt. Nach hinten muß durch das Rückfenster des Führerhauses freie Sicht sein für die Rückwärtsfahrt. Im übrigen merkt euch eins: Wenn vor uns die Straße durch irgendwas versperrt ist, dann behaltet eure Köpfe hinter den Kisten und laßt andere Leute schießen, solange sie Lust dazu haben. Hinter den Kisten seid ihr in Sicherheit. Der Kopf bleibt unten, bis wir alle absteigen und zum Gegenangriff übergehen. Klar?«
    Sie nickten. Bob sah sich noch einmal prüfend um und teilte die Leute ein, die sich mit den Gewehren bewaffnen sollten. Die anderen nahmen die Maschinenpistolen. Unser Wagen sah jetzt aus wie eine fahrende Festung. Bob winkte mir zu und sagte:
    »Jerry, du kommst jetzt mit ins Führerhaus. Ich fahre, du beobachtest. Okay?«
    »Okay«, sagte ich.
    »Los, ihr anderen, rauf auf die Kiste!« Sie kletterten wieder auf den Wagen und setzten sich genau in die Mitte der Ladefläche zwischen die beiden Reihen von Kisten, die nun an den Außenwänden entlang standen.
    Bob setzte sich ans Steuer. Mit ihm zusammen befestigte ich die Stahlplatten, die wir zum Schutz des Fahrers mitgenommen hatten. Wir brachten sie so an, daß vor Bob ein schmaler Spalt freiblieb, durch den er die Straße sehen konnte. Im Ernstfall brauchte ich nur ein bißchen zu schieben, und dieser Spalt war von einer zweiten Platte so verdeckt, daß nicht einmal ein Scharfschütze eine Kugel hindurchbekommen hätte.
    »Dann wollen wir mal weiterzuckeln«, brummte Bob vergnügt und gab Gas. Rumpelnd setzte sich der schwere Wagen in Bewegung.
    Es war ein eigenartiges Gefühl, in einem Lastwagen zu sitzen, der in jeder Minute überfallen werden konnte. Hinter jeder Kurve konnte uns die leibhaftige Hölle empfangen.
    Bobs Gesicht war härter als sonst.
    Im Führerhaus war es ziemlich duster, weil die aufmontierten Stahlplatten vor der Windschutzscheibe das Licht Wegnahmen. Ich steckte mir eine Zigarette an und warf ab und zu einen Blick auf den Kilometerzähler. Als wir ungefähr 80 Kilometer vom Lager entfernt waren, hielt Bob den Wagen in einer scharfen Kurve plötzlich an.
    »Was ist los?« fragte ich.
    Er warf die Tür auf und sprang hinaus. Über den Sitz rief er zu mir herauf:
    »Hier ist mein Bruder mit seinen Leuten ermordet worden. Genau an dieser Stelle. Ich möchte mich mal Umsehen.«
    Ich stieg ebenfalls aus.
    Die Straße neigte sich hier mit ungefähr acht bis zehn Grad nach unten. Selbst vor uns in der Kurve stieg sie noch an, und ihre höchste Stelle war von da, wo wir angehalten hatten, noch nicht zu erkennen. Sie war ungefähr anderthalbmal so breit wie unser schwerer Lastwagen, fast völlig ohne Schlaglöcher und mit neuartigem Asphalt bedeckt, der hitzebeständiger als seine bisher gebräuchlichen Vorgänger war, was bei den Temperaturen hier auch notwendig war.
    Rechts von der Straße, in unserer Fahrtrichtung gesehen, stürzte der Canon ins scheinbar Unendliche. Jedenfalls war kein Grund zu erkennen. Ein fernes Brausen kam aus der Tiefe.
    »Der Fluß«, sagte Bob. »Da unten tobt und brüllt das Wasser, es frißt sich von Jahrhundert zu Jahrhundert tiefer in die Erde. Es gab

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