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0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entschloß sich, die Sache als Unfall hinzustellen. Der Killer war eben in einem Sumpfloch versunken.
    Gleichzeitig jedoch war dem Kommissar ein anderer Gedanke gekommen. Solch ein Monster tauchte ja nicht von ungefähr auf. Da steckte etwas dahinter. Das herauszubekommen, war die große Schwierigkeit. Es konnte von Mallmann nicht hingenommen werden, daß dieser Zyklop erschien und mordgierig nach Menschen Ausschau hielt. Nein, dagegen mußte etwas unternommen werden.
    Mallmann wußte auch schon, was.
    Er wollte mal wieder in London anrufen, denn dort gab es einen Mann, der sich bestimmt für das Geschehen interessierte.
    »Jetzt träumen Sie aber, Kommissar«, durchdrang Neses Stimme Mallmanns Gedanken.
    »Ich?« Der Kommissar lächelte. »Ja, Sie haben recht.«
    »Was sollen wir eigentlich sagen?« schnitt der Wachtmeister das Problem wieder an.
    »Sie nichts«, stellte der Kommissar klar. »Das mache ich alles allein. Sie halten sich raus.«
    Nese grinste. »Ein Glück.«
    »Wir werden zu Protokoll geben, daß dieser Bert Malik im Moor versunken ist.«
    »Das ist keine Lüge.«
    Mall nickte.
    Der Motor lief ruhig. Das Boot schob sich über die weite Grasfläche. Der Bug teilte die hohen Gräser, Mallmann starrte ins Leere.
    Seine Gedanken beschäftigten sich mit völlig anderen Dingen.
    Ein Zyklop war aus dem Sumpf geklettert. Warum? Und was hatte er vor? Wollte er auf Menschenjagd gehen, und aus welchem Grunde war er auferstanden?
    Fragen, auf die Mallmann keine Antwort wußte, die er jedoch so rasch wie möglich zu finden hoffte.
    Als er sich umdrehte und der Mond gerade nicht von Wolken verdeckt wurde, sah er den Schilfgürtel.
    Es war nicht mehr weit.
    Zum Glück hatte Bauer Jaspersen Licht brennen lassen. So wußten die Männer, wo sich die Schneise im Schilf befand. Sie lenkten geschickt und schafften es bereits beim ersten Anlauf.
    Der Wachtmeister stellte den Motor ab. Mit dem letzten Schwung glitt das Boot auf den Steg zu.
    Bauer Jaspersen hatte gewartet. »Na?« fragte er, als er den beiden Polizisten aus dem Boot half. »Haben Sie ihn gefaßt?«
    Nese hielt sich tatsächlich an Mallmanns Anweisungen und sagte nichts. Dafür sprach der Kommissar.
    »Es tut mir leid, wir haben ihn nicht erwischt.«
    »Dann ist er entkommen?«
    »Auch nicht. Der Mörder Bert Malik ist im Sumpf verschwunden. Wir kamen zu spät, hörten noch seine Schreie, doch es war bereits aus und vorbei.«
    »O Gott.« Jaspersen bekreuzigte sich hastig. »Das gönne ich nicht mal ‘nem Mörder.«
    »Wo kann ich denn hier telefonieren?« erkundigte sich der Kommissar.
    »Da müssen Sie in den nächsten Ort fahren.«
    »Sie haben kein Telefon?«
    Jaspersen schüttelte den Kopf. »Ich halte nichts von diesem neumodischen Kram.«
    Mallmann lächelte. »Irgendwie sind Sie zu beneiden.« Der Kommissar war mit seinem Wagen gekommen. Nach der langen Sitzerei tat das Laufen gut.
    Will hatte es eilig. Der junge Wachtmeister konnte kaum Schritt halten. »Sie sind aber noch gut in Form, Kommissar«, sagte er.
    »Ja, das muß man.«
    Der Opel Manta parkte dort, wo auch der Absperring der Polizei begann.
    Mallmann blies den Einsatz ab.
    »Malik ist tot«, erklärte er dem zuständigen Leiter. »Sie können mit Ihren Männern fahren.«
    »Haben Sie ihn erschossen?«
    »Nein, er ist im Sumpf versunken.«
    »Schicksal.«
    Der Kommissar trennte sich auch von Wachtmeister Nese. Ihm reichte er zum Abschied die Hand. »Es hat mich gefreut, mit Ihnen zusammenzuarbeiten«, lächelte er.
    »Ganz meinerseits, Kommissar.« Nese nickte und ging zu seinem Streifenwagen.
    Auch Will Mallmann fuhr ab. Noch ahnte er nicht, daß das Verhängnis bereits über seinem Kopf schwebte…
    ***
    Will Mallmann traf nach fünf Minuten Fahrt auf die B6, die wie die Autobahn ebenfalls nach Bremerhaven führte. Der Kommissar war froh, wieder Asphalt unter den Rädern zu spüren.
    Er fuhr in Richtung Norden.
    Trotz der späten Stunde war er nicht allein auf der Straße. Hinter ihm rollte ein Wagen, der konstant den Abstand einhielt. Da Mallmann Höchstgeschwindigkeit fuhr, machte er sich über das andere Fahrzeug keinerlei Gedanken.
    Der Kommissar erreichte den nächsten Ort und suchte eine Polizeistelle. Es gab sie zum Glück. Von dort aus wollte er anrufen.
    Mallmann parkte seinen Manta vor dem Gebäude, direkt hinter einem Streifenwagen. Die Polizeistation war in einem alten Ziegelbau untergebracht. Hinter den Fenstern im Erdgeschoß schimmerte Licht, und über der Tür brannte

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