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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einem Verschlafen vorzubeugen.
    Er mußte seine Lebensgewohnheiten
für die nächste Zeit umstellen und sie den Bedürfnissen des Königs der Vampire
anpassen.
    Er, Callaghan, würde den Beweis
erbringen, daß nachts etwas Unheimliches in London vorging!
    Konsequent wollte er die blutige
Spur verfolgen, die sich über kurz oder lang abzeichnen mußte. Dann konnte er
erst die Jagd auf Dracula beginnen. Und er würde schneller sein als der
behäbige Tack.
     
    ●
     
    Larry Brent verbrachte den Tag
mit Abwarten. Er hatte mit Tander vereinbart, daß der Mittelsmann ihm
telefonisch jede Neuigkeit mitteilte.
    Inzwischen – es war nach dem
Lunch – wußte X-RAY-3 auch, daß sein Gefühl ihn wieder mal nicht im Stich
gelassen hatte. In Scotland Yard wußte man inzwischen, daß das Taxameter eine
Differenz von acht Schilling und sechs Dimes zeigte. Man hatte den Fahrer
vernommen, fand aber keinen Anhaltspunkt dafür, wie es zu dieser Differenz kam.
    Der Chauffeur selbst war
überrascht. Er konnte sich den Vorgang nicht erklären. Hatte das Taxameter
versagt, war es defekt? Man hatte das Gerät ausgebaut, um es zu untersuchen.
Auf alle Fragen Inspektor Tacks, die die angebliche nächtliche Fahrt von
gestern betrafen, vermochte der Fahrer keine Auskunft zu geben.
    Larry Brent kam die Sache nicht
geheuer vor. Er hatte sich einen Stadtplan von London besorgt und von der Ecke
der Meard Street aus mit einem Zirkel einen Kreis gezogen, der dem ungefähren
Umfang entsprach, den der Fahrer des Taxis 40.632 für acht Schilling in etwa
zurücklegen konnte. Am späten Nachmittag noch saß Brent über den Stadtplan
gebeugt und verglich die Meldungen, die Tander ihm durchgab mit der Fahrtroute,
die das Taxi zurückgelegt haben mußte. Keines der heutigen Fahrtziele aber
deckte sich mit denen, die er gestern unternahm.
    Jagte er, Larry, einem Phantom
nach? Er wußte, daß der Taxifahrer eine Schlüsselfigur in dem Film spielte.
Allein dieser Gedanke gab ihm die Kraft, an diesem ersten Tag nach dem
grausamen Ereignis im Strand Palace auszuhalten und eine trockene
Generalstabsarbeit zu verrichten.
    Und seine Geduld und Ausdauer
lohnten sich!
    Gegen acht Uhr abends rief Tander
wieder an.
    »Der Fahrer des Taxis Nummer
40.632 ist im Stadtteil Soho, X-RAY-3. Vor wenigen Minuten passierte er die
Meard Street.«
    Als Larry das hörte,
beschleunigte sich sein Herzschlag.
    Eine Parallele zu gestern abend?
Dann wären seine Überlegungen richtig!
    Der Fahrer befand sich unter
Hypnose, als er mechanisch zur Straßenecke Meard Street/Dean Street vorfuhr.
Hatte er auch einen hypnotischen Auftrag empfangen? Das würde zum Bild passen.
Wenn dies der Fall war, bedeutete das, daß er über kurz oder lang wieder den
gleichen Ort aufsuchte, um den Hypnotiseur, sollte der auf seine Hilfe
angewiesen sein, wieder zu treffen.
    »Bleiben Sie am Ball, Tander«,
sagte Larry leise. »Ich erwarte Ihren nächsten Anruf in zehn Minuten.«
    Genau zehn Minuten später schlug
das Telefon erneut an.
    »Das Taxi fuhr auf direktem Weg
in die Manette Street. Dort steht es ohne Fahrer. Der Chauffeur ging in das
Haus Nummer 39. Es gehört einem gewissen Mister Horsley. Er ist
Bestattungsunternehmer.«
    Larrys Finger glitt über die vor
ihm ausgebreitete Karte. Die Manette Street lag genau im Kreis der
Acht-Schilling-Tour!
    »Weiter beobachten, Tander! Wenn
sich etwas verändert, dann erwarte ich unverzüglich Nachricht. Sollte ich nicht
mehr da sein, lassen Sie mir bitte eine verschlüsselte schriftliche Notiz
zukommen. Ich entferne mich jetzt aus dem Hotel. Ich werde mir Horsleys Haus
persönlich ansehen.«
     
    ●
     
    Der diensthabende Angestellte im
Leichenschauhaus machte an diesem Abend Überstunden. Inspektor Tack hatte
seinen Besuch noch mal gegen neun Uhr angekündigt. Er wollte Dr. Aston
mitbringen. Es sollte ein weiterer Fachmann hinzugezogen werden, ehe die Leiche
freigegeben wurde. Drei Sachverständige hatten am heutigen Tag übereinstimmend
zu Protokoll gegeben, daß die seltsamen Wunden am Hals der beiden Toten nicht
unbedingt von einem Biß herzurühren brauchten. Ein metallischer Gegenstand
konnte ebensogut an die Halsschlagader angesetzt und dann hineingestoßen worden
sein.
    Diese Übereinstimmung beruhigte
Tack. Damit war den komischen Spekulanten, wie er Menschen vom Schlage eines
Robert Callaghan zu bezeichnen pflegte, der Wind aus den Segeln genommen. Es
gab keine übernatürlichen Erscheinungen. Diese aufgeklärte, moderne Welt hatte
keinen Platz

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