013 - Frankensteins Geburt
Schwierigkeiten bereiten. Die Felshöhle zog sich tief in den Berg hinein. Da gab es unzählige Nischen, in denen man einen Mann vergraben konnte.
Dr. Stone war eben dabei, die Schädeldecke zu befestigen.
»Sollen wir die Kunsthaut verwenden?« fragte er Dassin.
»Nein«, sagte der Wissenschaftler bestimmt. »Unter Umständen ist es notwendig, den Schädel nochmals zu öffnen. Mit der Kunsthaut hätten wir dann Komplikationen.«
Dassin sah Jim Baker an. Der Mann war noch immer bewusstlos, doch er atmete regelmäßig. Er hatte die schwierige Operation gut überstanden.
»Geben Sie Baker noch einen halben Liter Blut!« sagte er zu Ellen. »Und schaffen Sie dann den Toten fort! Vergraben Sie ihn in einer der Nischen, ganz am Ende der Höhlen! Die Kleider nehmen Sie auch mit! Dr. Stone soll Ihnen helfen. Ich komme später wieder.«
Nochmals überzeugte er sich, dass Bakers Gehirn normal reagierte, und verließ dann zufrieden lächelnd den Raum. Er wollte ins Labor. Die Weiterentwicklung der Kunsthaut Derma CX 8 war ein weiterer Schritt auf seinem Weg, einen künstlichen Menschen zu schaffen. Dieser Kunststoff entwickelte Eigenschaften, wie man sie bisher noch nie erlebt hatte.
Dassin trat auf den Gang hinaus und blieb kurz stehen. Alles war ruhig. Er wandte sich nach rechts und ging immer schneller. Als er nur noch wenige Schritte vom Labor entfernt war, hörte er ein unterdrücktes Stöhnen. Der Laut wiederholte sich gleich darauf.
Dassin stürzte auf die Tür zu. riss sie auf und blieb überrascht stehen. Sein Herz begann stärker zu schlagen.
In der hintersten Ecke des Raumes kämpfte Birgit Jensen einen aussichtslosen Kampf mit einem Ungeheuer. Dassin blickte sich blitzschnell im Labor um. Sein Blick fiel auf den zerbrochenen Glasballon und den umgestürzten Bunsenbrenner. Ruckartig wurde ihm klar, was sich hier abgespielt haben musste.
Bei einem Experiment mit dem weiterentwickelten Kunststoff waren ihm die seltsamen Eigenschaften des Materials bereits aufgefallen, doch dass dieser Kunststoff eigene Formen entwickeln konnte, das hatte er nicht gewusst.
Für Sekunden vergaß er vollkommen, dass sich Birgit Jensen in Gefahr befand. Fasziniert sah er den Kunststoffkörper an, der immer wieder die Form änderte. Langsam kam er näher. Seine Augen wurden groß, als sich einer der Tentakelarme auf ihn zu bewegte. Und in diesem Moment fiel ihm auch wieder Birgit ein. Er musste etwas unternehmen, und das Kunststoffwesen vernichten.
Neben der Entwicklung des Kunststoffes hatte er natürlich auch nach Möglichkeiten gesucht, den Kunststoff zu vernichten, und nach einiger Zeit war es ihm auch gelungen, eine spezielle Säure zu entwickeln, die den Kunststoff wieder auflöste.
»Halten Sie aus!« sagte er zu Birgit. »Ich helfe Ihnen sofort.«
Das Mädchen blickte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Ihr Nachthemd und der Morgenrock waren über der Brust offen, und ihre nackten Brüste sahen hervor. Dassin starrte sie lüstern an, dann riss er seinen Blick von ihrem halbnackten Körper los, stürzte auf einen der Glasschränke zu und holte drei Flaschen hervor, die er nacheinander in eine Schüssel leerte. Immer wieder warf er einen Blick auf das Mädchen. Die Tentakel schnürten ihren Körper zusammen; ihr Gesicht war blau angelaufen, sie bekam kaum mehr Luft.
Dassin füllte etwas von der schwarz schimmernden Säure in einen Zerstäuber und ging auf das Monster zu. Er bückte sich und drückte auf den Knopf der Spraydose. Ein scharf gebündelter Strahl schoss auf das Kunststoffwesen zu. Die Säure zischte, und es stank fürchterlich, als der Kunststoff zu verdampfen begann. Das Wesen zuckte, krümmte sich und lockerte die Tentakel um Birgits Körper.
Dassin sprühte wieder etwas Säure auf das Ungeheuer. Es roch ärger als verbrannter Gummi und war ein undefinierbarer Geruch.
Das Wesen drehte sich halb um die eigene Achse. Birgit schlug gegen die Wand. Die langen Arme lagen jetzt nur noch locker um ihren Körper, und es gelang ihr, sich von einigen der Tentakel zu befreien.
Dassin hatte schon einmal die Spraydose nachfüllen müssen. Er versprühte jetzt die Säure ohne Unterbrechung. Der Gestank wurde fast unerträglich.
Birgit wurde schlecht, doch sie kämpfte gegen die Übelkeit an. Die Arme zogen sich zurück und schrumpften immer mehr ein. Birgit schüttelte den letzten Arm ab, stand schwankend auf und presste die Hände gegen den Bauch. Die Übelkeit schlug über ihr zusammen.
Das Monster war jetzt
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