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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sirenenton.
    Alarm!
    Wilford hetzte aus seinem Arbeitsraum. Die Tür zu Rollins’ Büro war halb geöffnet, von hier waren die Schüsse gekommen. Ohne auch nur für Sekunden an eine eventuelle Gefahr zu denken, stürzte sich Wilford in den Raum.
    Er erstarrte.
    Das Grauen packte ihn, als er Rollins sah. Rasch wandte er sich wieder ab, trat zur großen Schaltwand, die der seinen fast völlig entsprach. Er schaltete die Lautsprechersteuerung ein.
    Ihm war völlig klar, was geschehen war. Im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten hatte er ein paar Worte mit den Soldaten draußen gewechselt, hatte erfahren, daß ein Unsichtbarer in jenem Atom-U-Boot gewesen war. Seine Gedanken stellten sofort die richtigen Verbindungen her. Mindestens ein weiterer Unsichtbarer, diesmal lebend, war aufgetaucht. John Rollins hatte seine Unwissenheit mit dem Leben bezahlt.
    Jetzt erst kam es Wilford zu Bewußtsein, daß er leichtsinnig gehandelt hatte, bodenlos leichtsinnig! Er vermochte die Gegner nicht zu sehen, sie aber ihn. Vielleicht lauerten sie bereits auf ihn, würden ihn ebenso erschießen wie seinen Chef…
    Aber egal! Er mußte handeln, mußte warnen. Mit ein paar Handgriffen schaltete er die große Lautsprecheranlage ein.
    Ihm war klar, um was es den Unsichtbaren ging.
    Die U 412! Er mußte die Soldaten warnen, die dort draußen…
    Die Lautsprecher waren frei, der Verstärker summte dumpf. Wilford beugte sich über das Mikrofon. Hoffentlich ist die Anlage richtig ausgesteuert, dachte er. Die Lautsprecher wurden nur in Ausnahmefällen benutzt.
    »Achtung, Pier sieben! Alarm! Die Unsichtbaren sind…«
    Die Worte wurden übertragen, hallten von unzähligen Lautsprechern über die weiträumigen Hafenanlagen. Auf einem Monitorschirm, der das angedockte U-Boot zeigte, sah Wilford, wie die bewachenden Soldaten zusammenfuhren, reflexartig nach ihren Waffen griffen.
    Und er sah auch, daß seine Warnung zu spät gekommen war, daß die Unsichtbaren schneller gewesen waren als er. Und das, obgleich seit dem Mord an Rollins höchstens eine Minute vergangen war, sechzig Sekunden, in denen niemand das Pier zu erreichen vermochte, nicht einmal, wenn er in der Lage war zu fliegen…
    Peter Wilfords Augen weiteten sich vor Entsetzen. Seine Stimme stockte.
    Der Monitor zeigte ihm das Inferno.
    Ein gleißender, brüllender, tobender, glutender Feuerball!
    »Neeiin!« gellte sein Schrei, wurde von der Lautsprecheranlage über den Hafen übertragen und ging doch im Grollen und Tosen der Detonation unter.
    U 412 war zum Zentrum einer tückisch strahlenden Sonne geworden - eine gefräßige Sonne, eine tödliche, vernichtende Sonne, die alles schmolz…
    Und im gleichen Moment begriff Wilford, daß nur ein Wunder sie alle noch retten konnte.
    U 412 war ein Atomkreuzer…
    ***
    Professor Zamorra fuhr erschrocken zusammen. Seine Augen weiteten sich, seine Hand krampfte sich um die Kante des Armaturenbrettes.
    Im nächsten Moment trat Homer Perkins, der den großen Dienstwagen selbst fuhr, die Bremse voll durch. Sekundenlang drohte der Wagen auszubrechen, stand dann aber und surrte leise im Leerlauf.
    Direkt vor ihnen stand eine gleißende Sonne, die dann wieder in sich zusammenfiel.
    »Die U 412…«, murmelte Balder Odinsson gepreßt. »Sie haben das Boot zerstört, waren schneller als wir, zum Teufel…«
    »Mit dem geht es hier zu, glaube ich«, sagte Zamorra scharf. »Fahren Sie zu, Mann, wir müssen sehen, ob noch etwas zu retten ist!«
    Der Polizeiwagen rollte wieder an. Perkins schaltete die Sirene und die Rundumleuchte ein, während er auf der Ausfallstraße zum Hafen hin Vollgas gab. Der normale Verkehr war fast zum Erliegen gekommen. Viele Fahrer stoppten und stiegen aus, um zum Hafen zu sehen, wo eine fette schwarze Qualmwolke aufstieg.
    Perkins wandte den Kopf nach hinten. »Die Strahlung«, sagte er heiser. »Was ist mit der Strahlung, es war doch ein Atom-U-Boot, nicht wahr?«
    Bevor der Pentagon-Agent etwas sagen konnte, winkte Commander Corwell bereits ab.
    »Nichts passiert«, erklärte er rauh. »Der Reaktor ist speziell abgeschirmt. Wenn die Sprengladung ihn nicht direkt erwischt hat, kann gar nichts geschehen. Nur eine Zusammenführung der kritischen Massen kann zu einer Kernreaktion führen. Dazu gehört aber schon so einiges an Sprengkraft, mehr auf jeden Fall, als das, was da draußen hochgegangen ist. Außerdem wäre bei einer atomaren Explosion drüben der Atompilz zu sehen, und - Ihr schönes Darwin stände jetzt nicht mehr, wäre

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