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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist.«
    Manuela nickte. Sie begriff. Die Alpha-Rhythmus-Frequenz war jene geheimnisvolle, aber meßbare Trägerwelle, auf der sich alle Gedankengänge abspielten und mittels derer man Menschen ebenso voneinander zu unterscheiden vermochte wie durch den Vergleich von Fingerabdrücken und Netzhautmustern - sofern man über die entsprechenden Kenntnisse, Apparaturen oder eben parapsychische Talente verfügte.
    »Deshalb möchte ich Sie bitten, an meiner Stelle aktiv zu werden. Ich werde Sie im, nun, sagen wir Hintergrund lenken und steuern. Das Amulett wird den Mittler darstellen. Auf die Weise vermögen die Dämonen meine charakteristische Aura nicht festzustellen, können nicht so rasch erkennen, wer hinter der Sondierung steckt.«
    Die Studentin lehnte sich an Bill Fleming, dessen Hand streichelnd durch ihr langes, knisterndes braunes Haar fuhr. »Und was ist, wenn die Dämonen nun mich anmessen und eventuell übernehmen? Schon einmal hat sich ein Dämon in mir eingenistet, damals auf Ihrem Schloß, Professor. Bill kann es Ihnen bestätigen.«
    Zamorra lächelte.
    »Das Amulett wird Sie schützen, Manuela. Es kann Ihnen nichts geschehen, glauben Sie es mir.«
    Das Mädchen zögerte und sah Bill Fleming fragend an.
    »Das stimmt«, bekräftigte Bill. »Ich kenne die Kräfte des Amulettes gut genug. Zamorra weiß, was er sagt.«
    »Gut«, meinte Manuela. »Ich mache mit. Wann fangen wir an?«
    »Wenn Sie bereit sind, sofort«, erwiderte der Professor.
    Verständnislos war Perkins der Unterhaltung gefolgt. Trotz der magischen Effekte, die er bereits erlebt hatte, vermochte er den Hintergrund dieser Dinge nicht zu erfassen, begriff nicht, welche Kräfte und vor allem auf welche Weise sie entfesselt wurden.
    Bill Fleming erhob sich von Zamorras Bett. »Streck dich aus, Manu. Du mußt dich entspannen. Du wirst in Trance fallen, und Zamorra steuert deinen Geist dann.«
    Das Mädchen nickte und machte sich auf dem Bett lang. Zamorra förderte wieder sein Amulett zutage. Er legte es der Studentin auf die Brust.
    Plötzlich stand ein flammendgrüner Strahl in der Luft, schuf eine Brücke zwischen Zamorra und dem Amulett. Es war jene optisch erkennbare magische Brücke, die Zamorra ein Lenken des fremden Geistes ermöglichte.
    Dann ging alles sehr schnell.
    Zamorras rechte Hand strich über Manuelas Stirn, zeichnete ein magisches Symbol. Im nächsten Moment erschlaffte ihr Körper, die Augen wurden starr. Der Trancezustand hatte blitzartig eingesetzt.
    Gebannt hielten Fleming und Perkins den Atem an.
    Würde Zamorras Experiment gelingen?
    ***
    Im Grunde hatte Nicole Duval nichts anderes vorgehabt, als einen ziemlich rasch gefaßten Plan in die Tat umzusetzen. Während der Fahrt zur Polizeistation hatte sie eine Boutique entdeckt, die allein von der äußeren Reklamewirkung her recht ansprechend aussah. Und im Schaufenster hatte Nicole erkannt, daß dort einige sehr extravagant aussehende Kleider zum Verkauf angeboten wurden.
    In Sachen Mode kannte Nicole keine Hemmungen. Ganz gleich, wie teuer die Textilien waren - was ihr gefiel, mußte her. Und da im Moment ohnehin für sie nichts zu tun war, da Bill mit Manuela intensiv ins Gespräch vertieft war, entschloß sie sich, die Zeit zu nutzen und der Boutique einen kurzen Besuch abzustatten.
    Bill und Manuela… Nicole brauchte keine Hellseherin zu sein, um zu erkennen, daß sich zwischen beiden Menschen etwas anzubahnen begann, dessen Wurzel seinerzeit im Château de Montagne gekeimt war. Und vielleicht, so überlegte sie, war es ganz gut, wenn der playboyhafte Bill Fleming einmal einen festen Halt bekam. Andererseits… In dieser Beziehung war Bill etwas sprunghaft. Und er hatte auch schon mehr als einmal angedeutet, daß Nicole ihm nicht ganz gleichgültig war - wenngleich er genau wußte, daß sie für ihn unerreichbar war.
    Er macht einen großen Fehler, überlegte Nicole, während sie über den Gehweg schlenderte; es waren nur ein paar hundert Meter bis zu der Boutique. Er mißt alle seine weiblichen Bekanntschaften an einem Maßstab, der Nicole Duval heißt, und das kann auf die Dauer nicht gutgehen.
    Nicht, daß Nicole von sich eingenommen gewesen wäre. In ihrem Denken gab es keine Überheblichkeit, nur eine nüchterne Feststellung. Nicole kannte eben ihre Qualitäten!
    Aber vielleicht würde es diese junge Deutsche schaffen, den Maßstab zu durchbrechen. Sie wünschte es beiden.
    Sie hatte die Boutique erreicht, ohne gemerkt zu haben, wie schnell die Zeit über ihren

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