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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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sie war zuverlässig wie die Normaluhren auf den Bahnhöfen.
    Er ging in die Küche und brummte in seinem üblichen Ton sein:
    »Tag, Frau.«
    »Tag, Joe. Der Kaffee ist fertig.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Woher weißt du‘s?«
    Joe grinste.
    »War er jemals nicht fertig?«
    »Ach, du«, sagte seine Frau, bemüht ihren Stolz auf dieses versteckte Lob zu verbergen. »Hast du‘s auch schon gehört?«
    Joe setzte sich und zog sich ächzend die Schuhe aus.
    »Was?«
    »Ein Kind ist entführt worden!«
    Joe fuhr hoch. Wie jedem Amerikaner ging ihm die Geschichte immer nahe, wenn es um ein Kind dabei ging.
    »Ach!« sagte er. »Das ist aber eine Schweinerei! Woher weißt du es denn?«
    »Im Radio bringen sie die Durchsage alle halbe Stunde.«
    »Was für eine Durchsage?«
    »Na, von der Polizei. FBI!«
    »Was sagen sie denn?«
    »Die Gangster gehören wahrscheinlich zu einer Bande von Autodieben. Auf das Kind war es wahrscheinlich nicht abgesehen. Sie wollten nur das Auto, in dem das Kind saß.«
    »Haben sie denn das Kind nicht gesehen?«
    »Anscheinend nicht. Es ist ein blauer Chrysler, nein, ein roter. Das habe ich jetzt verwechselt. Onkel Freddy fuhr mal einen blauen Chrysler. No, bei den Kidnappern ist es ein roter. Kennzeichen 2466 und ein paar Buchstaben.« Joe Efferland setzte die Tasse ab. Sie klirrte hart, als er sie auf die Untertasse zurückstellte.
    »Was sagst du da?«
    Er war weiß geworden. Seine Hand zitterte.
    »Was bist du denn auf einmal so aufgeregt?« fragte seine Frau verwundert.
    »Ein roter Chrysler? Kennzeichen irgendwas mit ‘ner 66?« fragte Joe.
    Seine Frau nickte.
    »Ja! Ich habe doch die Durchsage jetzt schon bald drei- oder viermal gehört!«
    »Komisch!«
    »Was ist komisch? Also, Joe, mach mich nicht nervös! Sag endlich, was du hast! Kennst du etwa den Wagen? Weißt du, wem der gehört?«
    »Woher soll ich denn wissen, wem der Wagen gehört? So eine dumme Frage. Nein, ich habe mir heute mittag wie jedesmal, wenn ich Frühschicht habe, in der Drugstore an der Ecke Kaffee geholt, das mache ich doch jedesmal.«
    Seine Frau unterbrach ihn ungeduldig.
    »Ja, ich weiß doch! Weiter Joe! Was passierte da?«
    »Was da passierte? Da passierte gar nichts! Ich sah nur einen roten Chrysler mit ‘ner 66 hinten. Die anderen Zahlen hab‘ ich mir nicht gemerkt.«
    »Wo hast du den Wagen gesehen, Joe? Um Gottes willen, wenn es der gesuchte Wagen wäre!«
    »Er fuhr in eine der Reparaturhallen von Coster.«
    Seine Frau stand auf.
    »Joe, du mußt sofort den FBI anrufen! Hörst du, Joe! Das ist doch wichtig! Das mußt du doch dem FBI melden!«
    Joe tippte sich an die Stirn:
    »Du bist ja verrückt! Wieso soll ausgerechnet ich den Wagen der Kidnapper sehen, he? Und was will der bei Coster, he? Glaubst du, Leute, die Autos stehlen, die bringen sie gleich darauf in eine Reparaturwerkstatt? Mensch, die Tankstellen und Reparaturwerkstätten sind doch immer die ersten, die von der Polizei Bescheid kriegen!«
    »Meinst du?« fragte Marry unsicher. »Klar! Und außerdem — es gibt sicher noch mehr rote Chrysler mit ‘ner 66. Überleg doch bloß, wieviel solche Schlitten in New York rumflitzen! No, damit will ich den FBI nicht belästigen. Die haben jetzt andere Sorgen, die G-men…«
    ***
    »Verfluchter Dreck!« wetterte Ben Crack, während er sich über seine Bartstoppeln rieb. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    Will Torry, der am Steuer saß, sagte gar nichts.
    Sowohl Coster als auch Rock Jeffers hatten sich geirrt. Dieser unverzeihliche Fehler, ein Kind im Wagen zu übersehen, dieser selbst in der'Unterwelt unentschuldbare Fehler war nicht zwei jungen Anfängern passiert, sondern zwei alten Hasen. Beide waren keine Neulinge, und beide waren schon mehrmals wegen Autodiebstahls vorbestraft.
    »Jetzt ist es zu spät«, murmelte Crack. »Jetzt ist es einfach zu spät…«
    Er konnte vor Ärger nicht mehr ruhig sitzen und rutschte ständig auf seinem Sitz hin und her.
    Seit einer Stunde fast standen sie nun mit dem gestohlenen Chrysler NY 2466 CF in der Spritzhalle der Autoreparaturwerkstatt. Die Spritzhalle hatte eine geheime Zufahrt von einer schmalen Seitengasse aus. Aber sie hatte noch eine offizielle Tür, die in die große Arbeitshalle führte. Und dort wurde bis vier Uhr nachmittags gearbeitet. Vor vier Uhr durften sie die Spritzhalle nicht verlassen.
    Dabei war es erst halb drei…
    Sie rauchten eine Menge Zigaretten. Ab und zu sprach Crack mit dem Mädchen. Zuerst hatte das Kind ein paarmal geweint,

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