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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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Marsch, ohne auch nur ›Danke‹ zu sagen.
    Er ging einen Flur entlang und öffnete schließlich eine Tür mit der Aufschrift SEKRETARIAT. Ein Vorzimmer lag vor ihm, in dem niemand zu sehen war. Leichter Parfümhauch lag in der Luft, Hinten war eine ledergepolsterte Tür.
    Rock ging darauf zu. Seine Schritte wären hart und gleichmäßig. Er klopfte wieder nicht an, sondern öffnete einfach die Tür.
    In einem sehr repräsentativ eingerichteten Arbeitszimmer saß Billy G. Coster, Besitzer zweier Auto-Großreparatur-Werkstätten mit angeschlossenen Tankstellen und Auto-Verkaufsstellen.
    Coster bekam einen hochroten Kopf, als er Rock erblickte. Er fuhr in seinem gepolsterten Lehnstuhl hoch und brüllte:
    »Bist du wahnsinnig geworden? Hatten wir nicht deutlich genug abgemacht, daß wir nur telefonisch miteinander Kontakt aufnehmen wollen, he? Willst du unser ganzes Geschäft ruinieren?«
    Rock ging schweigend, mit starrem Gesicht, rings um den Schreibtisch und stellte sich im richtigen Abstand vor Coster auf. Dann holte er aus und schlug Coster die Faust mitten ins Gesicht.
    Coster flog quer über seinen Stuhl und schlidderte noch ein Stück auf dem Teppich entlang. Rock verzog keine Miene. Nicht ein Muskel bewegte sich in seinem steinernen Gesicht. Er stieg über den umgestürzten Stuhl und ging auf Coster zu.
    Coster war aufgesprungen.
    »Bist du wahnsinnig?« kreischte er. »Bleib mir vom Halse! Ich lege dich um, du Lump! Ich lege dich um! Ich drücke ab, wenn du nicht stehen bleibst!«
    Auf einmal hielt er eine kleine Pistole in der Hand. Für die kurze Entfernung hätte sie gewiß gereicht.
    Rock zögerte nicht einen Augenblick. Er ging weiter.
    »Schieß doch, du dreckiges Stück!« sagte er leise. »Schieß doch, du jämmerlicher Waschlappen! Du wagst es doch nicht.«
    Er stand dicht vor Coster. Einen Augenblick lang maß er die angstschlotternde Gestalt des Unternehmers mit seinen kühlen Augen. Dann wischte er ihm mit der Handkante die Pistole weg. Die Waffe löste sich und polterte gegen einen Wandschrank, bevor sie zu Boden fiel.
    Rock schlug wieder zu. Er hielt Coster mit der linken Hand fest und schlug mit der rechten immer von neuem zu. Als er endlich von Coster abließ, war dessen Gesicht bereits von einer Unzahl blauer Flecken entstellt, und aus einigen Platzw.unden sickerte Blut.
    »Setz dich!« sagte Rock.
    »Ja, ja, gewiß, Mort«, stammelte Coster mit geschwollenen Lippen.
    »Hör zu«, sagte Rock. Seine Stimme war leise, aber sie war von einer schneidenden Kälte. »Irgendwelche Idioten von deiner großartigen Mannschaft haben heute mittag einen neuen Wagen organisiert. Einen Chrysler, wie das geplant war.«
    Coster sah ihn erwartungsvoll an. Rock spuckte ihm vor die Füße.
    »Du bist der dümmste Hund, mit dem ich mich je zusammengetan habe! Diese Idioten klauen einen Wagen, in dem ein Kind saß! Weißt du, was wir jetzt am Halse haben? Großfahndung sämtlicher New Yorker Polizisten aller Organisationen! Großalarm beim FBI! Deine verfluchten Idioten haben aus unserem Geschäft ein Kidnapping gemacht! Ein Kidnarning, verstehst du? Ich könnte dich totschlagen vor soviel Dämlichkeit! Mein Gott, was für Leute hast du nur ausgesucht? Konntest du denn keine gescheiteren kriegen als ausgerechnet blutige Anfänger, die zu blöd sind, einen Blick auf den Rücksitz zu werfen, bevor sie einen Wagen organisieren?«
    Coster war kreidebleich geworden. Er zitterte am ganzen Körper.
    »Aber das ist doch nicht wahr!« greinte er. »Mort, sag, daß das nicht wahr ist! Das kann doch unmöglich wahr sein!«
    »Und ob es wahr ist! Aber dir Esel ist es ja egal, was passiert! Du Dummkopf bist doch zu blöd, die richtigen Leute aufzutreiben! Das können doch nur blutige Anfänger gewesen sein, die so aufgeregt waren, daß sie vor lauter Aufregung nichts gemerkt haben! Los, mach dein Maul schon auf! Was für Idioten sind das gewesen?«
    Coster zog den Kopf ein. Er breitete hilflos die Hände auseinander.
    »Das werden die Zwei jungen Burschen gewesen sein«, murmelte er. »Ich habe sie genommen, weil sie Geld verdienen wollten. Weißt du, sie machten einen sehr cleveren Eindruck. Und da —«
    »Und da nimmst du einfach zwei hergelaufene Halbstarke! Für ein Geschäft, das mit Blut gemacht wird, nimmst du zwei Kinder, die noch ihre Windeln um den Bauch gewickelt tragen!«
    Rock schluckte. Er brauchte seine ganze Selbstbeherrschung, um diesem feisten Kerl, der da vor ihm saß, nicht erneut ins Gesicht zu

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