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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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haben.«
    Wir fuhren ins Hauptquartier zurück und warteten auf die Meldung. Atlantas Ausfallstraßen waren vorzüglich bewacht, und Evans Chancen, die Stadt verlassen zu können, gleich Null.
    Erst warteten wir, auf den Stühlen sitzend. Dann warteten wir weiter und legten uns dabei lang. Und schließlich als es fünf Uhr und hell wurde, hörte Inspektor Matthew als erster zu warten auf und begann sanft zu schnarchen.
    Ich weiß nicht, wieviele Autos allnächtlich in den Staaten gestohlen werden. Die Zahl geht sicherlich in die Tausende. In jener Nacht jedenfalls wurde in Atlanta, Hauptstadt des Staates Georgia, nicht ein einziger Wagen gestohlen. Unsere Polizisten kontrollierten jeden Wagen, der die Ausfallstraßen passierte, aber nicht einmal trafen sie einen anderen als den rechtmäßigen Besitzer hinter dem Steuer.
    Die Sperren und Beobachtungspcsten wurden aufrecht gehalten. Die Ortspresse berichtete in großer Aufmachung von der Jagd nach dem New Yorker Doppelmörder. Die Zeitungen in New York, Chicago und anderen Städten des Landes übernahmen die Berichte.
    ***
    Atlanta wird viermal in vierundzwanzig Stunden von New York aus angeflogen. Acht Stunden nach dem Erscheinen des ersten Berichtes in der Zeitung kam Aldous Hunter in Atlanta an. Er wurde von einem Mann in Empfang genommen, der nur ein Auge hatte und Francis James hieß. Mr. James empfand es gewissermaßen als Ehre, daß ein großer Gang-Boß aus New York seiner Hilfe bedurfte. Außerdem wußte er, daß seine Hilfeleistung gut bezahlt wurde.
    Die Gentlemen begrüßten sich mit »Hallo«. James brachte seinen Gast zum Wagen.
    »Hast du alles organisiert, Francis?« fragte Hunter, sobald sie im Wagen saßen.
    James nickte. »Wie du es mir am Telefon sagtest. Du wohnst bei mir. Deine Leute werden, wenn sie mit den drei nächsten Maschinen eintreffen, von meinen Männern abgeholt und bei ihnen untergebracht. Du kannst jeden von ihnen telefonisch erreichen. Warum seid ihr übrigens nicht zusammen gekommen?«
    »Der FBI vermutet Zusammenhänge zwischen meinem Club und diesem Evans. Sie sollen nach Möglichkeit niemanden von uns zu sehen bekommen. Wenn sechs Leute aus New York gleichzeitig in Atlanta aussteigen, fällt das auf.«
    Francis James fühlte ein unangenehmes Kribbeln im Nacken, als er Hunter vom FBI sprechen hörte, aber als Hunter seine Brieftasche aus der Jacke zog und sagte: »Ich werde dir einen Vorschuß geben, Francis«, da überwand er das Kribbeln.
    Hunter organisierte von James Wohnung aus die Suche nach Thomas Evans. James wußte ziemlich genau über die Maßnahmen der Polizei Bescheid. Er erhielt seine Informationen über einen Reporter, der seinerseits einen Bruder in der Zentrale des Präsidiums hatte.
    »Sie scheinen also anzunehmen, daß Evans sich in der Stadt aufhält«, stellte Hunter fest. »Francis, wieviel Leute kannst du auf die Suche nach Evans schicken?«
    »Ungefähr zwei Dutzend!«
    »Schick sie los!«
    So kam es, daß nicht nur rund zweihundert Cops nach Thomas Evans suchten, sondern auch rund fünfundzwanzig mehr oder weniger vorbestrafte Angehörige der Unterwelt.
    Drei Tage vergingen, in denen weder die Polizei noch die Gangster einen Erfolg in ihrer Suche aufzuweisen hatten. Die Zeitungen schrieben eine Menge Spöttisches über den großen erfolglosen Aufwand, und das Interesse der Bevölkerung an der Suche nach dem Raubmörder begann abzuflauen.
    Aldous Hunter ging in James' Wohnung erregt auf und ab.
    »Nach diesen Berichten ist es kaum möglich, daß er die Stadt verlassen hat«, sagte er und schlug auf einen Stapel Zeitungen auf dem Tisch. »Der Wagen, in dem er gesehen wurde, ist hier gefunden worden. Die Polizei hat alle Autos, die in diesen Tagen gestohlen worden sind, gestellt. In keinem Fall hatten die Diebstähle irgend etwas mit Evans zu tun. Er muß in Atlanta stecken. Francis, warum finden ihn deine Leute nicht? Ein Mann, der als Raubmörder gesucht wird, kann nicht in irgendein Hotel gehen. Er kann eine Unterkunft nur bei Leuten finden, die selbst etwas auf dem Kerbholz haben.«
    »Meine Jungens haben überall herumgeschnüffelt«, antwortete James mit einem Achselzucken. »Der Kerl ist hier nicht auf getaucht.«
    »Ihr solltet in den Slums der Negerviertel nachsuchen lassen.«
    James schnitt eine Grimasse.
    »In der Gegend haben wir nichts zu .suchen. Das ist nicht Unser Revier.« Hunter warf den Kopf hoch. »Was soll das heißen?«
    »Es hat keinen Sinn mit den Negern Geschäfte zu machen«,

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