Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
Vom Netzwerk:
fielen auf den gepolsterten Sitz und Verursachten kaum Lärm. Er öffnete die Tür mit dem Innenhebel und schaltete die Beleuchtung ein.
    Mit fliegenden Händen arbeitete er an den Kabeln unter dem Zündschloß, fand die richtigen Anschlüsse und verband sie miteinander. Die rote Kontrollampe flammte auf. Er konnte den Starter betätigen.
    Als er den Wagen vom Parkplatz fuhr, sah es der Wächter. Er eilte herbei, mehr in der Hoffnung auf ein Trinkgeld, nicht weil er vermutete, ein Diebstahl könnte geschehen sein. Er sah nur nach dem Rücklicht, erkannte das Modell, und plötzlich keimte Mißtrauen in ihm auf. Er ging zu .der Lücke, in der der Wagen gestanden hatte und fand ein paar Glasscherben, die beim Öffnen der Tür herausgefallen waren. Ihm fielen die Warnungen ein, die seit Tagen in den Zeitungen standen: »Achtet auf Autodiebstähle!« Er lief zu dem nächsten Telefon.
    »Eben ist ein schwarzer Mercury gestohlen worden«, sagte er atemlos, als die Polizei sich meldete.
    ***
    Der Anruf des Parkwächters löste die üblichen Maßnahmen aus. Von der Zentrale ging über Funkspruch der Ruf an alle Streifen und Kontrollstationen: »Schwarzer Mercury unbekannter Nummer in Atlanta-City gestohlen. Achtet und stoppt diesen Wagen!«
    Phil und ich erhielten diese Meldung in Oberinspektor Matthews Büro, das wir immer noch bewohnten, obwohl uns in den vier vergeblich verwarteten Tagen ‘ne Menge von unserem Optimismus vergangen war.
    Wir regten uns nicht sonderlich darüber auf. Es waren schon einige Male Autos gestohlen worden, ohne daß Evans hinter dem Steuer gesessen hätte.
    Zwanzig Minuten später kam die Nachricht:
    »Schwarzer Mercury ignorierte Haltesignal des Postens an der Frasley-Street. Streifenwagen 59, 43 und 12 nehmen die Verfolgung auf. Sperren an den Ausfallstraßen, Alarmstufe I.«
    Matthew war nicht im Präsidium, aber für uns stand ein Wagen mit Funkeinrichtung bereit. Wir flitzten die Treppe hinunter, holten unseren Fahrer aus dem Aufenthaltsraum und schickten uns an, uns an der Jagd zu beteiligen.
    Phil bediente die Funkanlage, schaltete auf Empfang. Wir bekamen ein Bild von den Vorgängen.
    Streifenwagen 43 meldete sich zuerst. »Verfolge schwarzen Mercury auf der Washington-Road in Richtung Stadtgrenze. Wagen überschreitet Geschwindigkeitsbegrenzung.«
    Dann meldete sich Wagen 12. »Versuche in Höhe der Wels-Avenue gesuchtem Fahrzeug Weg abzuschneiden.«
    Das schien nicht zu klappen, denn wenig später meldete 12:
    »Verfolge ebenfalls den gesuchten Wagen!«
    Dann kam eine Meldung von Nr. 43: »Achtung, Sperre an der Gerolly-Brücke. Mercury fährt in ihrer Richtung.«
    Wir waren inzwischen ebenfalls dorthin unterwegs, aber wir waren zu weit entfernt, um auch nur annähernd gleichzeitig an der Sperre zu sein.
    »Wie weit ist es noch?« fragte ich den Fahrer.
    »An die zwei Meilen!«
    Es knackte im Lautsprecher.
    »Hier Sperre Gerolly-Brücke. Schwarzer Mercury hat soeben Sperre durchbrochen. Haben Feuer eröffnet! Treffer! Wagen schleuderte, fuhr aber weiter. Verfolgen das Fahrzeug. Es befindet sich zwanzig Yard vor uns.«
    »Geht's nicht schneller?« fragte ich. Bevor der Fahrer antworten konnte, sagte der Lautsprecher:
    »Mercury prallt gegen Laternenmast. Ein Mann flieht! Wir verfolgen.«
    Die Gerolly-Brücke war eine Eisenbahnüberführung. Als wir ankamen, standen sechs Streifenwagen dort. Ein Sergeant meldete:
    »Er lief auf das Bahngelände. Unsere Leute suchen ihn!«
    Von den Schienensträngen unter uns hörten wir das Rufen von Männern.
    »Ich glaube, wir beteiligen uns«, schlug Phil vor.
    Dazu kam es nicht mehr. Wir hörten den verwehten Ruf:
    »Das ist er! Halt! Stehenbleiben!« Schüsse peitschten durch die Nacht! Phil und ich rutschten den Damm hinunter. Ein Zug donnerte durch die Nacht, nahn an uns vorbei, erfüllte die Luft mit atemraubenden Dröhnen. Wir mußten warten, bis der letzte Wagen vorbeigerauscht war. Dann sprangen wir über die Gleise.
    Ein Mann in Uniform mit einer Taschenlampe tauchte vor uns auf.
    »Sie haben ihn«, sagte er. »Dort hinten ist es!« Er wies uns den Weg.
    Eine Gruppe von Polizisten stand um einen Mann, der zwischen zwei Gleisen lag.
    »Ist er tot?« fragte ich.
    »Nein«, sagte einer der Polizisten. In seiner Stimme klang Stolz. »Ich schlug vielleicht ein wenig hart mit der Pistole zu, aber ich wollte mich nicht abknallen lassen.«
    Ich nahm einem der Cops die Taschenlampe aus der Hand und leuchtete dem Mann ins Gesicht. Von seiner Stirn

Weitere Kostenlose Bücher