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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein ähnliches Gebäude, wo ich mit einer verantwortlichen Person dieses Ortes reden konnte.
    Aber kein Bau sah mir irgendwie amtlich aus. Die Häuser wirkten uniform. Klein, mit schönen, sauberen Dächern und dunkelroten Ziegelsteinen. Die älteren waren auch aus grauen Basaltsteinen errichtet worden.
    Ich rieb mir das Kinn, und mir blieb nichts anderes übrig, als jemand zu fragen.
    Der Lebensmittelhändler bot mir die Chance. An seinem Wagen stand eine kleine Menschenschlange.
    Ich sprach eine ältere Frau an, die zusammenzuckte, als sie meine Stimme vernahm. »Entschuldigen Sie, Madam, aber können Sie mir sagen, wo ich den Bürgermeister, oder Polizeioberen von Grynexxa finde?«
    Die Frau sah mich scharf an, entschloß sich jedoch zu einer Antwort, da ich mich schließlich nach dem Bürgermeister erkundigt hatte. Sie deutete schräg über die Straße auf das große Gasthaus mit den dicken Holzbohlen auf der Mauer.
    Ich bedankte mich.
    »Na, hat dein Flirt Erfolg gehabt?« fragte Bill.
    »Und wie.« Ich zeigte auf das Gasthaus. »Dort können wir den Bürgermeister wahrscheinlich finden.«
    »Klasse. Dann nichts wie hin.«
    Wahrscheinlich hatte man unsere Ankunft bereits durch die Fenster beobachtet, denn als wir die Tür aufstießen, verstummten schlagartig sämtliche Gespräche.
    Es wurde still.
    »Guten Tag!« Wir grüßten höflich. Eine niedrige Decke, ein langer Tresen, klobige Tische, und ein leichter Fischgeruch. Dazu war an einer Wand ein Fischernetz aufgespannt.
    Die Leute sagten nichts.
    Ich aber hatte einen runden Tisch ins Auge gefaßt, an dem mehrere Personen saßen.
    Ausnahmslos Männer.
    Dort konnten wir sicherlich den Bürgermeister finden. Freundlich lächelnd steuerte ich den Tisch an. »Ich grüße Sie, meine Herren«, sagte ich und stellte meine Freunde und mich vor. »Wir kommen vom Wetteramt und haben gehört, daß über dem Meer und direkt vor Ihrem Ort die Nebelwolke liegen soll, die nicht verschwindet. Stimmt das?«
    Schweigen.
    Damit hatte ich gerechnet. Die Waliser sind ein Volk für sich.
    Wahrscheinlich stieß mein Londoner Dialekt sie bereits ab.
    Ich fragte weiter. »Wer von Ihnen ist denn der Bürgermeister?«
    Da stand ein Mann in blauer Stoffjacke auf. Er hatte ein etwas breitflächiges Gesicht und kurzgeschnittenes schwarzes Haar. »Ich bin Hank Sullivan, der Bürgermeister.«
    »Dann bin ich bei Ihnen richtig.«
    »Das ist noch die Frage.«
    Begeistert von unserem Auftauchen schien auch er nicht zu sein.
    Ich gab trotzdem nicht auf. »Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten, Mr. Sullivan?«
    Er zögerte, warf einen Blick in die Gesichter der am Tisch sitzenden Männer, doch die senkten die Blicke. Das war allein seine Entscheidung.
    Schließlich deutete er auf einen freien Tisch nahe am langen Tresen. »Setzen wir uns dahin.«
    Wir nahmen Platz.
    Bill bestellte eine Runde Bier. Auch für Suko, der ihn böse ansah.
    Die Getränke kamen, wir nahmen einen Schluck, und der Chinese nippte nur.
    »Woher kommen Sie?« fragte mich der Bürgermeister.
    »Aus London.«
    »Hat sich das bereits bis London herumgesprochen?«
    »Ja.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Ich hatte mir bereits eine Ausrede zurechtgelegt. »In der Nähe vorbeifahrende Schiffe haben die Wolke auf dem Radarschirm gesehen. Die Kapitäne meldeten das Phänomen.«
    Der Mann nickte. »Hätte ich mir auch denken können.«
    »Können Sie sich einen Grund für dieses Auftauchen vorstellen?« wollte ich wissen.
    »Nein, Sie sind doch der Wissenschaftler.«
    Ich lächelte. »Das stimmt, nur weiß ich aus Erfahrung, daß Einheimische oft mehr Ahnung haben als wir. Sie besitzen viel mehr Erfahrung, kennen die Landschaft genau und sind besser informiert.«
    Bürgermeister Sullivan nahm einen großen Schluck und wischte sich den Schaum von den Lippen. Solche Worte taten ihm gut, wenn die »Wissenschaftler« ihn fragten.
    »Ich würde Ihnen ja gern helfen, Gentlemen, aber ich kann es nicht. Diese Nebelwolke war plötzlich da.«
    »Sie bewegt sich aber«, warf ich ein.
    »Auch das.«
    »Und sie nähert sich Ihrem Dorf«, sagte Bill.
    Sullivan schaute den Reporter an. »Das stimmt, aber ich glaube, daß sie harmlos ist, obwohl…«
    »Was ist mit obwohl?« fragte ich, weil ich bemerkte, daß Sullivan stockte.
    »Nun ja, manche von uns meinen, daß sie keines natürlichen Ursprungs ist.«
    »Wie das?« tat ich unwissend.
    »Sie kennen ja die Geschichten. Viele sagen, der Satan habe sie geschickt, und der Nebel würde uns alle

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