Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hinterließ seine Spuren auch bei jungen Menschen.
    Harriet umarmte ihren Mann.
    »Ich habe eine solche Angst gehabt«, stöhnte sie.
    Billy lachte blechern. »Was sollte denn passieren?«
    »Ich weiß nicht…«
    »Eben«, sagte Bill und ging ins Haus. Nur er allein wußte, daß Harriet als erste auf seiner Liste stand. Wie viele andere Bewohner auch, sollte sie den nächsten Tag nicht mehr erleben.
    So war es abgesprochen…
    ***
    »Halte doch mal an«, sagte Bill Conolly.
    Ich stoppte.
    Und das mitten auf der Küstenstraße, die von Aberporth nach Grynexxa führte. Es war eine schmale Straße, und die Fahrbahn schlängelte sich hoch über den Klippen parallel zum Meer hin, um später abzufallen, wenn wir nach Grynexxa kamen. So war es jedenfalls auf der Spezialkarte zu sehen gewesen.
    Bill Conolly löste den Gurt, öffnete die Tür und verließ den Wagen. Nicht zur Pinkelpause, das merkte ich daran, daß er am Rand der Klippen stehenblieb und aufs Meer hinausschaute. Er hatte dort irgend etwas entdeckt.
    »Schätze, wir sehen uns das auch mal an«, meldete sich Suko aus dem Fond.
    Ich war einverstanden.
    Wenig später standen wir neben Bill.
    Tief unter uns wuchteten die Wellen gegen die Felsen. Gischt spritzte hoch, und die Felsen schienen einen weißen Bart zu haben.
    Weiter draußen schimmerte das Wasser grüngrau. Zahlreiche Vögel schwebten krächzend und schreiend über den Wellen oder setzten zu eleganten Landungen auf den zerklüfteten Felsen an.
    Es war ein wild romantisches Bild, das sich unseren Augen bot.
    Doch niemand von uns hatte dafür einen längeren Blick. Etwas anderes war interessanter. Und deshalb war der gute Bill Conolly auch ausgestiegen.
    Mit dem rechten Arm deutete er in Richtung Nordwesten. »Da, Freunde, da ist die Wolke.«
    Wir blickten genauer hin.
    Der Reporter hatte recht. Noch schwach, aber gut zu erkennen, lag dort eine gewaltige Nebelwolke auf dem Wasser. Sie sah von unserem Standpunkt aus wie ein grauweißer Schemen, der direkt über dem Wasser schwebte.
    Ich wünschte mir, jetzt ein Fernglas zu haben, doch so etwas hatten wir nicht mitgenommen, dafür waren wir mit Waffen gut genug eingedeckt.
    »Deine Meinung, John?« fragte Bill.
    »Da kann man nichts sagen. Es ist zu weit weg.«
    Suko, der die schärfsten Augen von uns dreien hatte, meinte leise. »Es bewegt sich.«
    »Wie?« fragte Bill.
    »Die Wolke wandert.«
    Ich schaute Suko an. »Du täuschst dich nicht? Denk an den Seegang, da hat man schon mal das Gefühl, als würden sich Gegenstände auf dem Meer bewegen.«
    »Aber hier nicht.«
    Wenn Suko dies mit solch einer Bestimmtheit sagte, dann hatte er auch recht.
    Wir standen noch eine ganze Weile und beobachteten. Schließlich sagte Bill: »Bis Grynexxa sind es noch fünf Meilen. Wie ich das so einschätze, werden wir vom Ort aus die verdammte Wolke besser sehen können.«
    Der Meinung waren wir auch.
    Dann hörten wir hinter uns ein ratterndes Geräusch. Im nächsten Moment quietschte etwas, und alle drei fuhren wir herum.
    Ich schloß unwillkürlich die Augen, doch es ging alles glatt. Eine Handbreit hinter dem Bentley kam der Wagen zum Stehen. Und sofort flog die Tür auf. Ein Mann stürzte aus dem Führerhaus und rannte auf uns zu.
    »Sind Sie verrückt, hier zu parken!« fuhr er uns an. »Beinahe hätte ich Ihren Wagen mitgenommen.«
    Bevor ich etwas sagen konnte, hatte Bill Conolly schon die Initiative übernommen. »Jetzt halten Sie mal die Luft an, Meister. Hier steht nirgendwo, daß das Parken verboten ist, und außerdem haben wir unseren Wagen nicht in einer Kurve abgestellt. Verstanden?«
    »Trotzdem.«
    Bevor es zu einer Auseinandersetzung kam, mischte ich mich schlichtend ein. »Wir entschuldigen uns ja«, erklärte ich. »Aber niemand von uns konnte wissen, daß die Straße so befahren ist.« Ich deutete auf den Wagen. »Vor allen Dingen nicht von solch großen Fahrzeugen.«
    »Ich bin hier der Lebensmittelhändler«, erklärte der Mann uns schon wesentlich ruhiger.
    Wie wir hörten, kam er aus Aberporth und fuhr zweimal in der Woche nach Grynexxa, um dort seine Waren zu verkaufen. Die große Ladefläche war ein kleines Geschäft. Wir konnten durch die Scheiben blicken und sahen dort zwei Regale, in denen sich die Lebensmittel stapelten. Zwischen den Regalen befand sich ein Gang.
    Es war inzwischen Nachmittag, das wußte auch der Lebensmittelhändler. »Bin sowieso schon spät dran.«
    »Wir fahren dann vor Ihnen her, weil wir den gleichen Weg haben wie

Weitere Kostenlose Bücher