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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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massivem Holz gefertigt, das spürte ich.
    »Was wollen Sie mit dem Kreuz?« fragte mich der Geistliche, obwohl er meine Antwort schon ahnte.
    Ich deutete auf die Tür.
    Der Pfarrer nickte. »Gottes Segen beschütze Sie«, flüsterte er.
    »Und das hier«, sagte ich und zeigte auf mein geweihtes Kreuz. »Es ist mein sicherster Helfer.«
    Ich ging.
    Bill und Suko machten einen letzten Versuch. Sie wollten mich begleiten, doch ich lehnte ab. »Es ist ja nur ein Test.«
    Sie ließen sich nicht beirren. Suko war als erster an der Tür, legte die Hand auf die Klinke und schaute mich an.
    Ich nickte ihm zu.
    Der Chinese zog das schwere Portal auf. Es gab keinen Vorraum, man gelangte direkt nach draußen, und sofort wehten die ersten Nebelfetzen in das Innere der Kirche. Es sah so aus, als würden sie von hinten Nachschub bekommen, und ich schlüpfte schnell durch den Spalt.
    »Die Tür zu!« rief ich.
    Suko drückte sie ins Schloß.
    Ich aber sah mich einer gefährlichen, wallenden Wand gegenüber. Wie schon zuvor hatte ich das Gefühl, dieser Nebel würde leben. Er bewegte sich, er kroch, er wallte, aber seltsamerweise machte er um mich einen Bogen.
    Trotzdem spürte ich das Fremde, das Unheimliche, das in dem Nebel lauerte.
    Fest hielt ich das Holzkreuz umklammert, konzentrierte mich auf die bösen Stimmen aus dem Nebel und merkte, wie etwas in mein Gehirn dringen wollte, doch irgendeine Sperre hinderte es daran.
    Mein silbernes Kreuz? Oder beide Kreuze zusammen? Wie dem auch sei, ich hielt dem Nebel stand.
    Plötzlich hörte ich irgendwo ein Pfeifen, und im nächsten Augenblick wallte eine extrem große Nebelwolke hoch, die mich völlig einhüllte.
    Einem ersten Impuls folgend, wollte ich zurück, doch ich verließ mich auf die Kräfte meines Kreuzes und blieb stehen.
    Und nun begann ein mörderischer Kampf. Gut gegen Böse. Seit Urzeiten programmiert und immer wiederholbar.
    Der Nebel attackierte mich. Und mit ihm die in ihm steckenden Boshaftigkeiten und Gestalten. Hatte nicht irgend jemand von Nebelgeistern gesprochen?
    Ja, sie waren vorhanden, und ich sah sie auch. Schaurige Gestalten, Ausgeburten der Hölle. Verzerrte Fratzen, Schemen, Gebilde, unzählige Arme und Beine, vereint mit dem Nebel, die nach mir greifen wollten.
    Ich war eisern und blieb stehen.
    Mit beiden Händen hatte ich das schwere Holzkreuz gepackt. Ich stemmte es mit der unteren Kante gegen mein Knie, damit ich besser Halt hatte, meine Lippen waren fest zusammengepreßt, die Augen weit aufgerissen, damit sie den Nebel besser durchdringen konnten.
    Aber ich sah nichts, nur die verdammten Gestalten, die den höllischen Reigen um mich herumtanzten. Noch materialisierten sie nicht, noch hielten sie sich zurück, aber sie wollten mir trotzdem an den Kragen, nur, da war das geweihte Silberkreuz, das als zusätzliche Kraftquelle um meinen Hals hing.
    Das Kreuz strahlte. Ich sah es, wenn ich den Blick ein wenig senkte. Es hatte eine Aura um sich verbreitet, die auch mir Schutz gab. Doch das Holzkreuz wurde angegriffen. Es war zwar geweiht, aber es besaß nicht die Stärke wie mein Silberkreuz.
    Ich konnte sehen, wie der Nebel regelrechte Spiralen um das Kreuz bildeten, wie sich kleine, gelb schimmernde Tropfen auf das Holz setzten und damit begannen, es langsam, aber sicher zu zerfressen.
    Säure!
    Dieser Nebel wirkte wie Säure!
    Das Holz begann zu qualmen, und ich bekam mit, wie es sich auflöste. Das Holz wurde brüchig, der obere Teil des Kreuzes fiel nach vorn und kippte zu Boden.
    Plötzlich entstand ein Knirschen, und im nächsten Augenblick riß das Gefüge auseinander.
    Das Kreuz wurde zerstört.
    Aus…
    Ich hielt nur noch Reste in den Händen. Dieser Nebel hatte mir klargemacht, daß er sich durch ein einfaches Kreuz nicht stoppen lassen würden.
    Wie aber dann?
    Sich darüber Gedanken zu machen, war müßig, jetzt ging es primär um die Rettung der Menschen, die sich in der Kirche so hoffnungsvoll versammelt hatten.
    Der Nebel war höher gestiegen. Ich sah über mir nur die grauweiße Wolkenbank, in der es quirlte und brodelte. Die Gestalten hatten sich zurückgezogen. Ich dachte auch darüber nach, wer diese Nebelgeister wohl waren.
    Seelen aus dem Totenreich? Dämonenseelen? Kaum, denn die gerieten in das Reich des Spuks, und der gab sie nicht frei, bis auf eine Ausnahme, Dr. Tod.
    Plötzlich horchte ich auf.
    Stöhnen, Jaulen und Wehklagen war an meine Ohren gedrungen.
    Es kam aus dem Nebel. Ich stierte mir fast die Augen aus dem Kopf, um

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